Doppelt so hoch wie der Landesschnitt - Corona-Inzidenz in Frankfurt (Oder) steigt auf über 1.500

Do 13.10.22 | 18:00 Uhr
Positives Testergebnis eines Corona-Schnelltests. Eine Person mit OP-Maske zeigt das positive Ergebnis in die Kamera. (Quelle: dpa/Micha Korb)
Audio: Antenne Brandenburg | 13.10.2022 | Tobias Haudorf | Bild: dpa/Micha Korb

Elf Tote in den vergangenen 24 Stunden und eine Corona-Inzidenz von 780: Diese Werte gibt das RKI aktuell für Brandenburg an. In Frankfurt (Oder) liegt die Inzidenz mit etwa 1.500 doppelt so hoch wie im ganzen Land.

Ferienfahrplan bei der Straßenbahn, zwei Linien fallen aus wegen eines hohen Krankenstands. Ein großer Treiber: Corona. In Frankfurt (Oder) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 1.523 - bundesweit nimmt die Oderstadt laut Robert-Koch Institut (RKI) damit Platz 13 ein. Vor gut einer Woche lag dieser Wert noch bei 674.

Die Zahl allein ist längst nicht mehr verlässlich. Wer einen positiven Schnelltest hat, muss seit Februar keinen PCR-Test machen. Doch nur die PCR-Ergebnisse fließen in die Inzidenz ein, wie Jörg Weimann, Vorsitzender des Berufsverbands der Anästhesisten in Berlin und Chefarzt der Intensivmedizin am Sankt Gertrauden-Krankenhaus, am Donnerstag dem rbb sagte: "Das heißt, der einzige Maßstab den wir haben, ist, wie sieht die Situation in den Krankenhäusern aus. Es ist so, dass die Fallzahlen steigen."

Kein Besuchsverbot im Klinikum Frankfurt

Im Klinikum Frankfurt sind derzeit 47 Patienten an Corona erkrankt, einer davon liegt auf der Intensivstation. Geschäftsführer Patrick Hilbrenner geht von weiter steigenden Zahlen aus und bereitet die Klinik darauf vor - wie etwa das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus. So soll mindestens eine Station eingerichtet werden, auf der ausschließlich Corona-Patienten betreut werden. Auch bei den eigenen Mitarbeitern kann Hilbrenner die steigenden Fallzahlen beobachten: 51 Personen seien bereits infiziert. "Da sind wir aber noch weit von den Höchstständen entfernt, die wir Ende letzten, Anfang diesen Jahres gesehen haben", so Hilbrenner.

Das Klinikum Frankfurt, das viertgrößte Brandenburgs, sei weiterhin voll leistungsfähig, sagt Hilbrenner. Alle Patienten könnten weiterhin behandelt werden. Eine Überlastung gebe es derzeit noch nicht, versichert der Geschäftsführer: "Wir sind ja jetzt auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie und einen haben Erfahrungsschatz und wissen, wie wir mit den Geggebenheiten umzugehen haben".

Ein Besuchsverbot wie es Kliniken in Märkisch-Oderland, in der Uckermark oder das Evangelische Krankenhaus Lutherstift in Frankfurt (Oder) verhängt haben, lehnt er ab. "Wir halten das für die Genesung unserer Patienten sehr wichtig, dass auch Angehörige, die Patienten besuchen können", betont Hilbrenner. FFP2-Maske und Antigentest würden reichen.

 

Zweit weitere Landkreise knacken 1.000er Marke

Nach Frankfurt liegt in Brandenburg derzeit die Sieben-Tage-Inzidenz in der Prignitz (1.075) und im Landkreis Spree-Neiße (1.024) am höchsten. In anderen Landkreisen in Brandenburg wird die 1.000er-Inzidenz-Marke derzeit noch nicht überschritten.

Aber warum steigen die Zahlen in Frankfurt so extrem? Patrick Hilbrenner hat eine Vermutung: "Ich glaube, dass es an den vielen Feiern liegt, die zurzeit durchgeführt werden nach drei Jahren Corona-Pandemie, die auch ohne irgendwelche Schutzmaßnahmen durchgeführt werden.

Die Stadt Frankfurt hat sich heute nur schriftlich geäußert: Auf die Frage, ob das größte Oktoberfest des Landes Treiber für die Corona-Infektionen sein könnte, heißt es: Das sei anzunehmen, jedoch nicht im überdurchschnittlichen Maße.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.10.2022, 16:40 Uhr