Neuartige Flugzeugantriebe - Cottbuser Uni bekommt 39 Millionen Euro für neues Forschungszentrum

Mi 05.01.22 | 12:25 Uhr
  9
IKMZ Cottbus, Foto: www.imago-images.de
IKMZ Cottbus | Bild: www.imago-images.de

Für den Aufbau eines neuen Forschungszentrums hat die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) Fördermittel vom Land Brandenburg in Millionenhöhe erhalten. Der Förderbescheid über 39 Millionen Euro ist am Mittwoch von Wissenschaftsministerin Manja Schüle überreicht worden.

Bei dem Geld handelt es sich um die erste Zahlung des Landes zum Aufbau eines "Center for Hybrid Electric Systems Cottbus", kurz Chesco genannt. Dort sollen zukünftig neuartige Antriebe, insbesondere für Flugzeuge, entwickelt werden, in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer Gesellschaft und dem Turbinenproduzenten Rolls Royce. 400 Arbeitsplätze sollen dort entstehen.

Neue Antriebe für Luft, Schiene und Straße

Laut Wissenschaftsministerium sollen neben alternativen Antrieben für die Luftfahrt auch solche für den Bahnverkehr oder das Auto entwickelt werden. Es soll vor allem an sogenannten hybridelektrischen Antrieben geforscht werden, also Antriebe, die beispielsweise einen Stromgenerator mit einer Gasturbine oder einer Brennstoffzelle verbinden.

Die neuen Antriebe sollen einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben haben.

Bis 2026 soll das Forschungszentrum auf dem Gelände des Technologie- und Industrieparks im Norden der Stadt gebaut werden. Mit den nun bereitgestellten 39 Millionen sollen Test- und Prüfgeräte angeschafft werden. Insgesamt stellt das Land in den kommenden fünf Jahren 238 Millionen Euro für das Zentrum bereit.

Anmerkung: In einer früheren Variante des Textes wurde Manja Schüle als Bildungsministerin, ihr Ministerium als Bildungsministerium bezeichnet. Wir haben den Fehler korrigiert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.01.2022, 15:10 Uhr

9 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 9.

    Ach und in Wildau ist ja direkt daneben auch noch Luftfahrtgedöns....sollte man nicht vergessen - so Luftfahrt und Leichtbau könnte ja ganz gut zusammen passen.

    Außerdem ist die BTU Cottbus Senftenberg doch eh mit im Boot, also auch gut für die Lausitz.

    Was erwarten denn "die" Kohlearbeiter? Nen schön dreckigen Schwerindustriejob mit IG BCE Tarifvertrag?

    Der Staat soll immer alles richten, und das in einer Region wo 40% praktisch nur auf den Staat schimpfen und diesen ablehnen. Irgendwie konfus...

  2. 8.

    400 Arbeitsplätze, ganz super!!! Wieviel Leute aus dem Kraftwerk und der Kohle finden dort einen neuen Job???? Sicher nur Wenige. Die Politik lügt sich weiter in die Tasche und lässt sich feiern. Ich finde das echt zu ko….!

  3. 7.

    Ein Hinweis: Ministerin Schüle leitet das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Bildungsministerin ist Britta Ernst, welche hier allerdings nicht zuständig ist, da es um eine Unieinrichtung geht.

  4. 6.

    Überhebliche, vorausgreifende und provozierende Kommentare geben regelmäßig dazu Anlass.

  5. 5.

    Kann das der RBB mal irgendwie klarstellen woher die Gelder kommen?

    https://www.iap.fraunhofer.de/de/Pressemitteilungen/2021/neubau-wildau.html

    sagt, dass 80% des Geldes von EFRE kommt, also finanzieren die Kohlegelder nur zu 10% den Anteil Brandenburgs. Also eigentlich recht geschickter Schachzug.

    Was hat das in Wildau dann noch verloren? vielleicht einfach weil der Landkreis damit einen bestehenden Fraunhoferstandort massiv ausbauen konnte durch einen geschickten Schachzug für vergleichsweise wenig "Kohle". Eine gewisse Nähe zum aufstrebenden Automobilbau in Brandenburg ist da zusätzlich vielleicht gar nicht verkehrt.

    Was denken eigentlich die Bewohner im Nordosten Brandenburgs? doof wenn man keine Kohle (hatte)?

  6. 3.

    Schön zu lesen, dass es in der Lausitz so langsam ans Eingemachte geht in Sachen Strukturwandel.
    Besonders interessant finde ich ja das neue ICE-Werk in Cottbus. Aber was ich mich hierbei frage ist, ob Cottbus dann eigentlich ans ICE-Netz angebunden wird und wenn ja, auf welcher ICE-Strecke (Berlin - Dresden? hier fährt stündlich bereits ein nagelneuer IC). Denn geografisch ist dieses ICE-Werk schon eine sehr große Überraschung.

    Und zum nördlichen LDS.
    Ich finde das grenzt schon an Fördermittelbetrug. Wildau ist einer der Hotspots des bommenden Speckgürtels.
    Was haben hier Fördermittel für den Strukturwandel verloren?

  7. 2.

    Hervorragend. Man hört wieder mal was positives zum Strukturwandel. Wir haben hier nicht den schmutzigen Deal mit Wildau vergessen. Mich interessiert ungemein wer dem naiverweise oder böswillig zugestimmt hat. Wie kann man LDS vollständig in den Strukturwandel einbeziehen. Das kann nur von der Speckgürtelfraktion kommen. Klärt mich auf.

  8. 1.

    Jetzt sind aber echt fast alle Medien ziemlich zeitgleich und schnell. Super RBB.

    Bin gespannt was es diesmal zu meckern gibt. Immer dran denken in Bayern werden auch noch Triebwerke gebaut und Söder hätte das bestimmt auch gerne....

    Deswegen Gratulation Brandenburg. Für Industriepartner RR, Alstom u.a. bestimmt interessante Zusammenarbeit.

Nächster Artikel