Entspannung auf der Intensivstation - Klinikum Niederlausitz vorübergehend zurück im Normalbetrieb

Der Oberspreewald-Lausitz-Kreis hat wochenlang hohe Corona-Inzidenzen verzeichnet. Die Intensivstation der Sana-Kliniken Niederlausitz war zeitweise voll ausgelastet. Nun können Ärzte und Pflegepersonal etwas durchatmen. Von Rico Herkner
Auf der Intensivstation im Klinikum Niederlausitz herrscht reger Betrieb - so wie es auch schon vor der Corona-Pandemie nichts Ungewöhnliches war. Derzeit geht die Anzahl der Corona-Patienten allerdings stark zurück, sodass sich das Team wieder mehr um andere Patienten kümmern kann und vorübergehend in den Normalbetrieb zurückkehrt.
Mitten drin im Krankenhausalltag ist Thomas Schneider, der die Pandemie als leitender Oberarzt in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) hautnah miterlebt. Aus seiner Sicht gibt es nun eine neue Phase der Erkrankungswelle. Im Moment sei es so wie derzeit fast überall in Deutschland. "Die Corona-Situation auf den Stationen entspannt sich", sagt der Arzt. Der Rückgang der schweren Corona-Verläufe schafft in Senftenberg nun Kapazitäten für über Monate aufgeschobene Operationen.

Weniger Covid-Patienten in Südbrandenburg
Aktuell haben die Intensivmediziner der Sana-Kliniken Niederlausitz einen Covid-Patienten und einen weiteren Patienten mit Corona-Verdacht registriert. Damit liegt das Senftenberger Krankenhaus im Trend der Südbrandenburger Kliniken. Im Sana-Herzzentrum Cottbus und im Elbe-Elster-Klinikum Finsterwalde wird aktuell ebenfalls jeweils ein Patient aufgrund einer Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt, im Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus werden derzeit drei Corona-Intensivpatienten behandelt. Noch vor rund drei Monaten waren alle 19 Intensitvbätten im Oberspreewald-Lausitz-Kreis belegt.
Wartende Patienten, ausgebranntes Personal
Der Operationsbetrieb kann allerdings nur langsam wieder anlaufen. Denn es gibt derzeit noch Personalausfälle wegen der Omikron-Variante, sagt Thomas Schneider: "Wir sind an einem Punkt, wo wir die Zahl an Eingriffen, die wir früher bewerkstelligen konnten, erst wieder aufbauen müssen." Und das Personal müsse dafür auch wieder aufgebaut werden. Nicht alle verfügbaren Intensivplätze können momentan auch genutzt werden.
Hinzu kommt, dass sich das verbliebene Pflegepersonal nach der andauernden Belastung der vergangenen zwei Jahre teils ausgebrannt fühlt, sagt Pfleger Lars Slawik: "Da jetzt erstmal wieder Luft zu holen und zur Ruhe zu kommen und das Revue passieren zu lassen, das fällt schwer."
Dauerhafter Normalbetrieb unwahrscheinlich
Dass bald wieder dauerhaft Normalbetrieb auf der Intensivstation der Sana-Kliniken Niederlausitz Einzug hält, ist allerdings unwahrscheindlich. Denn schon im Spätherbst könnte nach Einschätzung der Senftenberger Klinikärzte die nächste Corona-Infektionswelle auf sie zukommen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.03.2022, 15.40 Uhr