Olympia-Starter aus der Region - Bronze für Berliner Segler - Aus der Traum für Ludwig

Di 03.08.21 | 15:30 Uhr
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Deutschlands Erik Heil und Thomas Plössel beim olympischen Segeln
Bild: picture alliance/dpa/AP | Bernat Armangue

Der Traum von einer erneuten olympischen Medaille für die Berliner Beachvolleyballerin Laura Ludwig ist geplatzt. Im Viertelfinale war Schluss. Der gebürtige Berliner und 49er-Segler Erik Heil dagegen feiert eine Bronzemedaille, ebenso wie die Kanuten.

Die gebürtigen Berliner Erik Heil und Thomas Plößel haben bei den olympischen Segel-Regatten vor Enoshima Bronze gewonnen. Dank eines zweiten Platzes im Medal Race der 49er verbesserten sich Heil und der Hamburger Plößel, die beide in Kiel trainieren, am Dienstag vom vierten auf den dritten Rang der Gesamtwertung und wiederholten ihren Erfolg von Rio 2016. Gold sicherten sich die Briten Dylan Fletcher/Stuart Bithell durch den Sieg im Medaillenrennen, Silber ging an die Rio-Olympiasieger Peter Burling/Blair Tuke aus Neuseeland.

Keine erneute Medaille für Ludwig

Die Berlinerin Laura Ludwig dagegen muss ihre Hoffnungen auf eine weitere Medaille bei Olympia vorzeitig begraben. Die Beachvolleyball-Olympiasiegerin von Rio und ihre Partnerin Margareta Kozuch haben in Tokio den Einzug ins Halbfinale verpasst. Im Viertelfinale unterlag das Duo den Weltranglistenfünften Alix Klineman/April Ross aus den USA 0:2 (19:21, 19:21).

"Es ist bitter, es war ein knappes Spiel", sagte Ludwig im ZDF: "Es war sehr lange ausgeglichen, keiner ist weggezogen, deswegen ist es im Nachhinein umso bitterer. Es ist auch ein kleines Lächeln da, aber im Großen und Ganzen muss man das jetzt erstmal sacken lassen."

"Nur" einmal Bronze für die Kanuten

Für die Kanuten Sebastian Brendel und Tim Hecker Bronze im Canadier-Zweier hat es "nur" für Bronze gereicht. Das Duo aus Potsdam und Berlin landete im Finale über 1.000 Meter hinter den Booten aus Kuba sowie China und holte damit die erste Medaille der Rennsport-Kanuten auf dem Sea Forest Waterway. Im Vorfeld hatte sich das Boot große Hoffnungen auf die Goldmedaille gemacht.

"Wir sind echt glücklich mit der Bronzemedaille. Unser Rennen war stark, wir haben das umgesetzt, was wir wollten", sagte Brendel: "Nichtsdestotrotz würden wir auch gerne ganz oben stehen. Aber wir sind stolz."

Wenige Minuten später verpasste Jakob Schopf bei seiner Premiere bei Olympischen Spielen im Kajak-Einer als Vierter hauchdünn die zweite deutsche Medaille. Dem 22-Jährigen aus Potsdam fehlten im Finale über 1.000 Meter 76 Tausendstel auf den drittplatzierten Portugiesen Fernando Pimenta. Gold ging an den Ungarn Balint Korpasz, Silber holte dessen Landsmann Adam Varga.

Mit Tränen ins Tischtennis-Halbfinale

Vor Aufregung kamen Shan Xiaona vom TTC Berlin Eastside vor dem entscheidenden Einzel die Tränen, dann führte sie die deutschen Tischtennis-Damen im Mannschafts-Wettbewerb ins Olympia-Halbfinale. Mit ihrem klaren 3:0 (11:8, 11:6, 11:9) gegen Choi Hyojoo machte die 38-Jährige am Dienstag in Tokio den Erfolg im Viertelfinale gegen Südkorea perfekt.

"Ich war so nervös", räumte Shan Xiaona ein. "Vorher habe ich auf der Toilette so ein bisschen geheult, am Tisch hatte ich dann ein bisschen weniger Druck", erzählte sie. "Ich konnte es nicht zurückhalten." Es sei "das erste Mal" gewesen, dass sie vor einem Match habe weinen müssen.

Dauser fehlerfrei zu Silber

Lukas Dauser feiert bei den Olympischen Spielen den größten Erfolg seiner Karriere. Neun Jahre nach Marcel Nguyen gewinnt der 28-Jährige auch Silber am Barren. Der EM-Dritte aus Unterhaching, der viele Jahre in Berlin lebte, belegte am Dienstag mit 15,700 Punkten den zweiten Rang in Tokio. Gold ging an den Chinesen Zou Jingyuan (16,233), Bronze gewann Ferhat Arican (Türkei/15,633). "Es ist unfassbar geil, ich bin richtig froh und happy", sagte der überglückliche Dauser im ZDF.

Kein Hockey-Finale für Häner

Die deutschen Hockey-Herren um die beiden Berliner Martin Häner und Martin Zwicker sind im Halbfinale gescheitert und spielen um Bronze. Das Team von Bundestrainer Kais al Saadi unterlag am Dienstag dem Weltranglisten-Ersten Australien 1:3 (1:2). Im Spiel um Platz drei trifft die DHB-Auswahl nun am Donnerstag auf die aufstrebenden Inder, die zuvor im Halbfinale 2:5 gegen Weltmeister Belgien verloren hatten. Mit einem Sieg könnte das deutsche Team noch seine olympische Medaillen-Serie nach Bronze (2016), Gold (2012), Gold (2008) und Bronze (2004) fortsetzen.

Basketballer scheitern an Slowenien

Die deutschen Basketballer sind im Viertelfinale des olympischen Turniers ausgeschieden. Die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl unterlag Europameister Slowenien mit 70:94 (37:44). Statt erstmals bei Olympischen Spielen ins Halbfinale einzuziehen, muss die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) nun die Heimreise antreten.

Bester deutscher Werfer im ersten Olympia-Viertelfinale seit 29 Jahren war Alba-Spieler Maodo Lo mit elf Punkten. Sloweniens NBA-Superstar Luka Doncic kam auf 20 Zähler. Größter Erfolg eines deutschen Teams war bislang Platz sieben bei den Sommerspielen in Barcelona 1992.

Enttäuschende Männer auf der Bahn

Die deutschen Teamsprinter um den Cottbuser Maximilian Levy haben bei den Bahnrad-Wettbewerben die Medaillenläufe klar verpasst. Levy und seine Teamkollegen Timo Bichler (Kaiserslautern) und Stefan Bötticher (Chemnitz) verloren am Dienstag mit einer Zeit von 42,733 Sekunden auf dem Holzoval in Izu ihr Rennen gegen Großbritannien (41,829).

Der viermalige Olympia-Teilnehmer Levy hatte 2008 und 2012 mit den Teamsprintern Bronze geholt. Vor fünf Jahren in Rio war das deutsche Trio dagegen leer ausgegangen.

Auch der Bahnrad-Vierer der Männer geht leer aus - trotz eines deutschen Rekordes. Theo Reinhardt aus Berlin wurde zusammen mit Felix Groß (Leipzig), Leon Rohde (Hamburg) und Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) im Lauf gegen Kanada mit einer Zeit von 3:48,861 Minuten gestoppt. Damit lagen sie gut eineinhalb Sekunden unter der alten deutschen Bestmarke, was aber nicht für den Einzug in die Medaillenläufe reichte. Italien mit Superstar Filippo Ganna fuhr in 3:42,307 Minuten Weltrekord.

Keine Medaille für die Handballer

Deutschlands Handballer scheiden überraschend im Viertelfinale des olympischen Handballturniers aus und treten ohne Medaille die Heimreise an. Die DHB-Auswahl verlor am Dienstag gegen Ägypten mit 26:31 (12:16). Das Team um Paul Drux von den Füchsen Berlin konnte zu keinem Zeitpunkt überzeugen und lag von Beginn an gegen die Nordafrikaner zurück. Bester Werfer für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason war Julius Kühn mit sechs Toren.

Afrika-Champion Ägypten spielt nun am Donnerstag gegen Rekord-Weltmeister Frankreich um den Einzug ins Endspiel. Im zweiten Vorschlussrundenduell trifft Olympiasieger und Weltmeister Dänemark auf Europameister Spanien.

Sendung: rbb UM6, 03.08.2021, 18:00 Uhr

2 Kommentare

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  1. 1.

    @rbb24 kleiner Korrekturhinweis: beide Segler sind Berliner! :)

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