US-Elektroautohersteller - Tesla-Chef Musk besucht Werk in Grünheide und kündigt Lohnerhöhungen an

Fr 03.11.23 | 16:46 Uhr
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Archivbild: Elon Musk in Grünheide (Quelle: dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 03.11.2023 | Martin Krauß | Bild: dpa

Tesla erhöht die Löhne seiner Beschäftigten im Werk in Grünheide bei Berlin. Ein Standardprozess, behauptet der US-Elektroautohersteller. Die IG Metall hingegen hatte die mögliche Lohnerhöhung kürzlich als Erfolg ihrer Aktionswoche reklamiert.

Tesla-Chef Elon Musk hat am Freitag die Belegschaft in seinem Werk in Grünheide (Oder-Spree) über angekündigte Lohnerhöhungen informiert. Nachdem im vergangenen Jahr die Entgelte nach Unternehmensangaben um bis zu sechs Prozent stiegen, werden sie aktuell für alle Mitarbeiter nochmals um vier Prozent angehoben - bereits mit der anstehenden November-Auszahlung.

Zusätzlich sollen ab Februar 2024 die Jahresgehälter der Beschäftigten in der Produktion um 2.500 Euro erhöht werden. Nach Angaben des US-Elektroautoherstellers entspricht dies einer Gehaltssteigerung von bis zu 18 Prozent innerhalb von eineinhalb Jahren. Elon Musk nutzte am Freitag die Gelegenheit, um der Belegschaft persönlich vor Ort erneut seinen Dank für den Einsatz beim An- und Hochfahren der Fabrik auszusprechen.

Lohnerhöhung nicht aufgrund gewerkschaftlicher Aktivitäten

Die Lohnerhöhungen seien das Ergebnis eines internen Standardprozesses. "Behauptungen, dass ein Zusammenhang zwischen den Gehaltsanpassungen von Tesla und gewerkschaftlichen Aktivitäten bestehe, entbehren jeglicher Wahrheit", teilte Tesla dem rbb mit. Die Geschäftsführung habe die Erhöhungen mit dem Betriebsrat der Fabrik ausgehandelt. Gleiches gelte für die Auszahlung eines Inflationsbonus, der am Freitag ebenfalls bekannt gegeben wurde. Die IG Metall hatte vor kurzem eine mögliche Lohnerhöhung als Erfolg ihrer Aktionswoche reklamiert.

1.000 Mitarbeiter forderten bessere Arbeitsbedingungen

Zuletzt im vergangenen Monat hatten mehr als 1.000 Beschäftigte des US-Elektroautobauers bei einer erstmaligen Aktion in der Fabrik in Grünheide bessere Arbeitsbedingungen eingefordert. Laut Angaben der IG Metall beklagen sich Tesla-Beschäftigte immer wieder über schlechte Arbeitsbedingungen und eine extreme Arbeitsbelastung aufgrund kurzer Taktzeiten, Personalmangel und überzogener Produktionsziele.

Tesla stellt in Grünheide seit März 2022 Elektrofahrzeuge her. Inzwischen arbeiten dort laut Unternehmen rund 11 000 Beschäftigte. Das Werk soll ausgebaut werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.11.2023, 16 Uhr

Mit Material von Martin Krauß

30 Kommentare

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  1. 30.
    Antwort auf [Paolo Giovanni] vom 04.11.2023 um 20:55

    Macht schon Sinn. Adam Riese hilft weiter.
    2600€: 4(Wochen): 38(Stunden)=17,10€ Stundenlohn(27% über Mindestlohn). Für ungelernte Arbeitnehmer doch nicht so schlecht.

  2. 29.
    Antwort auf [Frauke] vom 04.11.2023 um 21:20

    Das Thema "tesla" ist sehr komplex und schwierig und bedarf einer differenzierten Betrachtungsweise.

  3. 28.
    Antwort auf [Paolo Giovanni] vom 04.11.2023 um 20:55

    Ich finde es ok, dass >Silverbeard< antwortete und ich habe 2x versucht, mich dafür zu bedanken, aber die Kommentare werden nicht veröffentlicht, scheint nicht nur ein Problem in Studio Frankfurt zu sein, auch in Cottbus schleift es. Also: Klappe, die 3. :-((

  4. 27.
    Antwort auf [Silverbeard] vom 04.11.2023 um 14:54

    Sie sprechen natürlich vom Nettoverdienst. Sonst macht das alles keinen Sinn, nicht wahr?

    Aber Vorsicht, Sie befinden sich auf einem schmalen, rechtlich unangenehmen Pfad. Sie verraten gerade Betriebs-geheimnisse.

  5. 26.

    Der Messias gibt seinen Jüngern eine milde Gabe.
    Schön!

    Am Freitag früh war im gefühlten "Warschauervorortzug" von Freude noch nichts zu spüren.

  6. 25.
    Antwort auf [Silverbeard] vom 04.11.2023 um 14:54

    "Wahrscheinlich habe ich mich undeutlich ausgedrückt." Dann sollten sie an ihrer Kommunikation arbeiten. Es ist übrigens eine allgemein gültige Eigenschaft aller Teslafans - bitte beachten, dass ich nicht das verpönt Wort "...jünger" gebraucht habe.
    Im übrigen haben sie einen sehr burschen Ton.

  7. 24.
    Antwort auf [Frauke] vom 04.11.2023 um 08:49

    Wahrscheinlich habe ich mich undeutlich ausgedrückt.
    1) 25-30% der Arbeitskräfte in Brandenburg verdienen 12€ die Stunde.
    2) Ungelernte Kräfte verdienen bei Tesla 2.600€ im Monat, z.B. Arbeitskräfte im Lager. Das ist die unterste Lohngruppe dort. gelernte Handwerker verdienen etwa 3.500€.
    3) Am Band ist Schicht die Regel, bei kleinen Handwerksbetrieben mit Mindestlohn die absolute Ausnahme.
    4) Ich habe meine Gesellenprüfung zum Schlosser vor der IHK abgelegt.

  8. 23.

    EM handelt absolut richtig. Wenn er seine Stammbelegschaft halten, erweitern und Autos in Deutschland verkaufen will, dann muss er was für die Marke Tesla tun. Ich bin zwar kein Freund der IGM, aber so kommt EM unter Druck um sein Unternehmen unabhängig vom Einfluss der IGM zu halten.
    Ich denke in 2-3 Jahren stehen die beantragten Ausbaustufen und die Produktion wird weiter hochgefahren. Das ist gut, weil wir die Produkte von Tesla brauchen.

  9. 22.
    Antwort auf [klausbrause] vom 04.11.2023 um 07:07

    Man fährt zu einer Verhandlung wenigstens mit einem Angebot. Nachrichten nicht gelesen? E. Musk macht es vor.

  10. 21.
    Antwort auf [Norma ] vom 03.11.2023 um 17:09

    Stimmt so nicht ganz. Die 18% sind auf alle Erhöhungen der letzten 1.5Jahre bezogen, einschließlich der im Februar kommenden Erhöhung von 2500€.
    Laut Gehaltvergleichsseiten liegt das Gehalt in der Fertigung bei ca 35000€. Nach den kommenden Erhöhungen dürften es dann 38-39000€ sein.
    Soweit ich weiß stellt Tesla auch nicht nur Fachkräfte ein, sondern auch viele Menschen ohne Ausbildung / Quereinsteiger.. Dafür ist das Gehalt meiner Meinung nach absolut in Ordnung und liegt in dem Bereich den man auch in anderen Firmen erwarten würde.. (+ es gibt Aktienoptionen, Schichtzulagen etc..)

  11. 20.
    Antwort auf [Silverbeard] vom 04.11.2023 um 08:15

    Aha. Ich dachte ja, dass ein Facharbeiter, der Autos baut, eher einen Abschluss von der Handwerkskammer hätte, nicht von der IHK. Was Ihre Rechnung betrifft, komme ich auf max. 15€/Std. und die Schichtzuschläge und evtl. Zulagen gibt's woanders auch, das ist kein Lohn.
    Schönreden bezahlt die Miete nicht.

  12. 19.
    Antwort auf [TRAMSR] vom 03.11.2023 um 21:36

    Wer kann sich in Berlin vom Mindestlohn eine Wohnung leisten?
    Fakt ist nunmal, dass in Brandenburg ziemlich viele den Mindestlohn verdienen und deshalb bei Tesla deutlich mehr verdienen.
    Im Artikel steht übrigens 'bis zu' 18%. Wenn der Jahresbonus ein fester Betrag ist, gibt es also auch Arbeiter, die mehr als 2.600€ Grundgehalt erhalten. Z.B. Facharbeiter mit IHK Ausbildung.

  13. 18.
    Antwort auf [Norma ] vom 03.11.2023 um 17:09

    Außer Rechnen sollte man auch Lesen können!
    2022 6% Erhöhung PLUS 11.2023 4% Erhöhung PLUS 2.500€ zusätzlich zum Jahreslohn ergeben ZUSAMMEN etwa 18% Gesamterhöhung.
    D.h. ohne Zinseszinsen zu berücksichtigen betragen 2.500€ etwa 8% Jahresgehalt. Und das ist dann das Grundgehalt, Schicht- und andere Zulagen kommen noch dazu.

  14. 17.

    Es muss da doch niemand arbeiten...

  15. 16.

    Mit welchen Autos sind die Gewerkschaftler neulich aus Wolfsburg angereist? VW oder Audi?

  16. 15.
    Antwort auf [Wossi ] vom 03.11.2023 um 17:51

    Meinen Sie damit, das die Landesregierung auf Sozialpartnerschaft verzichten und Löhne und Gehälter nach Gutsherrenart zuteilen sollte?

  17. 14.

    Bei Tesla sollte man eine dicke Kerze für die IG Metall anzünden. Immerhin hat die für erhebliche Verwerfungen in Wolfsburg und Zwickau gesorgt.

  19. 12.

    Gute Nachrichten für das Bruttoinlandsprodukt und die Steuereinnahmen des Landes Brandenburg.

  20. 11.
    Antwort auf [TRAMSR] vom 03.11.2023 um 21:36

    der war gut - alfred am fließband bei tesla - so ganz ohne Google - sorry, aber spätestens jetzt würde ich mir keinen tesla kaufen

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