Stellenabbau geplant - Ryanair könnte Stützpunkt in Berlin zum Winter schließen

Di 21.07.20 | 17:35 Uhr
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Ryanair-Angestellter bei Sicherheitsinstruktionen vor dem Abflug (Quelle: dpa/Dominika Zarzycka)
Bild: dpa/Dominika Zarzycka

Der Billigflieger Ryanair will nach Streit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) über Gehaltskürzungen in der Corona-Krise in Deutschland Stellen streichen. Da die VC eine Vereinbarung dazu abgelehnt habe, sollten Standorte geschlossen werden, erklärte das Unternehmen am Dienstag in Dublin.

Für die Basis am Flughafen Hahn nahe Frankfurt gelte dies zum 1. November. Vor dem Winter könnten auch die Stützpunkte in Berlin Tegel und Düsseldorf zumachen. Die in Hahn stationierten Piloten sollen noch in dieser Woche informiert werden. Weitere Cockpit-Beschäftigte in Frankfurt, Köln und Berlin sollen folgen. "Wir müssen mit alternativen Maßnahmen zu Einsparungen weitermachen, die Schließung von Basen und Kündigungen bedeuten", hieß es in einer Information der Airline an die Piloten in Deutschland.

Wenig Zustimmung für Krisenvereinbarung

Die VC hatte zuvor mitgeteilt, die bei der Ryanair-Tochter Malta Air beschäftigten Piloten aus Deutschland hätten nur zu 49,4 Prozent für eine Krisenvereinbarung gestimmt. Auch der Vorstand der Gewerkschaft betrachte diese als unzureichend. Sie sehe eine Beschäftigungssicherung nur bis März 2021 vor, während die Einschnitte bei der Bezahlung bis 2024 gelten sollten.

Bei der österreichischen Tochter Laudamotion stimmten die Gewerkschaften von Piloten und Flugbegleitern Einbußen nach anfänglichem Widerstand zu, nachdem Ryanair mit dem Ende des Standorts Wien samt seiner rund 300 Beschäftigten gedroht hatte. Alle Fluggesellschaften sind vom Einbruch des Luftverkehrs durch die Pandemie hart getroffen und bauen massiv Arbeitsplätze ab.

Sendung: Abendschau, 21.07.2020, 19:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Die Medienlandschaft in Berlin hatte ja auch nie ein gutes Wort für Ryan Air. Und jetzt sind se weg...

  2. 16.

    Da haben Sie meinen Beitrag missverstanden. Es ging weiterführend darum, dass die Gewerkschaften aus Ihrer Sicht angeblich den Bogen überspannen und um die Krokodilstränen, die die Arbeitgeber vergießen, wenn sie abwandern.

  3. 15.

    Um Ryanair ist es meines Erachtens genausowenig schade wie um Wal Mart. Wer gehen will, soll gehen. Es gibt Geschäftsmodelle, bei denen zumindest das zeitweilige Scheitern das Glück für alle anderen ist.

  4. 14.

    Hoffentlich. Übles Unternehmen. Ganz übles Unternehmen.

  5. 13.

    Vielleicht auch mal über den Tellerrand hinausschauen? Es gibt nicht nur Leute die nach Malle oder anderswohin verreisen. Die Wirtschaft hat nachhaltig dafür gesorgt, dass sich die Familien in ganz Europa und weiter verteilen. (Man soll ja flexibel sein). Und es gibt auch Länder, die auf dem Landweg nicht erreichbar sind. Was Sie nicht brauchen, muss nicht für andere gelten. Aus welchen Gründen auch immer.

  6. 12.

    Keiner wird gezwungen sich "ausbeuten" zu lassen, man sucht sich etwas passenderes und angenehmeres und wechselt den Arbeitgeber. Ansonsten macht man seinen Job und gut ist.

  7. 11.

    Da ist es wieder: im Endeffekt eine subtile Angst, entweder haben oder aus gutem Grund schüren, der Wohlstand und das Erarbeitete stünden auf dem Spiel. Das spielt Ausbeutern und Umweltsündern prima in die Karten.

  8. 10.

    Wenn Sie sich damit beschäftigen würden wüssten Sie das Verkehrspiloten pflichtstunden ableisten müssen um nicht Ihre Lizenz zu verlieren. Darum sind viele junge Piloten auf solche Jobs angewiesen und Ryanair nutzt das aus. Beim Kabinenpersonal sind viele aus Osteuropa die unter solchen Bedingungen hier in Berlin bzw. Deutschland arbeiten. Also bitte nicht immer gleich solche polemischen Sprüche hier ablassen. Ich bin froh das mein Arbeitgeber Tarifverbunden ist und die Gehälter und Arbeitsbedingungen stimmen auch für Berlin. Ohne Druck der Gewerkschaften wäre von Arbeitgeberseite auch nichts passiert

  9. 9.

    Schliessung des Standortes bedeutet nicht zwangsläufig auch Einstellung des Flugbetriebes. Der Hahn ist schon lange auf dem absteigenden Ast, Berlin und Wien würden aber ganz banal von anderen Basen bedient. Knapp werden die Slots zudem in nächster Zeit auch nicht werden, da viele Fluggesellschaften ihr Angebot ausdünnen.

  10. 8.

    Genau, am liebsten auch die Autos abschaffen und die Industrie und zurück in die Höhle...Au weia...

  11. 7.

    Easyjet bitte folgt dem Beispiel Ryanair. Vielleicht noch ein paar mehr? Dann bleibt es so ruhig und sauber wie vor drei Monaten. Ich höre jetzt schon wieder die Mallebomber wie vor corona. Brauchen wir nicht !!

  12. 6.

    Na endlich. Hoffentlich folgen den Ankündigungen auch Taten. Dann ist Gott sei Dank wieder eine Umweltsau raus aus Berlin. Ryanair bitte folgen

  13. 5.

    Es steht doch allen Arbeitnehmern frei sich einen anderen Arbeitsplatz zu suchen. Wenn das Unternehmen so furchtbar ist, wie Sie schreiben - warum arbeiten die Leute dort? Werden die mit vorgehaltener Waffe gezwungen?

  14. 4.

    Ich finds toll. Weniger Fluggesellschaften, weniger Lärm, weniger Klimawandel. Was hindert die Beschäftigten eigentlich daran zur Bahn umzuschulen? Die Bezahlung? Warum ist die denn schlechter?

  15. 3.

    Ryanair ist der übelste Arbeitgeber überhaupt. Seit ihr darauf stolz ?? Wird Zeit das die Gewerkschaften da reingrätschen um den ganzen Einhalt zu bieten. Soll er doch drohen mit Schließung. Andere Fluggesellschaften übernehmen gerne die Slots. Genau deswegen überlegt sich Ryanair genau ob sie Standorte schließen. Bis jetzt waren es meistens nur Drohungen

  16. 2.

    Tja, die Gewerkschaften haben in der Vergangenheit den Bogen leider schon sehr oft überspannt. Allen voran Verdi mit völlig überzogenen Forderungen.
    Am Ende des Tages ziehen die Unternehmen aufgrund der zu hohen Kosten die Notbremse und die Arbeitsplätze werden ins Ausland verlagert.

  17. 1.

    Ob die Gewerkschaft darauf jetzt stolz ist ?

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