Fast 25.000 Schuss Munition fehlen -
Nach Kritik des Landesrechnungshofes am Munitionsverbrauch bei der Brandenburger Polizei hat das Innenministerium Unstimmigkeiten eingeräumt. Der Sprecher des Innenministeriums, Martin Burmeister, sagte am Montag dem rbb: "Auch wir sind der Meinung, dass Munition nicht korrekt verbucht wurde. Wir haben die Staatsanwaltschaft um Prüfung gebeten."
Es sei klar, dass bei Munition keine Zweifel am Verbrauch aufkommen dürften. Die Dokumentation werde auf Herz und Nieren geprüft. Ergebnisse wolle Innenminister Michael Stübgen (CDU noch in dieser Woche verkünden, so Burmeister.
Schützen und Verbleib von Munition unbekannt
Der Landesrechnungshof kritisiert in seinem aktuellen Bericht den Umgang mit Munition beim polizeilichen Sportschießen. Prüfungen ergaben, dass in mehreren Fällen nicht klar sei, welcher Schütze welche Waffen erhalten hätte.
Öffentlich bekannt wurde bereits Mitte November, dass bei einer Veranstaltung in Frankfurt (Oder) rund 4.400 Schuss Munition verschwunden seien. Dasselbe gelte auch für Wettkämpfe in den Jahren 2017 bis 2022. Insgesamt sei der Verbleib von 24.900 Schuss kleinkalibriger Munition ungeklärt.
Die angegebene Menge an Munition habe unmöglich verschossen werden können, so Rechnungshof-Mitarbeiter Thomas Kersting. "Natürlich gehört zu der Munition auch die Neun-Millimeter-Munition, die auch die Polizei verwendet. Und natürlich macht mir das Sorge, wenn insbesondere solche Munition verschwunden ist." Nun müsse das Innenministerium für Aufklärung sorgen.
Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Andrea Johlige, sprach von einem "Munitionsskandal erschreckenden Ausmaßes". Johlige forderte eine Generalinventur über alle Munitionsvorräte in der Polizei. Am Mittwoch wird sich der Innenausschuss mit dem Thema befassen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.11.2023, 15:30 Uhr