"Wir und Kleist?" - Neue Ausstellung im Kleist-Museum stellt sich Fragen nach Liebe und Glück

Fr 24.03.23 | 15:10 Uhr
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Eine Besucherin steht vor einer Informationstafel der Ausstellung "Wir und Kleist?!":(Quelle:dpa/Kleist-Museum/R.Boichuk)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.03.2023 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: dpa/Kleist-Museum/R.Boichuk

Im Kleistmuseum in Frankfurt (Oder) ist derzeit dem berühmten Dramatiker Heinrich von Kleist eine Sonderausstellung gewidmet. Die Ausstellung "Wir und Kleist" beschäftigt sich mit den Fragen: Was bedeutet Glück? Wie finden wir Liebe? Wie wollen wir leben? Die Ausstellung spannt einen Bogen über 200 Jahre Leben, Liebe und Glück in Frankfurt (Oder) - unter anderem in Form von Comics, Fotografien und Gedichten.

Mit diesen Themen, die sich von Kleist schon um 1800 als Student auseinandersetze, würden sich auch heute die Menschen - vor allem junge - beschäftigen, erklärte Leiterin des Kleistmuseums, Anke Pätsch. Die Ausstellung solle Besuchern die Möglichkeit geben, “Kleist von einer ganz anderen Seite mal zu entdecken" und zu sehen: Die Fragen die sich dieser junger Mensch gestellt hat, stelle ich mir auch, so Pätsch.

Aufarbeitung von klassischen Rollenbildern

Durch einen Besuch der Ausstellung kann man mehr über den Dramatiker als jungen Mann erfahren, der zwischen April 1799 und August 1800 in Frankfurt (Oder) studierte und auf der Suche nach seinem Lebensweg war. Auch ein Brief seiner damals verlobten Wilhelmine von Zenge bietet besondere Einblicke und verdeutlicht die Rollenbilder und Erwartungen an Mann und Frau in der damaligen Zeit. Sichtweisen, mit denen sich Künstler in Hinblick der Ausstellung kritisch auseinandersetzen, sagte Ausstellungskurator Adrian Robanus.

Auch die Entwicklung der Stadtgesellschaft Frankfurt (Oder) sei ein wichtiger Aspekt der Ausstellung, hieß es. “Kleist hat hier in Frankfurt gelebt, er ist sicher den jüdischen Händlern in der Messe begegnet und Hugenotten”, so Robanus. Die Ausstellung nehme dies als Ausgangspunkt über die vielfältige Stadtgesellschaft zu sprechen.

Ab Samstag ist die Ausstellung im Kleist-Museum [kleist-museum.de] in Frankfurt (Oder) zu sehen. Besucher sind dabei auch aufgerufen, sich kreativ zu beteiligen und unter anderem an Comic-Workshops teilzunehmen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.03.23, 15:30

 

1 Kommentar

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  1. 1.

    Ein schwieriges Thema. Das traurige Leben des großen Dichters, der keinen anderen Ausweg sah als den Suizid, sollte uns eine Mahnung sein. Junge, kompetente Menschen müssen ihren Weg gehen können, das gilt nicht nur für die Kunst. Was nutzt denn posthumer Respekt der Nachwelt, wenn man sich zuvor aus Verzweiflung eine Kugel in den Kopf gejagt hat? Nichts.
    Trotzdem ist die Ausstellung gut, hilft sie doch mit der Vergangenheit in Kontakt zu treten. Nur sollte nichts beschönigt werden.

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