Coronavirus - Brandenburg streicht Veranstaltungen mit über 1.000 Menschen

Auch in Brandenburg werden Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern verboten. Zahlreiche Volksfeste werden aus Angst vor einer Verbreitung des Coronavirus abgesagt. Zur Debatte steht auch das Baumblütenfest in Werder.
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus werden auch in Brandenburg Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern verboten.
Das kündigte Gesundheitsminsterin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch in der rbb-Sendung Brandenburg aktuell an. Man befinde sich zurzeit noch in der Endabstimmung mit allen beteiligten Behörden. Wie die Bestimmung im Detail aussieht, werde man am Donnerstag mitteilen.
Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen sollten den zuständigen Kreisbehörden angezeigt werden, fügte Nonnemacher hinzu. Dann könne entschieden werden, ob und in welcher Form eine Durchführung verantwortbar ist.
Ausfallende Veranstaltungen
In Brandenburg wird etwa das Werderaner Kneipenfest ausfallen, das für diesen Samstag angekündigt worden war. In welcher Form das Baumblütenfest stattfinden wird, soll voraussichtlich am Freitag entschieden werden.
In Potsdam wurde das Tulpenfest abgesagt, das Mitte April stattfinden sollte. Zudem bleibt das Museum Barberini mit seiner derzeit laufenden Monet-Ausstellung bis mindestens Dienstag geschlossen.
Keine Ausfälle gibt es dagegen vorerst am Hans-Otto-Theater in Potsdam und im Theater in Brandenburg an der Havel. Die Spielstätten weisen aber darauf hin, dass sich das jeden Tag ändern könne. Besucher sollen deshalb vor der Vorstellung vorsichtshalber die Informationen auf den Internetseiten prüfen.
Geringe Einschränkungen meldet die Universität Potsdam. Anders als in Berlin wird der Semesterstart nach bisheriger Planung am 14. April stattfinden. Das könne sich aber kurzfristig ändern, so ein Pressereferent. "Hochschulmitarbeiter, die Studenten oder Wissenschaftler aus Risikogebieten erwarten, werden gebeten zu überlegen, ob man ihnen absagt", teilt die Uni auf ihrer Website mit [uni-potsdam.de].
Der Landtag in Potsdam arbeitet weiter, allerdings wird bis er bis Ende der Osterferien für Publikum geschlossen. Besuchergruppen müssen ihre Reisen verschieben und externe Veranstalter kommen vorerst auch nicht hinein.
Unterdessen hat die Stadt Beelitz (Potsdam-Mittelmark) ihre Stadtverordnetenversammlungen und Ausschusssitzungen vertagt und Osterfeuer verboten. Dort gibt es derzeit zwei Infizierte in der Nähe des Seddiner Sees. Sollten es noch mehr werden, will die Stadt auch Vereinen verbieten, Turnhallen, Sportplätze und Dorfgemeinschaftshäuser für private Zwecke zu nutzen. Zudem soll die Spargelsaison in Beelitz diesmal in kleinerem Rahmen eröffnet werden.
Die Messe "Auto Camping Caravan" vom 13. bis 15. März in Schönefeld/Selchow beginnt am Freitag wie geplant. Laut Veranstaltern ist sie die drittgrößte Caravan-Messe Deutschlands. In einer Mitteilung vom Freitag [auto-camping-caravan.de] gaben die Veranstalter bekannt, die Teilnehmerzahl auf "unter 1.000 Personen pro Tag" zu reduzieren. Weitere Informationen gab es von ihnen nicht.
In Berlin hatte der Senat zuvor bereits beschlossen, Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern zu verbieten. Das gelte zunächst bis zum Ende der Osterferien Mitte April, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).