Grundstück in Mittenwalde im Visier - Google plant Rechenzentrum nahe dem BER

Fr 30.09.22 | 16:30 Uhr
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Ansicht des Google-Rechenzentrums in Dublin.(Quelle:dpa/N.Carson)
Audio: Antenne Brandenburg | 30.09.2022 | Luise Burkhardt | Bild: dpa/N.Carson

Der Internet-Riese Google hat eine Gewerbefläche südlich des Flughafens BER ins Visier genommen, um ein Rechenzentrum für den Großraum Berlin-Brandenburg zu bauen. Ein Google-Sprecher bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Märkischen Allgemeinen".

Demnach soll das Rechenzentrum unter Umständen auf einer rund 30 Hektar großen Fläche in Mittenwalde im Gemeindeteil Schenkendorf (Landkreis Dahme-Spreewald) zwischen der L30 und der A13 entstehen.

Offenbar noch kein Bebauungsplan

Google-Sprecher Ralf Bremer sagte, Google habe den Kauf eines Grundstücks in Mittenwalde eingeleitet und prüfe weitere Optionen in der Region. "Bis zur endgültigen Übernahme sind weitere Schritte erforderlich", so Bremer.

Zum einen liegt dem Vernehmen nach noch kein Bebauungsplan vor, der die Errichtung eines Rechenzentrums gestattet. Zum anderen fehlt es an einer festen Zusage der örtlichen Energieversorgungsunternehmen, die geplante Anlage mit ausreichend Strom versorgen zu können. Google hält sich aber auch andere Optionen offen und will einen Baubeginn auch von der Nachfrage nach Cloud-Dienstleistungen in der Hauptstadtregion und in Brandenburg abhängig machen.

Der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) erwartet einen positiven wirtschaftlichen Schub für die Region: "Das ist eine gute Nachricht über die Stadtgrenzen hinaus, davon profitieren Brandenburg und Berlin."

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 30.09.2022, 19:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    In Ffm überlegt man schon lange, die Abwärme zu nutzen. Haupthürde waren bisher unterschiedliche Zeithorzonte und der Bestand. Die RZ sind für vielleicht zwei Dekaden sicher, Fernwärme wird aber für bedeutend längere Zeiträume benötigt. Zudem sind die Realisierungszeiten unterschiedlich. Es gibt da aber mittlerweile Ansätze, wobei RZ und Wohnungen parallel geplant werden.

    Die Gewächshausidee finde ich smart.

  2. 14.

    "Aber Gewächshäuser verbrauchen doch so viel Wasser."
    Nicht zwingend.
    Theoretisch und auch praktisch lassen sich Gewächshäuser sehr wassersparsam betreiben.
    Wasserrückgewinnung der verdunsteten Menge ist ja kein Hexenwerk. Und rund um eine Millionenstadt sind Gewächshäuser bzw. Gemüsefabriken nicht verkehrt, wenn man an lokale Produktion denkt. Wintertomaten aus Mittenwalde?
    Aber beim Thema Prozessabwärme liegen noch reichlich Potenziale brach.
    Diverse energieintensive Prozesse, Klimaanlagen und BHKWs deren Abwärme mind. zeitweise ungenutzt an die Umgebungsluft abgegeben wird.

  3. 13.

    Aber Gewächshäuser verbrauchen doch so viel Wasser. Dann lieber eine neue Wohnsiedlung mit Mehrfamilienhäusern in der Nachbarschaft errichten und diese dann mit der Abwärme beheizen und eventuell auch gleich noch Turbinen zur Stromgewinnung etc. Also quasi eine Green City für Menschen, die nachhaltiger und teilweise autark Leben wollen. Das wäre Spitze!

  4. 12.

    Ärzte, Lehrer und Erzieher sind bestimmt in den Westen gegangen, weil dort weniger gegreint wird.

  5. 11.

    Na ja zum Kaffeekochen braucht es schon Wasser und ohne Kaffee läuft in der IT relativ wenig.
    Nicht viel Wasser aber kritisch wenn nicht da.;-)
    Energetisch wäre es natürlich sinnvoll, wenn man eine Nutzung der Abwärme hinbekommen würde.
    Fernwärme, Gewächshäuser oder was auch immer.
    Die amerikanische IT-Branche ist ja für solche Sachen gern zu haben. Vielleicht kann die Gemeinde sowas in den Forderungs/Wunschkatalog aufnehmen, wenn es zur Ausführung kommt.
    Wenn das Rechenzentrum die Wärme selbst nicht braucht vielleicht sogar für lau oder wenig Geld.

  6. 10.

    Dann vielleicht wegziehen, dann das Nettobevölkerungswachstum gleich "0"...

  7. 9.

    Schauen Sie sich mal Luftbilder von z.B. Hanauer Landstraße 298, 60314 Frankfurt am Main an. Strom wird dort en masse verbraucht, Dampf steigt aber ais den unzähligen Wärmetauscher der verteilt auf mehrere Gebäude zehntausende m² grossen Rechenzentren keiner auf.
    Hier mal ein kurzer Abriß, wie Rechenzentren gekühlt werden. Das Kühlwasser fließt in geschlossenen Kreisläufen.
    https://www.funkschau.de/datacenter-netzwerke/wie-fluessigkuehlung-massentauglich-werden-kann.192524.html

    Die Wahrschelichkeit ist übrigens gross, dass die Daten nach Tippen dieses Kommentars dort Server passiert haben. Der grösste deutsche Internetknoten DE-CIX ist da beheimatet.

  8. 8.

    Super - wieder mehr Menschen die dann hier hinziehen - also noch weniger Wohnraum, weniger Ärzte, weniger Kita- und Schulplätze. Absolut super Idee.

  9. 7.

    " Google-Sprecher Bremer hatte schon damals erklärt: „Generell ist die Verfügbarkeit von Wasser keine Voraussetzung für entsprechende Anlagen "

    Also mir fällt es etwas schwer zu glauben das Wasser unwichtig sein soll für solche Rechenzentren .

  10. 6.

    Google oder besser Alphabet geht es dabei nicht um das Such- und Werbegeschäft.
    Man sucht den Wettbewerb mit AWS (Amazon), Microsoft, IONOS u.ä. um im Cloudgeschäft also Geschäftskunden mitzuspielen. Da sind Serverstandorte in der EU notwendig, um die Datenschutzrichtlinien zu erfüllen.
    Und für einige Anwendungen spielt inzwischen sogar die Länge des Datenwegs eine Rolle.
    Da ist die Laufzeit DEU-USA-DEU auch mal zu lang trotz 200.000km/s.

  11. 5.

    Für Mittenwalde bedeutet es Arbeitsplätze, hoffentlich werden dann hier auch sehr bald weitere Flächen für den Bau von Mehrfamilienhäusern mit Sozialquote frei gegeben, damit nicht vermeidbare Pendlerverkehr entsteht.

  12. 4.

    Liebe Menschen. Wir sollten uns auf die viele Krümel freuen, die bei den Steuerbefreiten amerikanischen Giganten nun in Brandenburg vom Tische fallen einfach brav bedanken. Habe als Kind beim Becker auch ommer nach Krümel gefragt und oft welche bekommen. Lecker sag ich, sehr lecker!

  13. 3.

    Das DHL-Drehkreuz
    https://www.dhl.com/de-de/home/ueber-uns/dhl-drehkreuz-leipzig/standort/zahlen-und-fakten.html
    liegt auch südlich vom BER.
    Da macht kein Mensch Lärm drum.

  14. 2.

    Im Zusammenhang mit dem RZ auch etwas aus dem Tagesspiegel von heuer Nachmittag:
    "Der US-Konzern hat zwischenzeitlich dementiert, dass Neuenhagen (Kreis Märkisch-Oderland) östlich von Berlin dafür vorgesehen war. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass Google wegen Wassermangel in der Region der Tesla-Gigafactory die dortigen Pläne verworfen hat.

    Vor allem Gegner der Tesla-Fabrik hatten damit öffentlich operiert. Es wäre auch unlogisch. Google-Sprecher Bremer hatte schon damals erklärt: „Generell ist die Verfügbarkeit von Wasser keine Voraussetzung für entsprechende Anlagen (wenn man vom offensichtlichen Bedarf für Sanitäranlagen und Brandschutz absieht).“"

  15. 1.

    Nichts über Energiebedarf; muss der Bürger noch mehr sparen ? Alle Trockner und Kühlschränke verbieten und einziehen. Jeder kann seinen benötigten Strom selbst produzieren: Sportlich mit Ergometer. Dann friert man auch nicht. Verwenden wir doch bing.

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