Tarifverhandlungen - Beschäftigte am Klinikum Frankfurt (Oder) fordern mit Warnstreik höhere Löhne

Mi 26.04.23 | 14:39 Uhr
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Lautstarker Protest am Klinikum Frankfurt (Oder)
Audio: Antenne Brandenburg | 26.04.2023 | Robert Schwaß | Bild: rbb/Robert Schwaß

Viele Beschäftigte am Klinikum Frankfurt (Oder) haben am Mittwoch mit Beginn der Frühschicht ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern mehr Lohn. Doch die Tarifverhandlungen mit ihrem Arbeitgeber sind ins Stocken geraten. Aus diesem Grund hatte die Gewerkschaft ver.di zum Warnstreik der rund 1.300 nichtärztlichen Beschäftigten des Klinikums und der angegliederten Tageskliniken aufgerufen.

Streik von 6 bis 22 Uhr

Schon früh am Mittwochmorgen, gegen 6 Uhr, verliehen rund 250 Pflege- und Gesundheitsbeschäftigte am Klinikum ihrem Frust lautstark Ausdruck: "Wir sind es wert" und "Ohne uns keine Versorgung für Euch" stand auf den Plakaten, die die Streikenden mitgebracht hatten. Bis einschließlich 22 Uhr wollen sie am Mittwoch vor dem Klinik-Gelände für einen besseren Lohn streiken.

Das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite sei unzureichend und werde deswegen von der Gewerkschaft abgelehnt, sagte ver.di-Verhandlungsführer Ben Brusniak dem rbb: "Wenn wir16 Prozent, mindestens 500 Euro in 2023 für zwölf Monate fordern und wir bekommen eine Einmalzahlung in 2023 und 2024 sowie im Februar 2025 die erste tabellenwirksame Erhöhung – dann ist das eine Provokation und kein Angebot", so Brusniak zum Stillstand bei den Tarifverhandlungen.

Der Verhandlungsführer fordert, dass die "schwere Arbeit" von beispielsweise Pflege- und Gesundheitsfachkräften entsprechend entlohnt werden müsse. Doch bislang gebe es von Arbeitnehmerseite kein Entgegenkommen.

Klinikum sei von Warnstreik überrascht

Das sieht das Klinikum jedoch anders: Bereits seit Februar verhandeln die Parteien, bislang ohne Erfolg. Nach Ansicht von Klinikums-Geschäftsführer Jan Jakobitz bewegen sich jedoch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseiten, so dass er von dem Warnstreik überrascht sei: "Aus unserer Bewertung sind wir aus dem letzten Termin so auseinandergegangen, dass wir den nächstmöglichen Termin gemeinsam und auch ver.di und die Tarifkommission in gebotener Art und Weise in ein neues Verhandlungsangebot überführen werden."

Das scheinen die Gewerkschaftsvertreter jedoch anders bewertet zu haben. Die nächste Verhandlungsrunde sei für Ende Mai geplant, erklären die Tarifparteien. Sollte das neue Verhandlungsangebot nicht akzeptiert werden, seien laut ver.di auch weitere Warnstreiks möglich.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.04.2023, 14:10 Uhr

Mit Material von Robert Schwaß

2 Kommentare

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  1. 2.

    Kann Atze nur zustimmen.
    Und wer es bisher noch nicht kapiert hat, dass Streiks weh tun müssen, der wird es auch nicht mehr...

  2. 1.

    Den <nichtärztlichen Beschäftigten> ebenfalls viel Erfolg und Durchhaltevermögen.

    Auffällig auch hier, diesen Superargumente der Arbeitgeberseite. Bahn, Öffentl.Dienst, Gesundheitswesen, überall ist kein Geld für die Beschäftigten da.

    So und jetzt noch für all die Jammerlappen: die Patienten werden bestimmt nicht allein gelassen und müssen jetzt auch nicht verhungern. Weil ja alles auf dem Rücken der Unschuldigen ausgetragen wird. Eine Brise Mitgefühl bitte - ooooooh

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