Afrikanische Schweinepest breitet sich aus - Infizierte Wildschweine außerhalb der Kernzonen entdeckt

Mi 20.01.21 | 16:56 Uhr
  13
Symbolbild: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert mit Warnschildern auf Autobahnparkplätzen über die Schweinepest. (Quelle: imago images/R. Schmiegelt)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.01.2021 | Lucia Heisterkamp | Bild: imago images/R. Schmiegelt

Im Landkreis Märkisch-Oderland sind zwei tote Wildschweine außerhalb der bisherigen Kernzone bei Küstrin entdeckt worden. Das teilten das Brandenburger Landwirtschaftsministerium und das Friedrich-Löfler-Institut am Mittwoch mit. Sie sind zweifelsfrei mit dem afrikanischen Schweinepest-Virus infiziert worden.

Außerhalb der Kernzone, aber im gefährdeten Gebiet

Das Loeffler-Institut hat bei 30 weiteren Wildschweinen den amtlichen ASP-Verdacht bestätigt. Damit steigt die Zahl der ASP-Fälle in Brandenburg auf insgesamt 527.

Zwei der infizierten Wildschweine wurden rund zwei Kilometer außerhalb des Kerngebietes im Landkreis Märkisch-Oderland gefunden. Sie befinden sich noch innerhalb der Weißen Zone und somit im Gefährdeten Gebiet.

Das Friedrich-Loeffler-Institut hat bei 30 weiteren Wildschweinen den amtlichen ASP-Verdacht bestätigt. Damit steigt die Zahl der ASP-Fälle in Brandenburg auf insgesamt 527. Zwei der infizierten Wildschweine wurden rund zwei Kilometer außerhalb des Kerngebietes im Landkreis Märkisch-Oderland gefunden. Sie befinden sich noch innerhalb der Weißen Zone und somit im Gefährdeten Gebiet. Das Kerngebiet wird nun erweitert und vorläufig mit einem Elektrozaun umschlossen. Im nächsten Schritt muss das erweiterte Kerngebiet so schnell wie möglich mit einem festen Zaun abgeschlossen werden, erklärte heute die Leiterin des ASP-Krisenstabs Anna Heyer-Stuffer. Rund um den Fundort beginnt nun die systematische Fallwildsuche mit Hilfe von Kadaversuchhunden, Drohnen und einem Hubschrauber.

Damit müsse die bisherige Kernzone jetzt vergrößert werden.

Bislang wurden im Land Brandenburg 527 verendete Wildschweine geborgen, die meisten davon im Landkreis Oder-Spree.

Bislang gab es drei Kerngebiete in den Landkreisen Spree-Neiße, Oder-Spree und Märkisch-Oderland.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.01.2021, 16:30 Uhr

Erweiterung der Kernzone nötig

Das Kerngebiet wird nun erweitert und vorläufig mit einem Elektrozaun umschlossen. Im nächsten Schritt muss das erweiterte Kerngebiet so schnell wie möglich mit einem festen Zaun abgeschlossen werden, erklärte die Leiterin des ASP-Krisenstabs Anna Heyer-Stuffer am Mittwoch. Rund um den Fundort beginnt nun die systematische Fallwildsuche mit Hilfe von Kadaversuchhunden, Drohnen und einem Hubschrauber.

Bislang gab es drei Kerngebiete in den Landkreisen Spree-Neiße, Oder-Spree und Märkisch-Oderland.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.01.2021, 16:30 Uhr

13 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 13.

    Ich bin ja begeistert, von den Texten, die so durch den ... fliegen / schweben...

    Die Seuche mit dem Kürzel ASP für Afrikanische Schweine Pest, hat seinen Ursprung ...
    Ach egal, steht bereits öffentlichen zugänglich im Netz.

    Das Gesetz, zu der Frage "Meldepflicht zu Tierseuchen", ist sehr eindeutig und unmissverständlich. In dem Artikel geht es um den Fundort, der außerhalb des Kernbereich liegt, mit der Folge, dass ...

    Nicht weniger.


  2. 12.

    Liebe Verena,

    und weil die großen industriellen Schweinehalter selbst so gut geschützt sind, benötigen wir auch keine teuren Zaunanlagen auf Steuerzahlerkosten in der Landschaft...

  3. 11.

    Zufälligerweise bin ich letzte Woche beim Einkaufen auf Wurst aus antibiotikafreier Haltung gestoßen. Ich hatte wirklich ewig keinen Schinken mehr gekauft, aber hatte irgendwie Lust drauf und das fand ich dann gut. War natürlich teurer als normal, aber dafür auch aus Offenstallhaltung mit doppeltem Platzangebot, Bewegungsfreiheit und so. Heißt Herzenssache und ist, finde ich, ein guter Anfang. (Klar sind es immer noch keine Schweine von der grünen Wiese. Aber für mich ein Zeichen, dass nicht nur Umdenken stattfindet, sondern bereits -selbst in der Großproduktion- entspr. gehandelt wird. Und das finde ich unterstützenswert. Je mehr Leute sich für so was entscheiden, desto weiter wird der Trend sich fortsetzen und slche Projekte nicht nur fortgeführt, sondern erweitert werden für noch mehr Tierwohl. Aber die Entscheidung fällt jeder am Regal.)

  4. 10.

    Finde vieles richtig, was Sie schreiben, aber dass die Fleischindustrie die ASP mit verursacht, würde auch heißen, dass der Wellensittichhalter mit schuld an der Vogelgrippe ist, also DAS Argument find ich doch etwas fragwürdig.

  5. 9.

    Das Gegenteil ist der Fall. Der Schweinefleischpreis ist massiv gesunken, weil China aufgrund der ASP den Import aus D bereits gestoppt hat. Aber mal abgesehen jetzt von den Hausschweinen: OK, es heißt immer wieder, die Wildschweine wären zu viele usw. Aber sie gehören zum Wald nunmal dazu und haben auch ihre Rolle im Ökosystem. Es wäre ein Jammer, würden sie alle eingehen. (Abgesehen davon gabs bei uns Weihnachten nach 2019 bereits zum zweiten Mal Widschweingulasch, sehr empfehlenswert,)
    Und was die Hausschweine angeht, gibt es ja nicht nur die großen Fleischefabriken, sondern auch div. Betriebe, die ihre Tiere in Außenhaltung haben. Von Kinderbauernhöfen mal ganz zu schweigen. Da jetzt eine Stallplficht einzuführen, würde alle Ansätze zur tiergerechten Nutztierhaltung zurückwerfen. Wird aber nötig, wenn die ASP voranschreitet. Nicht OK, wie ich finde.

  6. 8.

    Die meisten Kommentare hier zeugen einmal mehr von Losplappern ohne viel Nachdenken. Immer rauf auf die üblichen Verdächtigen. Große Schweinemastanlagen mit reiner Stallhaltung sind vom Virus kaum bedroht. Warum? Weil deren Schweine keinen Kontakt haben nach draußen. Lediglich die Stallarbeiter gehen da rein und das sind sehr wenige, da in der Großindustrie alles größtenteils automatisiert abläuft. Stallarbeiter desinfizieren sich zudem meist besser als jeder Arzt auf der Intensivstation, weil es da um viel Geld geht, sollte man was einschleppen. Was wirklich gefährdet ist, sind die Schweine in artgerechter Haltung und Bio Haltung. Denn die lassen sich natürlich nicht gänzlich abschotten. Das gleiche gilt übrigens für Geflügel bezüglich der Vogelgrippe.

  7. 7.

    Da haben Sie absolut Recht. Es ist schon erstaunlich, wie da völlig ohne Diskussion der Steuerzahler für den Schutz einer Industrie aufkommt, die ohnehin die Allgemeinheit teuer zu stehen kommt - Gülleüberschuss, Tierquälerei, Zerstörung lokaler Märkte mit EU-Förderung. Es wird Zeit, dass das ein Ende hat!

  8. 6.

    Alter Falter ... hier gehts um Wildschweine, um wilde Schweine, also solche, die da leben wo das Wetter wohnt. Die werden auch nicht mit Antibiotika vollgempumpt - so, wie manche aussehen, eher mit Anabolika. Exportiert werden die auch nicht, schon garnicht, wenn sie die Seuche haben. Die landen im Ofen - und wenn die Kernseife mal nach Maggi riecht ist 'n LKw falsch abgebogen.
    So'n Zaun einfach über 'n Wanderweg ziehen ist natürlich doof - aber da könnten sich die Zaunarchitekten ja mal in WIldparks umsehen - Wildtierschleusen - coole Erfindung.

    ... und die Oma hat Recht - so - basta!

  9. 5.

    Lass doch die Wildschweine kommen. Sie kommen sowieso. Dann hat hoffentlich das Schweinefleisch einen realistischen Preis. Der Export von solchen Unmengen an Schweinefleisch ist eh krank.

  10. 4.

    Sie sollten sich mal kundig machen.. Die Fleischindustrie alleine die Schuld zu geben wäre zu einfach da gebe ich ihnen recht. Sie sind aber an dem Problem nicht unbeteiligt. Man kann auch diese Betriebe besser schützen, aber leider wird das bei der Haltungsform die sie in diesen Betrieben vorfinden sehr schwer sein. Da ist nicht nur die Schweinepest ein Problem. So werden sie "vorsorglich" anderen Medikamenten voll gepumpt. Die dann dem Menschen gefährlich werden. Stichwort "antibiotika resistenzen" welches den Menschen in weit aus größere Probleme stürzen wird als Corona. Aber Wurst Hauptsache es ist schön billig. Das mit den Wegen ist nicht mehr kleinzureden, das Ausmaß der Zäune ist schon gewaltig. Sie wandern los und stehen plötzlich vor einen Zaun, ohne Möglichkeit zum passieren. So muss man sich nicht wundern wenn diese Zäune beschädigt werden. Dies ist zwar keine Lösung und vielleicht sollte man die Bürger besser einbinden wenn man ihn einsperrt ?

  11. 3.

    Den Letzten von Ihnen aufgeführten Punkt finde ich sehr wichtig, den sollte man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Die Billig-Schweinefleischindustrie, also das System Tönnies und Co., profitiert davon, dass mit wahnsinnigen Summen an Steuergeldern eine Branche geschützt wird, die mehr produziert, als verkauft werden kann und auf globale Märkte und Exporte angewiesen ist, um ein halbwegs ausgeglichenes Betriebsergebnis einzufahren. Der Schweinefleischkonsum in Deutschland ist stark rückläufig, da aufgeklärte Verbraucher weniger davon nachfragen. Etwa 40% der gemästeten Schweine können in Deutschland nicht abgesetzt werden, sie müssen tot oder lebendig in die Welt exportiert werden. Um Schweine überhaupt Mästen zu können, wird Gen-Soja aus Nord- und Südamerika importiert. Hier in Deutschland vergiftet Nitrat aus der Schweinegülle das Grundwasser. Die Bilanz ist also eine äußerst schlechte für uns und kommende Generationen. Zudem muss der Steuerzahler die Folgen von vergifteten Trinkwasser und abgeholzten Regenwäldern für den Sojaanbau zahlen. Das machen nicht die Verursacher, als Herr Tönnies und die in dieses System liefernden Bauern. Jetzt kommen horrende Kosten für den Schutz dieses kranken Systems auf den Steuerzahler zu. Das ist doch Wahnsinn. Dabei bietet die Seuche doch auch eine reale Chance für den radikalen Umbau dieser Branche. Warum wird die nicht genutzt?

  12. 2.

    Damarco, nach mehrmaligem Durchlesen Ihres Beitrages ist es mir gelungen, einigermaßen zu begreifen, was uns dieses Geschwurbel sagen soll. Sie sind also der Meinung, unsere Tierbestände müssen nicht geschützt werden, sondern die Wege sollen offen für Spaziergänger bleiben ,es wurde ja noch kein Schwein gesehen.Und Schuld an Allem ist die Fleischindustrie . Au weia, da ist aber bei Ihnen Einiges durchenandergeraten, nicht nur die Rechtschreibung :(

  13. 1.

    Die erfolge der schon hunderte aufgestellten Zäune sind er fraglich und stoßen bei den Bürgern immer mehr sauer auf. Vor allem in Frühjahr stehen die Menschen vor Zugenagelten Wanderwegen, verschlossenen Wäldern und durchtrennten Radwegen. Die Planungen werden willkürlich ohne Mitsprache der betroffen Bürger gemacht, selbst in den Städten schreckt man nicht davor zurück Wege die zur Erholung dienen mit Zäune unpassierbar zu machen. Ohne da je ein Totes Schwein gefunden wurde. Die Schweine sind schlauer, sie lernen sehr schnell die Zäune zu umgehen und werden dann in Zahlreiche Unfälle auf der Straße verwickelt. So würden sie in den Wald zurück laufen, durch die Zäune ist das nicht mehr möglich. Auch andere Tiere werden durch die Zäune behindert. Was die kosten angeht kann man sagen das die Fleischindustrie welche Interessen hier ohne Rücksicht vertreten werden auf den Rücken der Öffentlichen Hand durchgesetzt werden. Zumal diese ja das Problem mit verursacht zahlt sie keinen Cent.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Tafel Giga Podcast (Quelle: rbb)
rbb

rbb|24-Podcast | alle Folgen - Giga Grünheide - Tesla in Brandenburg

Im beschaulichen Grünheide investiert Elon Musk Milliarden, denn hier in Brandenburg entsteht die erste Tesla-Fabrik Europas. In dem 9.000-Seelen-Ort gibt es viele, die sich auf die neue Fabrik freuen und andere, die dagegen auf die Barrikaden gehen. Im Podcast "Giga Grünheide – Tesla in Brandenburg" erzählt ein rbb-Reporter-Team Geschichten über ein Dorf, das zur Zukunft der Elektromobilität werden soll.