Seltenes Aufeinandertreffen in Forst - Elchbulle in der Lausitz gesichtet

Fr 21.10.22 | 16:55 Uhr
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"Achtung Elche" - Hinweisschilder (Symbolfoto: dpa/Heinz)
Audio: Antenne Brandenburg | 21.10.2022 | Iris Wussmann | Bild: dpa-Zentralbild

In der Grenzstadt Forst (Spree-Neiße) ist ein Elch gesichtet worden. Auf einem Video, das nach rbb-Informationen am Donnerstag aufgenommen worden sein soll, sieht man das Tier, wie es in der Nähe von Wohnhäusern über einen Maschendrahtzaun auf das Gelände des Wasserwerks springt. Das Video kursiert in sozialen Netzwerken. Laut einer Sprecherin der Stadtwerke Forst sei das Tier inzwischen nicht mehr auf dem Gelände.

"Bei dem Elch handelt es sich um einen kleinen Elchbullen, einen sogenannten Stangenelch, welcher wahrscheinlich aus Polen bei uns eingewandert ist", sagte der Sachgebietsleiter der Unteren Jagdbehörde des Landkreises, Henryk Schuhr, dem rbb am Freitag. Immer wieder gebe es solche vereinzelten Elchsichtungen, sie seien im grenznahen Bereich normal. "Sie gehören mittlerweile zu den 'Neuankömmlingen' in Brandenburg, die eigentlich nie weg waren." Einige Exemplare würden auch weit in den Westen von Brandenburg wandern und sich länger hier aufhalten.

Bei Sichtung Abstand halten

Die Elche würden aus Polen kommen, in Brandenburg das Territorium erkunden und in der Regel wieder zurückgehen, so Schuhr. Es sei immer wieder schön, so ein Tier zu sehen. "Der Elch ist etwas ganz Besonderes. Er ist sehr trollig in seinen Bewegungen, hat auch seine Eigenarten - und ist halt seltener bei uns." Zuletzt wurde in Forst Anfang Juni 2021 ein Elch gesichtet, zwischen dem Ortsteil Sacro und dem Grenzübergang.

Wer einen Elch sieht, sollte allerdings Abstand halten, damit das Tier die Möglichkeit hat, nach seinem Instinkt zu reagieren, so Schuhr. Der Elch sollte auch nicht bedrängt werden Nach Schuhrs Einschätzung ist das offenbar im aktuellen Video der Fall. "Man kann eigentlich kein Verständnis dafür aufbringen, dass ein Fahrzeugführer sich immer weiter nähert." Jeder, der einen Elch vor sich habe, solle zum Eigenschutz darüber nachdenken, wie das Tier die Person oder das Fahrzeug wahrnehme. Es könne sich zudem um brunftige Tiere handeln. In der Brunftzeit sind Tiere gefährlicher, weil unberechenbarer.

Das Gelände des Wasserwerks in Forst

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.10.2022, 13:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Wahrscheinlich wollte der Videoaufnehmer möglichst nah ran, ohne Rücksicht auf den Elch. Der dann zu fliehen versucht. Woher er das nur hat, von Unfallstellen-Videos vielleicht? Wie anders schön waren doch die Zeiten ohne Kameras in jeder Hand.

  2. 3.

    Hier das Video dazu
    youtube.com/shorts/orTWnOZdipk?feature=share

  3. 2.

    Beeindruckende und sehr neugierige Tiere. Schade, dass kein Foto hochzuladen geht.
    Im Alpenzoo in Innsbruck, wo eine vierköpfige Elchfamilie - ein Bulle, eine Kuh und zwei Kälber - lebt, war man ganz erstaunt darüber, dass die bei uns gelegentlich freiwillig über die polnische Grenze kommen.

  4. 1.

    Na, ich dachte schon, es gibt keine guten Nachrichten mehr. Hoffentlich bleibt der Kerl gesund.

    Dem filmenden, überaus intelligenten, Menschenkind möchte ich am liebsten da hin treten wo es richtig weh tut. Vors Schienbein oder so.

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