Intergration in den Alltag - Bisher 2.000 Ukraine-Geflüchtete in Frankfurt (Oder) und Barnim registriert

Mo 04.04.22 | 11:12 Uhr
Wohnungsbesichtigung in Eisenhüttenstadt
Audio: Antenne Brandenburg | 04.04.2022 | Stadtsprecher Uwe Meier | Bild: rbb

Die meisten Geflüchteten aus der Ukraine sind nach wie vor privat untergebracht. Um langfristig für Entlastung zu sorgen, stellt die Stadt Frankfurt (Oder) mehr Wohnung. Der Barnim arbeitet unterdessen daran, Kinder in den Schulalltag zu integrieren.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben sich rund 200 Geflüchtete in Frankfurt (Oder) registrieren lassen. Die Stadt gehe jedoch davon aus, dass noch weitaus mehr Menschen privat untergekommen sind.

Frankfurt wirbt für Registrierung

"Das ist möglich und rechtlich in Ordnung", sagt Sprecher Uwe Meier. "Es schließt sie nur eben von bestimmten Möglichkeiten aus, die zugänglich sein sollten. Wir können nur dafür werben, die Ukrainerinnen und Ukrainer zu motivieren, sich über unser Bürgerbüro registrieren zu lassen. Für Geflüchtete, die sich längerfristig in Frankfurt aufhalten, gebe es seit diesem Monat erweiterte Terminkapazitäten der Ausländerbehörde und des Bürgerbüros. Die Terminbuchung erfolgt über die stadteigene Internetseite [www.frankfurt-oder.de]. Nur so könnte den Menschen der Zugang zu Sozialleistungen, wie einer Grundversorgung oder Krankenversicherungen, ermöglicht werden.

Stadt stellt 130 Wohnungen bereit

Bei der Unterbringung der Schutzsuchenden setze die Stadt auf ein dezentrales Unterbringungskonzept. Dieses habe sich bereits in den Jahren 2014/2015 bewährt, als die Stadt viele Geflüchtete unter anderem aus Syrien aufnahm, so Meier weiter. "Dafür haben wir seit vielen Jahren eine Rahmen-Mietvertrag mit der Wohnungswirtschaft, sodass wir 100 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet für geflüchtete Personen zur Verfügung stellen können."

Derzeit werde der Rahmenvertrag um weitere 30 Wohnungen aufgestockt, um weitere Möglichkeiten zu schaffen. Für kurzfristige Aufenthalte gebe es zudem die Außenstelle der Zentralen Ausländerbehörde im Frankfurter Ortsteil Markendorf. Dort stünden bis zu 400 Plätzen zur Verfügung.

Barnim beginnt mit Schuleingangsuntersuchungen für Kinder

Im Landkreis Barnim sind bisher rund 1.800 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen und sich in der Ausländerbehörde gemeldet hätten. Das teilte Landkreissprecher Robert Bachmann auf Anfrage dem rbb mit.

Die meisten davon kämen auf privaten Wegen. "Das heißt, sie werden von Bürgern oder Organisationen abgeholt, und sind dann privat untergebracht." Bisher hielte sich nur eine Minderheit in Unterkünften des Landkreises auf.

Unter den 1.800 Geflüchteten seien etwa 700 Kinder. Der Landkreis Barnim bereitet sich nun darauf vor, diese in die Schulen aufzunehmen. Dafür arbeite man eng mit dem Bildungsministerium zusammen. Derzeit werden die Möglichkeiten für die Erstuntersuchungen für ukrainische Kinder geschaffen, sagt Robert Bachmann. "Dafür sind jetzt vertragliche Voraussetzungen mit den Kliniken im Landkreis geschaffen worden. Diese Erstuntersuchungen sollen zunächst erstmal in den großen Kliniken in Bernau und Eberswalde durchgeführt werden."

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.04.2022, 12:30 Uhr

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