Giffey kündigt Pläne an - Wettbewerb für ICC-Konzept soll 2023 starten

Do 15.09.22 | 12:21 Uhr
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Archivbild: Auf einer Luftaufnahme ist das Internationale Congress Centrum ICC Berlin zu sehen. (Quelle: dpa/C. Gateau)
Audio: rbb24 Inforadio | 15.09.2022 | Nachrichten | Bild: dpa/C. Gateau

In die Sanierungspläne des Internationalen Congresscentrums (ICC) in Berlin-Charlottenburg kommt Bewegung. Nächstes Jahr sollen in einem Wettbewerb die besten Konzepte für das sanierungsbedürftige Gebäude vorgestellt werden, wie die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag dem rbb sagte.

Geplant sei eine internationale Ausschreibung, um "die besten Architekten, die besten Vordenker für fortschrittliche Entwicklung" zu gewinnen, so Giffey. Dabei solle es auch um finanzielle Konzepte für das ICC gehen. "Denn wir können als Land Berlin diese Renovierung nicht allein finanzieren".

Erste Konferenz seit 2014 startet am Donnerstag

Ein Abriss des Gebäudes lehnte Giffey genauso ab wie eine Änderung des Denkmalschutzes. "Der ist ziemlich fix", sagte Giffey. Lediglich das in die Jahre gekommene Parkhaus des ICC sei "verzichtbar", aber das eigentliche Kongressgebäude "gehört zur Berliner Stadtgeschichte", deswegen sei ein Abriss für sie kein Thema, so Giffey.

Im ICC startet am Donnerstag die zweitägige Metropolenkonferenz "Q Berlin". Dabei soll es darum gehen, wie Großstädte die Krisen unserer Zeit meistern können. Es ist die erste Konferenz im ICC seit 2014, als das Gebäude geschlossen wurde. Giffey verspricht sich davon auch einen Impuls für das anstehende Konzeptverfahren. Der gigantische Bau könne ein öffentlicher Ort für "Kultur, Technologie, Wissenschaft und Wirtschaft" werden, so Giffey.

Mehrere Investoren legten bereits Pläne vor

Im aktuellen Doppelhaushalt wurden keine Mittel für die Sanierung des ICC bereitgestellt. Die rot-rot-grüne Vorgängerregierung hatte noch rund 200 Millionen Euro als Zuschuss für die Sanierung zugesichert – sofern sich ein privater Investor für das denkmalgeschützte Gebäude findet.

In einem Interessenbekundungs-Verfahren hatten sich mehrere Investoren mit Plänen beworben. Mehrere der Entwürfe enthielten ein Hotel am Standort des heutigen Parkhauses. Die damalige Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) trieb das Verfahren nicht weiter voran. In der Zwischenzeit wurde das ICC monatelang als Impfzentrum genutzt. Meldungen, wonach Google das ICC als Rechenzentrum ausbauen wolle, hatte der Internet-Konzern nie bestätigt.

Sendung: Radioeins, 15.09.2021, 11:44 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Also ich kenne es noch mit Dachgarten über dem Parkhaus und in den zusammenlegbaren Sälen fanden auch tolle Konzerte statt. Bei Kongressen waren die Sitzgruppen immer ein Quell guter Gespräche, bei Messen eben für gute Abschlüsse. Selbst die "Schlechtwettervorfahrt" unterm ICC findet man eher nicht in dem Umfang woanders und die Verkehrsanbindung, selbst mit Öffis, muss man vergleichbar auch erstmal finden. Es wäre schön, wenn dies wieder möglich werden würde. Sowas fehlt in der Ecke, da reisst der "City-Cube" auch nix raus.

  2. 11.

    Hallo Claudia,

    wem das schadet, daß das ICC 2014 leer steht? Ihnen, mir,allen Steuerzahlern.

    Nach einem Bericht der BZ vom 26.10.21 kostet das ICC 42.000 Euro Unterhalt - jeden Tag!
    Rund 1.26 Millionen € Monat für Monat.
    8 Jahre Leerstand bedeuten rd. 121 Millionen € .
    Damit könnte man das Eine oder Andere in dieser Stadt anschieben .



  3. 10.

    Wer kam denn auf die tolle Idee, in Zeiten der Energiekrise das ineffizienteste Gebäude der Stadt wieder anzuwerfen?

  4. 9.

    "Wie wäre es denn nach einer Sanierung lieber mit einer Nutzung als Kongresszentrum,...." Ich glaube, man braucht heutzutage kein Kongresszentrum in diesen Ausmaßen mehr. Ob für ein Hotel an dem Standort noch Bedarf besteht... ein Hostel oder Studentenappartements, einen Teil der Parkdecks begrünen.... könnte ich mir vorstellen.

  5. 8.

    "9 Jahre nach Schließung des ICC macht sich der Senat Gedanken darum...." Da gab es wohl wichtigere Themen zu stemmen, besonders in den letzten drei Jahren! Wem schadet das leerstehende Gebäude?

  6. 7.

    Toll, schon 9 Jahre nach Schließung des ICC macht sich der Senat Gedanken darum, was mit dem ICC passieren soll.
    Mir fehlen die Worte angesichts dieser Zeitspanne.

  7. 6.

    Ick freu' mir ooch, dass det ICC wieda uffjepimpt werdn soll! Viel Jlück, wa!

  8. 5.

    Mir gefällt er auch sehr gut.
    Nur ist jetzt meiner Meinung nach keine Zeit, in der man mit vernunftbasierten politischen Entscheidungen rechnen sollte.
    Ansonsten wären meine beiden Überlegungen: "Was braucht man momentan besonders dringend?" und "Was gehört am ehesten an diesen Standort?"
    In Anbetracht der Verkehrsanbindungen könnte ich mir irgendetwas vorstellen, dass besondere Ansprüche an die Logistik stellt.

  9. 4.

    Wird Zeit, daß man diesen wunderbaren Bau endlich wieder zum Leben erweckt.

  10. 3.

    Es bleibt dabei, zu groß, zu hässlich. Das ganze Gegenteil zum abgerissenen PdR.
    Was wird mit dem Asbest? Wer ist Bauherr? Was soll das kosten?
    Berlin sollte sich endlich um die eigentlichen Aufgaben kümmern.

  11. 2.

    Wie lange wir denn schon über diese Steuergeld vernichtende Krake gesprochen.
    Ich kann darüber nicht mehr lachen.

  12. 1.

    "Der gigantische Bau könne ein öffentlicher Ort für 'Kultur, Technologie, Wissenschaft und Wirtschaft' werden, so Giffey."
    Soll all das nicht schon zum Flughafen Tegel kommen, oder was wird dort dann?
    Oder bekommen wir zwei solche Orte, weil es wieder mal für ein paar Milliönchen oder Milliardchen keine andere Verwendung gibt? :-)
    Wie wäre es denn nach einer Sanierung lieber mit einer Nutzung als Kongresszentrum, wofür es ja auch gebaut ist?

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