Vorbereitung auf das Berufsleben - Schüler der Generation Z diskutieren mit Politikern über Bildungssystem

Mi 06.09.23 | 19:24 Uhr
Steffen Freiberg mit drei Jugendlichen aus der Uckermark bei einem Treffen der Jugendberufsagenturen in Schwedt im September 2023 . (Quelle: rbb/Sabine Tzitschke)
Audio: Antenne Brandenburg | 06.09.2023 | Sabine Tzitschke | Bild: rbb/Sabine Tzitschke

Trotz einer versprochenen Ausbildungsgarantie bleiben einige Schüler in der Uckermark wohl trotzdem auf der Strecke liegen. Nun hatten sie die Möglichkeit, mit Politikern und Berufsagenturen über heutige berufliche Ansprüche und Ideale zu diskutieren.

Vertreter der 15 Brandenburger Jugendberufsagenturen haben sich am Mittwoch in Schwedt (Uckermark) getroffen, um sich über die Anforderungen der Generation Z auszutauschen. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sollte gemeinsam mit Jugendlichen aus der Region über beruflichen Ansprüche und Vorstellungen gesprochen werden, sagte Leiterin der Eberswalder Arbeitsagentur, Constanze Hildebrandt, dem rbb.

Zu Gast waren unter anderem auch die Vorstandsvorsitzende der Bundesarbeitsagentur Andrea Nahles (SPD), der Brandenburger Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) und Landrätin der Uckermark, Karina Dörk (CDU). Die teilnehmenden Vertreter der Jugendberufsagenturen arbeiten unter anderem in regionalen Arbeitsagenturen, Jobcentern und Schul- und Jugendämtern zusammen, um Schulabgänger bestmöglich für den Berufseinstieg zu betreuen.

Angebote für ein Leben in Brandenburg schaffen

Das gemeinsame Konzept zur beruflichen Orientierung wurde im Jahr 2022 aufgesetzt. Laut Bundesbildungsminister Freiberg sei die Zusammenarbeit der Behörden wichtig. Sie müssten schauen, welche Möglichkeiten es für Jugendliche in der Region gibt. Demnach gehe es auch darum, gute Angebote zu unterbreiten, damit sich junge Menschen in ihrer Berufswahl auch für ein Leben in Brandenburg entscheiden, sagte der Minister dem rbb.

Ausbildungsgarantie im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Diskussion stand auch die Ausbildungsgarantie, die jeder Jugendliche nach der Schule erhalten soll. Denn zurzeit hält die Zahl von offenen Lehrstellen und unversorgten Jugendlichen landesweit die Waage. Um die Ausbildungsgarantie umsetzten zu können, brauche es jetzt eine enge Kooperation der Vertreter der Berufsagenturen sowie eine intensive Zusammenarbeit mit den jungen Leuten, sagte Chefin der Bundesarbeitsagentur, Andrea Nahles.

Doch auf dem Podium der Uckermärkischen Bühnen Schwedt erzählte Nahles auch, dass das Angebot an Lehrstellen für junge Leute noch nie so gut war wie im Jahr 2023. Als junge Frau habe sie um ihr Abitur kämpfen müssen - eine Anekdote, die auch auf Jugendliche in Schwedt trifft.

Schwedter Schule bleibt für 14 Abiturienten geschlossen

Seit anderthalb Wochen warten 14 junge Menschen in Schwedt darauf, dass die Talsand Schule für sie öffnet. Dort wollen sie eigentlich als zweiten Bildungsweg ihr Abitur nachholen, doch weil die Klasse zu klein ist, blieb sie seit dem ersten Schultag für die Schüler geschlossen.

Das Schicksal der jungen Leute bewegt auch die Landrätin Karina Dörk. Kürzlich habe sie an das Bildungsministerium geschrieben, damit die Abitur-Klasse an der Talsand Schule wieder aufgemacht wird. Bildungsminister Freiberg hingegen verwies auf das Angebot in Eberswalde - die Schüler könnten in den naheliegenden Ort fahren, um dort ihr Abitur zumachen.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion verteidigte die Landrätin ebenfalls die Ausbildungspflicht. Auch den zweiten Bildungsweg Schulabschlüsse nachzumachen hält die Landrätin für eine große Chance, weil viele Jugendliche heute immer später wissen würden, was sie später beruflich machen wollen. "Ich glaube, es ist ein ganz wichtiges Angebot, und wir müssen natürlich dafür sorgen, dass das sich das Anfang und der Anfang vom Ende ist. Und deshalb kämpfen wir darum," so Dörk.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.09.23, 16:12 Uhr

Mit Material von Sabine Tzitschke

Nächster Artikel