Ankündigung der Bildungsverwaltung - Berliner Kitas gehen am Mittwoch in den Notbetrieb

Mo 14.12.20 | 19:26 Uhr
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Symbolbild: Ein Kita-Kind malt ein Coronavirus
Video: Abendschau | 14.12.2020 | Iris Marx | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Mit dem von Bund und Ländern beschlossenen Lockdown schalten auch die Berliner Kitas wieder in den Not-Modus. Zunächst sollen die Eltern noch entscheiden können, ob sie Betreuung dringend brauchen. Falls das nicht klappt, entscheidet die Systemrelevanz.

Ab dem kommenden Mittwoch Mittwoch bieten Kitas in Berlin bis zum 10. Januar 2021 nur noch eine Notbetreuung an. Das gab die Bildungsverwaltung am Montag bekannt. Eltern sollten die Kinder in dieser Zeit am besten zu Hause betreuen - wenn das allerdings nicht möglich ist, können sie die Kinder weiter in die Kita bringen.

Bis Dienstag sollen Eltern demnach mit der Kita-Leitung klären, ob ein Kind ein Fall für die Notversorgung ist. Ab Mittwoch solle es Betreuung in der Kita nur in wirklich dringenden Fällen geben.

Eltern müssen Dringlichkeit darlegen

Aufgrund der Erfahrungen im Rahmen des ersten Lockdowns verzichtet die Bildungsverwaltung bei den Kitas nach eigenen Angaben zunächst auf die Anwendung einer Liste mit systemrelevanten Berufsgruppen. So solle sichergestellt werden, dass alle Eltern die Möglichkeit behielten, in dringenden Fällen die Notbetreuung in Anspruch zu nehmen.

Wenn Eltern Bedarf anmelden würden, sei eine pauschale Absage seitens der Kita unzulässig. Die besondere Dringlichkeit müsse seitens der Eltern allerdings mündlich dargelegt werden, so die Bildungsverwaltung. Man vertraue dabei auf die Lösungs- und Handlungskompetenz von Einrichtungen und Eltern.

Unterschiede zu Notbetreuung in Schulen

Wenn man feststelle, dass dieser Weg in den Kitas nicht funktioniere, werde man gegebenenfalls wie an den Schulen Notbetreuungslisten einsetzen. Dort haben nur Eltern mit sogenannten systemrelevanten Berufen Anspruch auf Betreuung ihrer Kinder.

Die FDP begrüßte die Entscheidung, an Kitas zunächst ohne solche Listen zu arbeiten. Berlin sei die Hauptstadt der Alleinerziehenden, hieß es zur Begründung.

Sendung: Inforadio, 14.12.2020, 14:00 Uhr

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15 Kommentare

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  1. 15.

    Früher, in der DDR, müssten wir immer die schöne heile sozialistische DDR malen. Das würde uns indoktriniert.
    Heute malen Kinder Corona-Viren, oder was die dafür halten, als wenn sie nicht mehr wüßten, wie ein Baum, ein Vogel oder eine grüne Wiese aussieht.
    Damals, als Kinder, glaubten wir an die DDR. Und heute? Nicht nur uns Erwachsenen wird tagtäglich das Virus in die Birne gehämmert. Was passiert mit unseren Kindern?

  2. 13.

    Du sprichst mir aus dem Herzen, für Schulen zum Beispiel gibt es klare Anweisungen.
    Wir können jetzt mit allen Eltern in die persönliche Diskussion gehen, ob sie berechtigt sind ihr Kind zu bringen.
    Für mich eine absolute Zumutung.

  3. 12.

    Ganz tolle Idee des Senats! So wird die Verantwortung einfach auf die Kitaleitungen abgegeben und keiner im Senat muss Telefonanrufe oder Mails von Eltern beantworten die sich beschweren.Sche.... egal ob sich Erzieher infizieren oder Weihnachten in Quarantäne verbringen.
    Na dann können ja die Senatsmitarbeiter im Kitabereich jetzt entspannt in den Weihnachtsurlaub gehen.

  4. 11.

    Zu normalen Zeiten würde ich niemanden verurteilen, aber zur Zeit sind wir Alle einfach mehr gefragt. Und ich denke, wenn es gefordert ist, kann man temporär vieles stemmen, was man sonst als unmöglich einschätzt. Man muss sich nur darauf einlassen und nicht die Verantwortung für die eigene Situation bei den Anderen suchen. Für mich ist die Kita gegenwärtig einfach zu.
    Und ich sehe die Verantwortung für Struktur hinsichtlich
    meines Lebens (keine Krankheiten, kein systemrelevanter Beruf), gegenwärtig nicht bei der Politik. ICH muss eine Lösung finden.

    Mein Arbeitgeber erkennt die Situation an und lässt mir hinsichtlich der Zeiteinteilung alle Freiheiten.Aber mehr kann man nicht verlangen, er kann mir nichts schenken, dass wäre ja nicht wirtschaftlich.

    Freizeit ist für mich auch basteln und malen oder mit den Kindern draußen zu sein. Es ist Anders, aber es funktioniert für einige Zeit.
    Mit Kita-kindern läuft das, man muss ja keine Schule ersetzen

  5. 10.

    Liebe Katja 1,
    Ihr Tag sieht also so aus: 5 - 8 Arbeiten, 8 - 19 Kind/er, 19 - 22 Arbeit. Respekt! Und das halten Sie jetzt 1 oder 2 Monate durch? Dann sind Sie wirklich eine Powerfrau! Und der Arbeitgeber Ihres Mannes kann froh sein, dass Sie das alles so alleine rocken.
    Ich muss allerdings zugeben, dass ich das nicht auf Dauer durchhalten würde. Und ich wage zu bezweifeln, dass das die meisten Eltern über mehrere Wochen können.
    Verurteilen Sie daher bitte nicht alle Eltern, die sagen, dass Homeoffice + Kinder-Betreuung nicht funktioniert. Mir geht es auch darum, dass Politik und Arbeitgeber das anerkennen und Möglichkeiten schaffen, dass Familien diese Zeit auch gut hinbekommen. Ihnen wäre ja sicherlich auch daran gelegen, dass ihr Mann schon 17:00 daheim ist und Sie von 20 - 22 Uhr Kraft tanken können?

  6. 9.

    Ich muss fragen, wie manche Menschen sich unter Home Office verstanden haben. Heißt Home-Office unbedingt Flexi-Arbeitszeit? Viele Stellen sind und kann nicht trotz Home Office nicht zeitlich flexibel sein.

  7. 8.

    Ich bin Mutter zweier Kitakinder und Erzieher. Diese Regelung empfinde ich als Geiselhaft. Ich habe alles dafür getan um diese Pandemie einzudämmen. Beim 1.Lockdown war keine Einigung mit meinem Arbeitgeber möglich, es folgten 2 Monate Elternzeit und ein Verzicht auf mein volles Gehalt. Jetzt steh ich wieder da. Zum Glück reicht das Gehalt meines Mannes, aber eben nur weil wir im unattraktivsten Viertel wohnen. Jemand, der noch seinen Hauskredit und Zweitautokredit abzahlt, der muss ja irgendwie finanziell hinkommen, wird sich also stumpf in die Liste eintragen und am Ende wohl auch noch einen Platz ergattern. Wer entscheidet hier darüber, ob das fair ist...?! Gleichzeitig bin ich sicher,richtig zu entscheiden, weil es gerade hier genügend Kinder gibt, die diesen Platz in der Kita nötiger haben als meine Beiden (Stichwort Kinderschutz!). Diese Entscheidung muss ich treffen, um genau dieses Vergabesystem nicht zu gefährden.
    Es ist der Fehler im System!

  8. 7.

    Ich kann mir viele Eltern vorstellen, die mündlich Gründe finden warum sie eine Notbetreuung brauchen und es wird vom Senat ja auch explizit gesagt „ Pauschale Absagen an den von Seiten der Eltern formulierten Bedarf sind in diesem Zusammenhang unzulässig“. Wenn also ein Elternteil „Just for fun“ sagt... Ich brauche dringend, haben wir zu betreuen. Überprüfen kann die Dringlichkeit ja niemand. Die Konsequenz wird sein das die Gruppen am Ende voll bleiben und dann am Ende der radikale Shutdown kommt und zwar weit über den 10. Januar.

    Und all die schlechte Laune der Eltern müssen wir dann als Pädagogen aushalten und ausbaden und das alles für einen Lohn der den Job im Grunde nicht wert ist. Und was alles hinter den Kulissen noch stattgefunden hat an Einsparungen oder Anfoderungen an die Kitas, davon redet auch kein Mensch.
    • Träger mussten erhaltenes Geld an den Senat zurück zahlen da ja weniger Kinder in den Kitas waren wärend dem ersten Lockdown
    • Erwartete Rufbereitschaft der Leitungen um bei Infektionen alle betroffenen Eltern zu informieren, auch am Wochenende
    • Einsparungen beim Pauschalbetrag pro Kind an die Kitas für Material etc.
    • Deutlich geringerer bis garkein Coronabonus entgegen aller großzügigen Ankündigungen. Bei privaten Trägern (Mehrheit in Berlin, hat der Senat den Trägern nur empfohlen, einen Bonus zu zahlen. Seitens des Senats kein Geld)
    • Zusätzliche Aufgaben in Form von weiteren Hygienemaßnahmen für das gesamte Personal und weitere organisatorische Aufgaben wie z.B. Planung der Gruppen um Kontakte gering zu halten
    • Keinerlei Unterstützung für Träger um Hygienekonzepte zu verbessern z.B. kostenfreie Einwegmasken für Angestellte

    Es ist einfach ein Tritt ins Gesicht und das ärgert mich immer mehr. Wir oben beschließen... ihr unten macht irgendwas draus, aber lasst uns in Ruhe und stellt blos keine Fragen.

  9. 6.

    Unsere Kita interpretiert das anders. Heute Nachmittag habe ich erfahren, dass die Kita ab Mittwoch zu ist. Und falls man einen Bedarf hat, muss man sich per Email an die Leitung wenden.
    Nach wie vor weiß ich also nicht, ob wir weiter unserer Arbeit nachgehen können.
    Finde ich schon echt krass. Und Herr Müllers Worte klingen immer noch in meinen Ohren, dass Familien ja ein, zwei Tage Vorlaufzeit bräuchten um alles zu organisieren. Nix können wir organisieren, weil wir abhängig von einer einzelnen persönlichen Entscheidung sind.
    Es wäre schon besser gewesen, alles klar zu definieren, um es auch Kitaleitungen beim Entscheiden einfach einfacher zu machen und keiner Willkür ausgesetzt zu sein.

  10. 5.

    Ich verstehe Sie total.
    Viele Eltern könnten die kids zu Hause betreuen und haben schlicht weg keine Lust auf Anstrengung und Einschnitte. Ich kenne so viele Eltern, deren Kinder in die Kita gehen, weil Eltern, die teilweise zu zweit im homeoffice arbeiten, meinen unbedingt in der Zeit von 9-15 Uhr arbeiten zu müsse. Das einer um sechs beginnt und der ande um 12 Uhr, ist nicht möglich, weil niemand so früh aufstehen will usw... die haben auch schlicht keine Lust. Alles zu anstrengend, das geben sie auch unverfroren zu. Die eine Mutter meinte heute, dass am Abend ihre Serien kommen und so lange die Kita geöffnet hat...

    Mein Mann kommt gegen 19 Uhr nach Hause, dann gehe ich drei Stunden ins Arbeitszimmer. Morgens beginne ich um 5 Uhr mit der Arbeit und Übernehme die Bezreuung um acht. Wer will, der kann...Alleinerziehende/ Schichtarbeiter.. außen vor, die haben einen absoluten unabdingbaren Anspruch auf Betreuung in der Kita

  11. 4.

    Genau das habe ich mich auch gefragt. Die Entscheidung welche Kinder zur Notbetreuung in die Kita dürfen wird schön auf die Leitungen abgewälzt.
    Ich arbeite als Erzieher in einer Berliner Kita, derzeit muss ich feststellen, dass so viele Kinder gleichzeitig anwesend sind wie das ganze Jahr über nicht. Gleichzeitig sind wir ratlos wie es während des Lockdowns weiter geht. Was sind denn die triftigen Gründe ein Kind in die Notbetreuung zu schicken? Arbeit? Keine Zeit? Zu viel Stress mit den Kleinen?
    Ich hätte mir einmal eine klare Ansage vom Senat gewünscht, wie in den Grundschulen nur Notbetreuung bei Systemrelevanz zum Beispiel. Stattdessen ziehen wir den Groll der Eltern auf uns, wenn wir entscheiden müssen, wer kommen darf und wer nicht.
    Ich habe mehr Rückhalt erwartet, es geht schließlich um unser aller Gesundheit und ich verstehe die Verhältnismäßigkeiten einfach nicht mehr.

  12. 3.

    Ich glaube, es soll vielmehr darauf hingedeutet werden, dass die ganze Corona-Thematik Kinder in ihrer Entwicklung beeinflussen wird und das muss einen nicht zwingend optimistisch stimmen.

    Ich glaube allerdings nicht, dass besonders viele Eltern quasi freiwillig auf die Betreuung verzichten. In vielen Kitas hat es sich schon angedeutet, dass der Regelbetrieb nahezu unverändert fortgesetzt werden muss, weil auf dieser Basis natürlich jeder ganz wichtige Gründe für eine dringend benötigte Kita-Zeit findet. Die Arbeitgeber stellen entsprechende Bescheinigungen nur allzu gern und schnell aus.

    Vor 2 Tagen hieß es noch, dass Kitas und Schulen vom Lockdown in jedem Fall verschont werden sollen. Dann gestern die Ansage der Notbetreuung und heute das Zurückrudern zur freiwilligen Zurückhaltung der Eltern. Was soll man nun davon halten.

  13. 2.
    Antwort auf [Böser Junge] vom 14.12.2020 um 17:38

    Keine Ahnung woher sie ihr Wissen beziehen.
    Bei uns in der Kita malt kein Kind Corona-Viren.
    Und selbst wenn, dass sich Kinder kreativ mit den sie bedrückenden Problemen auseinandersetzen, finden sie schlimm?

  14. 1.

    "Wenn man feststelle, dass dieser Weg in den Kitas nicht funktioniere,..."
    und wie lange will sich der Senat das Geschehen anschauen, bis entschieden wird, ob da noch näher eingegrenzt werden sollte? Vermutlich ist bis dahin eh überall Weihnachtsschließung...

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