Nur gut ein Drittel gegen Corona geschützt - Viele ukrainische Flüchtende brauchen dringend eine Impfung

Sa 05.03.22 | 12:09 Uhr
Ukrainische Geflüchtete werden am Hauptbahnhof von Freiwilligen empfangen. (Quelle: dpa/F. Sommer)
Audio: Inforadio | 4.3.22 | Oda Tischewski | Bild: dpa/F. Sommer

Nur etwa ein Drittel der Ukrainerinnen und Ukrainer ist gegen Corona geimpft. Neben Unterkünften und Verpflegung brauchen viele Geflüchtete also auch möglichst schnell eine Impfung - aber wer verabreicht die wo und wann?

Von Tag zu Tag steigen die Zahlen der Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Berlin ankommen. Nach Schätzungen der Senatsverwaltung für Soziales sind nur etwa 35 Prozent bereits gegen Corona geimpft - die meisten immerhin mit Impfstoffen, die auch in der EU zum Einsatz kommen.

Jetzt haben die Geflüchteten oft tagelang in vollen Zügen oder Bussen gesessen, jeder Dritte muss in Berlin zunächst in eine Notunterkunft - Infektionen mit dem Virus sind da wahrscheinlich.

Das Infektionsgeschehen sei dort vorhanden, aber nicht höher als zum Beispiel in Pflegeheimen, sagte Dr. Wolfgang Kreischer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Berlin und Brandenburg im rbb. Dies sei in den Griff zu bekommen, man "sollte jetzt nur nicht warten, sondern schnell entscheiden, so das ab nächster Woche geimpft werden kann", so Kreischer im rbb-Inforadio.

Viele Geflüchtete kommen zunächst in Privatunterkünften unter

Eine Möglichkeit wäre, Impfbusse direkt in die Unterkünfte zu schicken. Ein Großteil der Geflüchteten kommen jedoch zunächst bei Privatpersonen unter.

Zur Zeit fänden Gespräche statt, wie man die Communities erreichen könne, sagte Thomas Götz, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Gesundheit und verwies bis dahin auf die Impfzentren- und -stellen der Stadt, die ausreichend Kapazitäten zur Verfügung hätten. Dort können Termine gebucht werden, auch spontane Impfungen ohne Termin seien möglich, so Götz.

Demnächst wolle Berlin alle Versorgungsfragen - also auch das Impfen - zentral an einer Stelle klären, sagte Katja Kipping (Linke). Ein großes "Ukraine-Ankunftszentrum" sei in Planung, dort soll es laut Kipping auch eine medizinische Strecke geben, in der das klassische Screening laufe, die auch eine Corona-Impfung beinhalten werde, so Kipping im Inforadio.

Wo das neue Ankunftszentrum eröffnet wird - und vor allem wann, wollte Kipping noch nicht sagen. Noch gelte es, letzte Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen.

Sendung: Inforadio, 5.3.22, 7:48 Uhr

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