Fast 25.000 Schuss Munition fehlen - Staatsanwaltschaft soll Munitionsverbrauch bei Brandenburger Polizei prüfen

Mo 27.11.23 | 16:25 Uhr
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Symbolbild: 9 mm-Munition liegt auf einem Tisch. (Quelle: dpa/Federico Gambarini)
Audio: Antenne Brandenburg | 27.11.2023 | Torsten Sydow | Bild: dpa/Federico Gambarini

Nach Kritik des Landesrechnungshofes am Munitionsverbrauch bei der Brandenburger Polizei hat das Innenministerium Unstimmigkeiten eingeräumt. Der Sprecher des Innenministeriums, Martin Burmeister, sagte am Montag dem rbb: "Auch wir sind der Meinung, dass Munition nicht korrekt verbucht wurde. Wir haben die Staatsanwaltschaft um Prüfung gebeten."

Es sei klar, dass bei Munition keine Zweifel am Verbrauch aufkommen dürften. Die Dokumentation werde auf Herz und Nieren geprüft. Ergebnisse wolle Innenminister Michael Stübgen (CDU noch in dieser Woche verkünden, so Burmeister.

Schützen und Verbleib von Munition unbekannt

Der Landesrechnungshof kritisiert in seinem aktuellen Bericht den Umgang mit Munition beim polizeilichen Sportschießen. Prüfungen ergaben, dass in mehreren Fällen nicht klar sei, welcher Schütze welche Waffen erhalten hätte.

Öffentlich bekannt wurde bereits Mitte November, dass bei einer Veranstaltung in Frankfurt (Oder) rund 4.400 Schuss Munition verschwunden seien. Dasselbe gelte auch für Wettkämpfe in den Jahren 2017 bis 2022. Insgesamt sei der Verbleib von 24.900 Schuss kleinkalibriger Munition ungeklärt.

Die angegebene Menge an Munition habe unmöglich verschossen werden können, so Rechnungshof-Mitarbeiter Thomas Kersting. "Natürlich gehört zu der Munition auch die Neun-Millimeter-Munition, die auch die Polizei verwendet. Und natürlich macht mir das Sorge, wenn insbesondere solche Munition verschwunden ist." Nun müsse das Innenministerium für Aufklärung sorgen.

Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Andrea Johlige, sprach von einem "Munitionsskandal erschreckenden Ausmaßes". Johlige forderte eine Generalinventur über alle Munitionsvorräte in der Polizei. Am Mittwoch wird sich der Innenausschuss mit dem Thema befassen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.11.2023, 15:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 5.

    Mitte der 60er habe ich zig Polizeischüler im Schulschießen und auf TrÜbPlätzen als Leitender beaufsichtigt. In meiner fast 8-jährigen Zeit fehlte nicht ein Schuß. Es wird Zeit, dass das eigene Haus auf-(oder aus-)geräumt wird.

  2. 4.

    Es ging um die Aussage "Staatsanwaltschaft soll Munitionsverbrauch bei Brandenburger Polizei prüfen". Diese Aussage ist falsch. Warum hatte ich in #1 begründet.
    Sie bringen Ermittlungen rein, was etwas völlig anderes zu prüfen ist.

  3. 3.

    Klar kann die Staatsanwaltschaft auch ohne Anzeige ermitteln… nennt man Ermittlung von Amts wegen.

  4. 2.

    ......so und jetzt bitte keine Relativierungen, denn 24.900 Schuss kann man einfach nicht mehr relativieren. Was ist da los?

  5. 1.

    Eine mehr als seltsame Verfahrensweise die ich so auch nach 47 Dienstjahren noch nie erlebt habe.
    Seitwann prüft die Staatsanwaltschaft ob Buchungen korrekt vorgenommen wurden. Es muss zumindest eine Anzeige vorliegen. Liegt die nun vor ja oder nein?
    So wie es gegenwärtig aussieht könnte der Beitrag falsch aufgesetzt sein.

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