Kauf von Straßenbahnen und mehr - Cottbusverkehr bekommt im Rahmen der Lausitz-Förderung 36 Millionen Euro

Di 06.09.22 | 14:29 Uhr
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Der Lausitzbeauftragte Klaus Freytag (zweite von links) übergibt vor einer Straßenbahn einen Förderbescheid an Cottbusverkehr (Foto: rbb/Erler)
Audio: Antenne Brandenburg | 06.09.2022 | Holger Kessler | Bild: rbb/Erler

Der Lausitzbeauftragte der Brandenburger Landesregierung, Klaus Freytag, hat am Dienstag dem Unternehmen Cottbusverkehr einen Förderbescheid in Höhe von 36 Millionen Euro übergeben. Das Geld stammt aus der Strukturförderung für die Lausitz. Damit sollen neue Straßenbahnen angeschafft und mit einer Studie untersucht werden, ob die Großgemeinde Kolkwitz (Spree-Neiße) an das Cottbuser Straßenbahnnetz angeschlossen werden sollte.

"In meiner fast 20-jährigen Geschichte an der Spitze des Rathauses der Stadt ist das eine Summe, die ich in der Größenordnung noch nicht entgegennehmen durfte", sagte der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) am Rande der Übergabe. Das zeige auch die Notwendigkeit, die es in Cottbus gebe.

Bessere Taktung geplant

Die Straßenbahnen sollen zusätzlich zum bestehenden Fuhrpark angeschafft werden, der erst nach und nach ausgemustert wird. Schon jetzt seien sieben Straßenbahnen bestellt worden, die 2024 eingesetzt werden sollen, sagte Unternehmenssprecher Robert Fischer dem rbb. Durch den Förderbescheid ist nun geplant, 15 weitere zu kaufen.

So solle es ab 2024 in Cottbus "ein deutlich verbessertes ÖPNV-Angebot" geben, sagte Fischer, "zum Beispiel, dass wir auf allen Linien einen verlässlichen 10-Minuten-Takt anbieten können und so die Strukturwandelstandorte, die hier entstehen, miteinander verbinden können." Parallel würden neue Strecken geplant. Laut aktueller Vorstellung könnte künftig eine Wissenschaftslinie das Klinikum über die Uni mit dem Technologiepark verbinden.

Geld auch für Wasserstoffbusse

Erst in der vergangenen Woche hatte das Bundesverkehrsministerium Fördermittel in Höhe von rund drei Millionen Euro für Cottbusverkehr bewilligt. Das Unternehmen kann dadurch nach eigenen Angaben bis 2025 elf Wasserstoffbusse gekauft werden. Für die Fahrzeuge soll noch in diesem Jahr auf dem Betriebsgelände von Cottbusverkehr eine Wasserstofftankstelle gebaut werden.

Noch im September soll ein erster Wasserstoffbus einen Tag lang zwischen den Cottbuser Ortsteilen Dissenchen und Neu Schmellwitz getestet werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.09.2022, 13:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Sind das nicht Investitionen, die das Land sowieso zu leisten hätte? Warum sollen dann alle Einzahlenden solche Projekte zahlen? Oder droht da etwa ein Untersuchungsausschuss, um den Missbrauch der Weiterverteilung von Bundesfördermittel? Allein das Cottbus in der Lausitz liegt wird da als Begründung/Rechtfertigung nicht reichen.

  2. 3.

    Sehr schön, endlich mal positive Nachrichten für eine echte elektromobile Verkehrswende! Nicht nur E-Roller für junge Leute und E-SUV mit teuren Ladesäulen für Mensch mit dicken Geldbeutel sondern auch was für ältere Leute, Kinderwagen und Familien.

  3. 2.

    Durch eine Frage in einem Straßenbahnfreundeforum (geiles Wort) bin ich darauf aufmerksam geworden, daß Cottbus eigentlich nur 20 neue Bahnen ausgeschrieben hat (7 fest, 13 Option). Wo kommen die zwei Zusätzlichen her? Brandenburg/Havel?

  4. 1.

    Preisfrage: wo nimmt Cottbusverkehr die Fahrer her?

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