Märkisch-Oderland - Kupferdiebe klauen Buckower Museumbahn Teile der Oberleitung - 25.000 Euro Schaden

Fr 20.01.23 | 17:37 Uhr
Bild von einem historischen Zug. (Foto: Isabel Röder/rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.01.2023 | Isabel Röder | Bild: Isabel Röder/rbb

Es ist ein Schaden, von der sich die Museumsbahn Buckow vielleicht nicht mehr erholt. Metalldiebe haben sich an der Anlage vergriffen. Vereinsmitglieder sind immer noch fassungslos und geschockt.

Regenrinnen, Blitzableiter und Oberleitungen von Bahnanlagen werden von Metalldieben immer wieder illegal abgebaut und zu Geld gemacht. In der Nacht auf Donnerstag traf es die Museumsbahn Buckow (Märkisch-Oderland). Unbekannte haben 500 Meter der Fahrleitung und ein Tragseil der Bahnstrecke gestohlen, wie der Verein dem rbb mitteilte. Es sei ein Schaden, der für den Verein nicht leicht zu ersetzen ist.

Die von Dieben zerstörte Oberleitung. (Foto: Isabel Röder/rbb)
Die zerstörte Oberleitung. | Bild: Isabel Röder/rbb

Bürger sendete Vereinsmitgliedern Bildmaterial

Mit seinem Vereinskollegen begutachtete Klaus Hönicke den Schaden an der Bahnstrecke zwischen Müncheberg und Buckow, die es bereits seit mehr als 125 Jahren gibt. Über 500 Meter Länge hängen an den Masten lose Metallkabel nach unten, weil die Oberleitungs-Zwischenstücke herausgeschnitten wurden. "Wir haben Donnerstag gegen acht Uhr die Meldung von einem Bürger aus Waldsieversdorf bekommen, dass der Fahrdraht lose runterhing. Er schickte auch Bilder. Und da war klar, dass hier wieder Kupferdiebstahl war", klagte Hönicke.

Die Polizei taxiert den Schaden auf 25.000 Euro. Das sind Kosten, die der Verein selbst nicht aufbringen kann. Klaus Hönicke, stellvertretender Vorsitzender, geht dieser Angriff nah. Er kommt selbst aus Buckow, durfte als Junge bereits im Führerstand mitfahren. "Und ich engagiere mich schon seit 1997 hier bei der Bahn und wenn das mal nicht mehr weitergehen sollte, wäre das echt ein trauriger Abschied. Das das ist nicht schön", sagte er im Gespräch mit dem rbb.

Klaus Hönicke, stellvertretender Vorsitzender des Museumsbahn-vereins. (Foto: Isabel Röder/rbb)
Klaus Hönicke ist entsetzt. | Bild: Isabel Röder/rbb

Nicht der erste Kupferdiebstahl

Es ist ein Schock, aber nicht der Erste. 2010 wurde die Museumsbahn zum ersten Mal auf diese Weise heimgesucht. Zwei Kilometer Oberleitung mussten damals ersetzt werden. Vorsichtsmaßnahmen wurden eingeführt. Der Verein habe ein Alarmgerät angeschafft, welches im Ernstfall eine SMS versendet. Früher ging so eine Mitteilung auch an die Polizei. Weil aber über die Jahre als nichts passierte, wurde die Alarmweiterleitung an die Polizei wieder abgeschafft. Nun gingen entsprechende SMS nur an Vereinsmitglieder. "Aber nachts im Tiefschlaf, wer kriegt da eine SMS mit", klagte Hönicke.

Buckows Bürgermeister Tom Mix (SPD) möchte das wieder ändern. "Wir haben die Revierpolizisten. Die werde ich jetzt kontaktieren, dass wir den Streifendienst, die Streife beauftragen, dass sie die Strecke auch mal abfahren, dass wir nicht so ahnungslos bleiben, wie vielleicht die Donnerstagnacht", so Mix.

Sponsorensuche nicht ganz einfach

Hoffnung, die Diebe zu finden, hat Hönicke kaum. Er wird sich wieder auf die Suche nach Helfern und Sponsoren machen, wie bereits vor Jahren. "Mit der Deutschen Bahn haben wir das vor zwölf Jahren geschafft. Aber mit der aktuellen Lage, die wir jetzt haben und alle Firmen irgendwelche Probleme haben, wird das auch immer schwieriger, solche Schäden für uns zu reparieren", so Hönicke weiter.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.01.2023, 16:40Uhr

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