Solarenergie und grünes Dach - Kleistmuseum in Frankfurt (Oder) produziert eigenen Strom

Do 18.05.23 | 08:17 Uhr | Von Elke Bader und Georg-Stefan Russew
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Das Frankfurter Kleist-Museum
Audio: Antenne Brandenburg | 17.05.2023 | Elke Bader | Bild: Bildagentur-online/Schoening

Das Frankfurter Kleistmusuem ist auf dem Weg, energieautark zu werden. Mit einer Solaranlage auf dem Dach wird jetzt der eigene Strom produziert - auch weil es kurze Entscheidungswege gab. Von Elke Bader und Georg-Stefan Russew

Die Energiekosten sind durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in die Höhe geschnellt. Auch Kulturbetriebe ächzen unter der Kostenlast der sehr viel höheren Kosten. Um zu sparen - und auch noch etwas für die eigene Ökobilanz - zu tun, geht das Frankfurter Kleistmuseum nun neue Wege.

Auf dem Dach des Museums sind vor kurzem 30 Photovoltaik-Paneele aufgestellt worden. Dazwischen wurde viel Grün angepflanzt. "Das war in den letzten Monaten ein großes Thema, wie man in Städten grüner wird", erklärte Museumssprecherin Vanessa Lemke. Manche Pflanzen seien sogar essbar. Wilder Schnittlauch, wilde Erdbeeren "und ganz viele Sukkulenten".

Solaranlage seit einem halben Jahr in Betrieb

Auf diesem grünen Dach produziert das Kleistmuseum seit einem halben Jahr mit der Photovoltaik-Anlage auch grünen Strom, so Lemke. Das sei möglich geworden, weil die Stiftung des Museums die Entscheidungsgewalt über ihre Gebäude und Anlagen hat.

Das Kleistmuseum direkt an der Oder ist die größte Literaturgedenkstätte Brandenburgs und firmiert seit 2019 als Landesstiftung. Ziel der Umwandlung war, die wissenschaftliche Arbeit und öffentliche Wahrnehmung des Museums zu stärken. Das weltweit einzige Museum über Heinrich von Kleist (1777-1811) sei ein kulturelles Aushängeschild, urteilte das Brandenburger Kulturministerium. Innovative Projekte und Ausstellungen sollten ermöglicht werden.

Klimaanlagen laufen rund um die Uhr

Im Frankfurt werden Original-Schriften und -Werke des großen Dichters und Erzählers aus der Region aufbewahrt und der Öffentlichkeit präsentiert. Das Museum verfügt über eine umfangreiche Sammlung sowie eine Spezial- und Forschungsbibliothek mit etwa 10.000 Bänden. Bekannt sind vor allem Kleists Werke "Der zerbrochene Krug", "Das Käthchen von Heilbronn" und die Novelle "Michael Kohlhaas".

Um die geschichtsträchtigen Dokumente lagern zu können, braucht es laut Museumsleiterin Anke Pätsch ganz bestimmte Bedingungen. Im Archiv seien Klimaanlagen notwendig, die Tag und Nacht laufen müssten. Und das gehe ins Geld, weil die Anlagen sehr viel Energie benötigen. Zudem müsse für Besucher in der kalten Jahreszeit auch geheizt werden, damit sie im Museum nicht frieren müssten, so Pätsch. Das Museum erstrecke sich zudem auf mehrere Gebäude. Insofern habe das Kleistmuseum einen hohen Energiebedarf.

Nachahmer in der Nachbarschaft

An dieser Stelle kommt die neue Photovoltaikanlage ins Spiel. Das Museum produziert einen Teil der benötigten Energie selbst. Kostengünstig hat die Kultureinrichtung die Solaranlage von der Stadt gepachtet. "Insofern haben wir nur die monatliche Pacht, aber keine Kosten für die Anlagenwartung. Das ist für eine öffentlich-rechtliche Stiftung, die wir sind, eine gut planbare Sache und das rechnet sich, so dass wir unterm Strich weniger zahlen und etwas für die Umwelt tun", so Pätsch. Bis zu 17 Prozent des Energiebedarfs kann das Museum über die Solaranlage künftig abdecken, hofft die Museumsleiterin.

Auch das Kleistforum plant bereits eine Photovoltaikanlage. So könnte die Kulturlandschaft in Frankfurt zunehmend grüner werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.05.2023, 15:10 Uhr

Beitrag von Elke Bader und Georg-Stefan Russew

29 Kommentare

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  1. 29.

    Oh Oh, wenn das Schule macht! SPD-FRAKTIONSCHEF MÜTZENICH: „Die Wärmepumpe wird nicht überall funktionieren“. Was heißt "nicht überall"? Tippe mal in 80 % der Bestandsimmobilien funktioniert eine WP nicht. Sie mutiert zum simplen Elektroheizer. Denn, konzentrieren wir uns auf die Luft-Wasser Wärmepumpe, die dann faktisch überall eingebaut werden soll. Hat einen COP unter 2.5 nach realen Messungen von Hunderten von WPs. Diese WP darf nach EU Gesetz nicht in Betrieb genommen werden, weil nicht ausreichend umweltfreundlich, die EU scheibt einen COP von mindestens 2.5 vor. Und die wichtigste Frage des Fragenkatalogs der FDP hat Herr Habeck immer noch nicht beantwortet: Warum soll der Gasbrenner verboten werden, der weniger CO2 ausstößt als eine Luft-Wasser 2.5 COP WP mit hiesigem Strommix betrieben?

  2. 28.

    Man muss dazu gar nicht Weltraumtechnik studiert haben, auch wenn PV dort seit Jahrzehnten wichtigste Energiequelle nach dem Raketentreibstoff ist.
    Gucken sie sich doch einfach mal um.
    Straßen Mess- und Leittechnik, diverse Beleuchtungstechnik, tausende Anlagen die wenig Energie benötigen. Und ja inzwischen haben es schon einige Hausbesitzer geschafft nicht nur bilanziert weniger als Null Energie zu verbrauchen.
    Es gibt einen sehr breiten Markt für Inselanlagen im mehrere kW Bereich.

  3. 27.

    Na dann los auf welcher Wissensbasis begründet sich Ihre Behauptung dass die Leute in der Stiftung sich die Anlage schön gerechnet haben? Im Artikel steht dazu ja gar nix konkretes, prüfbares.
    Wie haben sich die Verzierungen an der Fassade wohl gelohnt?
    Wie rechnet sich die Wirtschaftlichkeit Ihres Fernseher, Urlaub…?

  4. 26.

    Da Sie die Frage nun schon öfter gestellt haben. Nein Stromzähler sollten nicht rückwärts laufen. Da Netzbetreiber und EVU in Deutschland strikt getrennt sind würde dies eine gänzlich andere Finanzierung der Netzkosten verursachen. 2 Zählwerke ist die bessere Variante.
    Oder die die technisch nicht selbst erzeugen können bezahlen die Netze. Vorrangig Mieter.

  5. 25.

    Vielleicht haben einige EVU und Anlagenerrichter genau für diese Fälle die Pachtvariante entwickelt. Über die Einsparung bezahlt sich die Anlage ob nun Abschreibungen oder Pacht auch wenn einige Leute das nicht glauben wollen. Wir haben die Abschreibungen in diesem Jahr Ende April/Anfang Mai eingespielt. Den Rest des Jahres verdienen die Anlagen Geld bzw. stützen die Produktpreise. Wenn der Strom wieder billiger wird dauert es etwas länger.

  6. 24.

    Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen. Schuld ist unsere Politik. Die Sanktionspläne, darf man den Aussagen unserer Politiker inklusive Scholz glauben, waren bereits vor dem Krieg geschnührt, unsere Militärberater saßen schon Jahre vorher in Kiew (sagte Melnyk bei Anne Will/ ich habe es in der Mediathek mitgeschnitten, weil ich es einfach nicht glauben konnte, dass wir seit 8 Jahren beim Donbas mit dabei waren/ man sah noch Tritin wie er kopfschüttelnd ausgeblendet wurde), diverse Aufträge der USA bereits vorher getätigt. Auch die Minsker Vereinbarungen wie wir heute von Merkel und den Franzosen wissen ein Aufschub zum aufrüsten zu genau diesem Krieg. Macht doch endlich mal die Augern auf. Die Informationen sind da, auch wenn sie fleißig unter den Tisch gekehrt werden.

  7. 22.

    Ja per Definition mag das Korrekt sein. In der PV Branche und sicher auch anderswo lässt man aber gern das grad hinter Autarkie weg und jeder weiß was gemeint ist.

  8. 21.

    "Auch das Kleistforum plant bereits eine Photovoltaikanlage. So könnte die Kulturlandschaft in Frankfurt zunehmend grüner werden." Das ist im Prinzip zu begrüßen, da gäbe es noch viele Flächen auf oder an öffentlichen Gebäuden - wie wäre die Südfassade des Oderturms? Die große Frage ist dabei aber immer, wie diese nichtprivaten Eigentümer dies finanzieren wollen, ohne der Stadt neue Schulden zu verursachen?

  9. 20.

    a) Ihnen ist wohl nicht bewußt, daß es diese Embargopolitik schon vor dem Ukrainekrieg gab und dann nur gesteigert wurde.
    b) Die Ölpreise sind z.Bsp. aufgrund von Lieferdrosselung der OPEC während der Coronapandemie und nachfolgender Überreaktion der Märkte nach oben gesprungen - was sich auch nicht mit Sonderkonditionen für Lieferungen aus Rußland kompensieren ließ bzw. man wollte das nicht. Weltwirtschaft und Preisenwicklung ist etwas mehr, als was in Ihrer Lokalzeitung steht.
    c)Warum sind dann die Energiepreise spezifisch in Europa (und besonders in Deutschland) so nach oben gesprungen und z.Bsp. nicht in den BRICS-Staaten?

  10. 19.

    Sie können es nicht lassen hier Ihren Unfug zu verbreiten.
    Die Energiekosten sind gestiegen weil Putin in Vorbereitung des Krieges unsere Gasspeicher leer ließ und dann den Hahn abgedreht hat. Das es im Winter keine Katastrophe gab hat Graichen zu verantworten.
    Geht gerade über die Ticker, Russland und Ukraine haben auf Vermittlung von Südafrika Friedensgespräche zugestimmt....

  11. 18.

    "Brauchen die nachts odr an diesigen Tagen keine Heizung,"
    Also, ich brauche im Sommer gar keine Heizung, auch nicht nachts. So viel zum "Schwafeln".

  12. 16.

    Der Verdacht ist nachweislich falsch. Nächste Erklärung bitte? Ich tippe ja drauf, dass die öffentliche Hand einfach kein Interesse an Investitionen hat. Das macht sich ja nur in der Bilanz der aktuellen Legislaturperiode schlecht, und die Lorbeeren dürfen sich dann die Politiker in zwei oder drei Legislaturperioden aufsetzen.

  13. 15.

    @Björn 10, genauso sieht's aus!

  14. 14.

    Ich bin nach Ihrem Beitrag "in mich gegangen"...
    Und habe festgestellt, nach allen Abwägungen, nach mehrmals lesen, meine Aussage bleibt richtig.
    Ihre Aussage habe ich auch gewissenhaft betrachtet. Das Ergebnis kann man hier nicht veröffentlichen. Ein Wunder, dass die Redaktion Ihren Kommentar freischaltet, der nur ein einziges Ziel hat. Kennen Sie die Netiquette?

  15. 13.

    "Insofern haben wir nur die monatliche Pacht, aber keine Kosten für die Anlagenwartung." Die Kosten für die Wartung fallen aber trotzdem an, nur auf anderer Stelle und gehören in die Gesamtrechnung.

  16. 12.

    Wie wäre es mit einem Aufmacherbild, auf welchem man die Solaranlage auch sieht?

  17. 11.

    "17% Autarkie" Das geht nicht. Autarkie ist immer per definitionem 100%. Sie meinen 17% Selbstversorgunganteil.

  18. 10.

    "Die Energiekosten sind durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in die Höhe geschnellt." Falsche Eröffnung. Die Energiekosten sind durch die Folgen des Embargos für uns selbst bei uns in die Höhe geschnellt.

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