Ende des Zweiten Weltkriegs - Russische Botschaft hält Termine ihrer Gedenkveranstaltungen geheim

Fr 06.05.22 | 08:06 Uhr
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Ein Fahrzeug der Polizei steht am frühen Morgen vor der Russischen Botschaft. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Bild: dpa/Jörg Carstensen

Angesichts der Proteste wegen des Angriffs auf die Ukraine hält die russische Botschaft die konkreten Zeiten ihrer Gedenkveranstaltungen in Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa geheim. "Die genauen Termine und Orte machen wir leider aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich", teilte die Botschaft am Freitag mit.

Am Sonntag und Montag würden in Berlin Kränze und Blumen an den Sowjetischen Ehrenmälern und Grabstätten toter Soldaten im Tiergarten, im Treptower Park und in Pankow niedergelegt. Zudem seien Besuche an den wichtigsten Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager geplant.

In früheren Jahren gab es an den beiden Tagen große öffentliche Gedenkveranstaltungen der Botschaft, an denen auch Berliner Politiker teilnahmen. In diesem Jahr wurden diese Auftritte abgesagt.

Mehr als 50 Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen

Der Senat nannte die Zahl von insgesamt mehr als 50 Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen an beiden Tagen. Die Polizei erwartet eine "sehr sensible Gefährdungslage" und sei mit vielen Leuten im Einsatz, hieß es kürzlich. Bei allen Veranstaltungen werde jede Billigung des Angriffskriegs unterbunden und verfolgt. Trotzdem müsse ein würdiges Gedenken möglich sein.

Für 15 Gedenkorte werde es spezifische Regelungen geben. Außer der russischen Botschaft stehen hinter manchen Veranstaltungen auch russische Initiativen.

Gegenkundgebungen wegen des Krieges

Parallel sind in diesem Jahr anti-russische Gegenkundgebungen wegen des Krieges geplant, oft von ukrainischen Initiativen. Am Sonntagvormittag sind an den drei Sowjetischen Ehrenmälern russische Gedenkveranstaltungen angemeldet. Am Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst demonstrieren "Mütter für den Frieden". Nachmittags will eine Demonstration gegen den Krieg durch das Regierungsviertel ziehen.

Die Polizei will die Zahl der russischen Fahnen beschränken, lautes Hupen und das Z-Symbol verbieten. Der Buchstabe wird von Befürwortern des russischen Angriffskriegs genutzt. Das Verwaltungsgericht hatte kürzlich Einschränkungen für pro-russische Demonstrationen für zulässig erklärt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.05.2022, 7 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    "Die russischen Verantwortlichen sollten in ihrer Botschaft isoliert oder zu Ausreise gezwungen werden." Sie wollen die diplomatischen Beziehungen zu Rußland abbrechen? Sind Ihnen die Folgen eines solchen Schrittes bewußt?

  2. 10.

    2. habe ich zumindest vor dem Absenden kurz überflogen. Immerhin wissen wir aber jetzt, dass Antenne Brandenburg anders als das Inforadio sich wenig für die Meldungen des RBB interessiert. ;-)

  3. 9.

    Verbote von Gedenkveranstaltungen sind keine Lösung, sie sind Versuche Geschichte zu ignorieren oder für eigene Interessen umzudeuten.

  4. 8.

    Nein, das ist habe ich nicht gemeint. Das Gedenken muss und darf man nicht unterbunden oder negiert werden. Ich meinte dies lediglich im Kontext zu den zu erwartenden Negativerscheinungen, die beschämend sind und das Gedenken konterkarieren sollen.

  5. 7.

    Feierlichkeiten der Russen sollten, angesichts der menschenunwürdigen russischen Gräueltaten welche durch nicht Angriffskrieg gegen die Ukraine verübt werden, komplett unterbunden werden.

    Die russischen Verantwortlichen sollten in ihrer Botschaft isoliert oder zu Ausreise gezwungen werden.

  6. 5.

    Wenn Sie den Artikel gelesen hätten ...

    Am Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst demonstrieren "Mütter für den Frieden".

  7. 3.

    Gedenken an das Ende des 2. WK unterbinden? Ja das hätten wohl "einige" gerne. *Kopfschüttel*

  8. 2.

    Das Museum in Karlshorst heißt seit ein paar Tagen wie der Trägerverein "Museum Karlshorst". Vergl. https://www.tagesspiegel.de/berlin/wegen-des-angriffs-auf-die-ukraine-deutsch-russisches-museum-berlin-karlshorst-aendert-seinen-namen/28296558.html

  9. 1.

    Dann sollten alle Mahnmale hermetisch abgeriegelt und für jedermann geschlossen und mit einer temporären Bannmeile versehen werden, auch für die Botschaft des Agressorlandes

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