Digitalisierungsprojekt -
Am Standort Hoppegarten (Märkisch-Oderland) des Bundesarchivs arbeiten nun sechs neue Hochleistungs-Filmscanner. Mit ihnen kann jährlich der Inhalt von rund 2.300 alten Filmrollen auf Computer-Festplatten gespeichert werden. Für das Digitalisierungsprojekt hat der Bund in den vergangenen Jahren rund elf Millionen Euro investiert. Mit den neuen Geräten kann das Archiv nach eigenen Angaben doppelt so schnell arbeiten als bisher.
"Jeder dieser Filme ist ein Zeugnis seiner Zeit"
Durch die Digitalisierungsarbeit des Archivs stünden nun Filme, die bisher nur in den Archivräumen einsehbar waren, überall für jeden zur Verfügung, sagte Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann dem rbb: "Wir senken die Benutzungshürden in einer radikalen Weise ab."
"Jeder dieser Filme ist ein Zeugnis seiner Zeit", so Hollmann weiter. Künftig werde man froh darüber sein, Filme aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert digitalisiert zu haben, um zu erfahren, wie das Leben damals war. "Hier wird das Leben in einer ganz anderen Weise greifbar und sichtbar", fügte der Präsident des Bundesarchivs hinzu.
Etwa 210.000 deutsche Filme in Hoppegarten
Die neuen Scanner würden nahezu fehlerfrei und materialschonend arbeiten, sagt Film-Restauratorin Rita Clemens, die mit ihrem Computer gleichzeitig zwei Scanner bedient. Sie müsse sich nun bei ihrer Arbeit nicht mehr viele Sorgen machen, dass die Filme Schäden bekommen. "Das gibt mir ein gutes Gefühl."
Im Bundesarchiv-Standort Hoppegarten lagern aktuell rund 210.000 deutsche Filme in vier Grad kalten Räumen. Die Filmrollen sollen zusätzlich restauriert und erhalten werden.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 25.10.2023, 14:10 Uhr