rbb|24-Datenauswertung | Demografische Entwicklung - Ein Land geht in Rente

Mi 26.10.22 | 06:09 Uhr | Von Götz Gringmuth-Dallmer und Sebastian Schneider, rbb|24
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Grafik/Säulendiagramm: Ein Rentner arbeitet auf einer Baustelle. (Quelle: imago images/westend)
Video: rbb|24 | 27.10.2022 | Yasser Speck | Bild: imago images/westend

Die Gesellschaft wird immer älter, in den nächsten Jahren gehen die geburtenstärksten Jahrgänge in Rente. Bestimmte Berufe trifft der Abschied der Babyboomer besonders - das zeigen Daten der Arbeitsagentur. Von G. Gringmuth-Dallmer und S. Schneider

Es werden Busfahrerinnen und JVA-Bedienstete fehlen, Lkw-Fahrer, Heizungsinstallateure, Lokführerinnen oder Reinigungskräfte. Die Gesellschaft überaltert, die Geburtenrate ist vergleichsweise niedrig - und in den kommenden Jahren wird sich das deutlicher auf dem deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar machen, als je zuvor. Denn die sogenannten Babyboomer stehen vor der Rente [destatis.de], grob gesagt sind das die geburtenstärksten Jahrgänge zwischen 1955 und 1969, genauer aber zwischen 1958 und dem Rekordjahr 1964. Nie zuvor und nie wieder danach wurden in Deutschland soviele Kinder geboren, sowohl was die Bundesrepublik, als auch was die DDR anging.

In den kommenden zehn bis 15 Jahren geht es Schlag auf Schlag, prognostizieren Bevölkerungsforscher: Bis 2030 werden fünf Millionen Menschen mehr in den Ruhestand gehen als in den Arbeitsmarkt neu eintreten, errechnete der Arbeitgeberverband BDA. Danach wird es noch deutlicher.

In Berlin kommen Jüngere nach, Brandenburg bekommt größere Probleme

Über alle Berufsgruppen hinweg sind in Brandenburg etwa ein Viertel (26 Prozent) der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mehr als 55 Jahre alt, gehen also in den nächsten Jahren in den Ruhestand. (Stichtag 31.12.2021), in ganz Deutschland sind es etwa 22 Prozent. Berlin liegt leicht unter dem Bundesdurchschnitt.

Der Arbeitsmarktexperte Holger Seibert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Berlin geht davon aus, dass die Millionenmetropole mit vergleichsweise viel Zuzug jüngerer Menschen das Problem weniger zu spüren bekommen werde als andere Regionen. Regionen wie Brandenburg. "In Brandenburg verlassen 220.000 Menschen den Arbeitsmarkt innerhalb der nächsten zehn Jahre, es kommen aber nur ungefähr 190.000 nach", sagt Seibert. In bestimmten Berufen werden dort deutlich mehr Menschen in Rente gehen, als Jüngere nachkommen. Das zeigen Zahlen der Arbeitsagentur, die rbb|24 ausgewertet hat.

Von Gleisanlagen bis Gesundheitsaufsicht

An welchen Branchen kann man schon die Zeichen erkennen? Dafür haben wir analysiert, wer heute einen im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt hohen Anteil an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über 55 Jahren hat - und einen relativ niedrigen Anteil an Beschäftigten unter 25 Jahren. Beamtinnen und Beamte sind nicht einberechnet.

In Berlin beispielsweise trifft das auf die Jobs in der Gebäudetechnik zu (zum Beispiel Anlagenmechaniker-in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik / 43,5 Prozent Beschäftigte Ü55), auf Steuerung von Verkehrsbetrieben (z.B. Gleisanlagen, Flugbetrieb, Schiffahrt / 32,6), Reinigungskräfte (29,9), Beschäftigte der öffentlichen Verwaltung (26,2) und Sicherheitspersonal (33,0).

Aber auch Hauswirtschaft (zum Beispiel in Krankenhäusern) und Verbraucherberatungsstellen (37,2), Berufsschulen und Altenpflegeeinrichtungen werden mehr Probleme bekommen, als andere Berufszweige. Eine ausführliche Beschreibung, welche Berufe zu den jeweiligen Berufsgruppen gehören, finden Sie auf dieser Seite der Arbeitsagentur [statistik.arbeitsagentur.de].

Sie fallen besonders auf, wenn sie nicht mehr da sind

Blick nach Brandenburg: Hier sind knapp 40 Prozent der Beschäftigten, die für die Steuerung und Überwachung von Verkehrsbetrieben zuständig sind, über 55 Jahre alt. Dazu zählen nicht nur ÖPNV und Fernzüge, sondern auch Wasser- und Luftverkehr. Ähnlich sieht es bei Lokführerinnen und Lokführern (Fahrzeugführung im Eisenbahnverkehr) aus.

Merken werden das im Alltag fast alle, aber es ist ein schleichender Wandel. Noch fällt es nicht schwer, das Ganze zu verdrängen - wenn man nicht gerade einen Handwerksbetrieb braucht oder das Lieblingslokal zeitweise schließt, weil sie wieder keinen für den Job hinterm Tresen gefunden haben.

Die oben genannten Berufsgruppen haben insgesamt ein paar Tausend Beschäftigte - aber ihr Job hat Auswirkungen auf viele andere Bürgerinnen und Bürger. Fehlen die Lokführer, fallen Züge aus - so gesehen beispielsweise im vergangenen Sommer, als die Personalausfälle bei der Deutschen Bahn ungeahnte Ausmaße erreichten. Damals wegen Krankenstands, aber auch schon schlicht wegen Personalmangels.

Werden die Lücken nicht zumindest deutlich verkleinert, könnte sich das nach dem Abschied der Babyboomer in die Rente anfühlen wie ein Dauerstreik zu Klaus Weselskys besten Zeiten. Aber auch Beschäftigte der Gesundheitsaufsicht (38,5 Prozent Ü55), Reinigungskräfte (36,9) sowie Berufskraftfahrer (33,7) werden fehlen. Menschen, die die Sauberkeit in Restaurantküchen kontrollieren, die Schultoiletten putzen, die Supermärkte beliefern.

Zweithöchstes Durchschnittsalter der EU - hinter Italien

Deutschland steht mit dieser Vergreisung nicht alleine da, in den EU-Staaten werden beispielsweise allein in der Pflege bis zum Ende des Jahrzehnts sieben Millionen zusätzliche Stellen zu besetzen sein. Der europäische Arbeitsmarkt reicht schon heute nicht mehr aus, um das zu kompensieren. Aber die deutsche Bevölkerung hat mit 45,9 Jahren den zweithöchsten Altersdurchschnitt der Union, hinter Italien (47,9).

"Das Tempo des demografischen Schwundes ist rasant", sagte der Wissenschaftler Alexander Kubis vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kürzlich der "SZ" [sueddeutsche.de]. "Die Unternehmen haben noch keine Erfahrung, wie sie damit umgehen sollen." Von der immer größeren Schieflage der Rentenversicherung gar nicht zu sprechen.

Headhunter auf Azubi-Suche

Die Firmen tun jetzt schon, was sie vor Jahren noch für undenkbar hielten: Der Anlagenmechaniker, der im Auftrag seines Chefs auf Instagram über seinen Berufsalltag erzählt. Die Bäckerei, die ein Imagevideo von einer Agentur drehen lässt, aber nicht, um Kunden, sondern um Mitarbeiter zu finden. Headhunter suchen woanders Dax-Konzern-Manager oder Klinikchefs - in Brandenburg fahnden sie nach Lehrlingen.

Die Not führt allmählich zu einem Umdenken - es geht vielerorts nicht mehr anders. "Bei uns wird Ausbildung großgeschrieben, junge Leute haben andere Sichtweisen, wir als alter Schlag müssen uns anpassen in Sachen Arbeitszeiten und Gehalt", sagt Manuel Bunke, Küchenchef des Restaurants Wilde Klosterküche im brandenburgischen Neuzelle rbb|24. "Die Älteren müssen sich an die Bedürfnisse der Jüngeren anpassen. Wer das nicht macht, bleibt auf der Strecke", sagt er.

Um die Tragweite dieses Problems zu erfassen, muss man den Blick weiten: 13 Millionen Arbeitskräfte gehen in Deutschland in den kommenden 14 Jahren in Rente – es ist fast ein Drittel aller heute Erwerbstätigen. Am Ende dieses Zeitraums wird es rechnerisch gesehen mehr Menschen mit Pflegegrad geben, als Wählerinnen und Wähler unter 30 Jahren. Eine Berechnung des Statistischen Bundesamtes hat ergeben, dass schon Ende dieses Jahrzehnts, im Jahr 2030, die größte Bevölkerungsgruppe in Deutschland die 65- bis 70-Jährigen sein werden.

Blick zurück

Mit unserer interaktiven Grafik können Sie nachvollziehen, wie sich die Altersstruktur der deutschen Bevölkerung seit dem Babyboomer-Höhepunkt verändert hat. Im Jahr 1964 sind in der Bundesrepublik 1,36 Millionen Kinder geboren worden, so viele wie nie zuvor und seither nie wieder. Die Mütter dieser Babyboomer haben durchschnittlich 2,2 Kinder geboren, die Frauen dieser Babyboomer-Jahrgänge selbst dann nur noch 1,4 Kinder. Auch für die DDR war dieses Jahr der Höhepunkt: 2,51 Kinder brachte jede Frau durchschnittlich zur Welt [de.statista.com]. Danach folgte der sogenannte "Pillenknick" durch die Anti-Baby-Pille.

Und schon seit 1972 sterben in Deutschland Jahr für Jahr mehr Menschen als neu geboren werden. Die Bevölkerung wuchs nur durch Zuwanderung. Gehen wir einen Schritt weiter: Ein Vergleich des Altersaufbaus im Jahr 2021 mit dem Jahr 1990 zeigt das Voranschreiten des demografischen Wandels. Die stark besetzten Jahrgänge der Babyboomer bildeten 1990, im Jahr der Wiedervereinigung, als 20- bis 35-Jährige die größte Altersgruppe. Das sind die Jahrgänge dieser Generation auch heute noch, in den nächsten zwei Jahrzehnten aber werden sie alle aus dem Erwerbs­alter ausscheiden. [destatis.de]

Besonders deutlich wird das Problem der alternden Gesellschaft an der folgenden Auswertung. 1964 lag der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland (DDR + BRD) noch bei 12,4 Prozent, 2030 werden es voraussichtlich 26 Prozent und 2045 sogar 29 Prozent sein.

Der Anteil der unter 15-Jährigen lag hingegen 1964 bei 22,8 Prozent, im Jahr 2045 werden es nur noch gut halb so viele sein, 12,7 Prozent. Und nirgendwo in Deutschland ist der Anteil junger Menschen so gering wie in Brandenburg.

Wege aus der Krise

Was also tun? Es gibt mehrere Schwerpunkte, über die sich die meisten Forschenden einig sind. Zum einen wird es auf die wesentlich bessere Einbindung und Qualifikation von arbeitssuchenden Menschen ankommen. Auf der einen Seite gab es noch nie zuvor in Deutschland soviele offene Stellen wie zuletzt, das zweite Quartal 2022 bedeutete neuen Rekord, gefolgt vom ersten Quartal dieses Jahres. Rein rechnerisch gebe es genügend Arbeitskräfte in Deutschland, sagt der Experte Alexander Kubis vom IAB. "Wir haben derzeit auf zwei Millionen offene Stellen etwa 2,4 Millionen Arbeitslose", sagte Kubis dem WDR. "Auf 120 Arbeitslose gibt es 100 offene Stellen." Allerdings passe das Profil der Stellen in vielen Fällen nicht auf das der Bewerberinnen und Bewerber.

Kubis' IAB-Kollege Seibert macht es konkreter: "Im September 2022 zählen wir in Berlin gut 180.000 und in Brandenburg gut 75.000 Arbeitslose. Knapp die Hälfte von ihnen besitzt mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung, in Brandenburg sind es sogar 55 Prozent. Hier liegt also noch ein großes Potenzial bei der Suche nach Fachkräften."

Selbst wenn man alle vorhandenen Jugendlichen für eine Ausbildung begeistern könnte, wären es immer noch nicht genug, um die Babyboomer zu ersetzen.

Holger Seibert, Arbeitsmarktforscher

Länger im Beruf bleiben, Ausbildung stärken

Zum anderen sollen Arbeitnehmer schlichtweg länger im Beruf bleiben und mit ihrer Erfahrung Jüngeren helfen - noch dazu mehr junge Menschen eine Ausbildung machen, anstatt zu studieren. Die Gleichstellung der beruflichen Bildung zur akademischen Bildung müsse gesetzlich festgeschrieben werden, fordert der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks [zdh.de]. Auch die Zahl der Schulabbrecher müsste drastisch sinken.

Das alles wird aber wohl bei weitem nicht reichen - es wird schlichtweg nicht genügend junge Menschen geben. "Selbst wenn man alle vorhandenen Jugendlichen für eine Ausbildung begeistern könnte, wären es immer noch nicht genug, um die Babyboomer zu ersetzen", sagt der Arbeitsmarktforscher Seibert.

Ein zentraler Punkt: Einwanderung - sie ist ist schon jetzt der Hauptgrund, warum die Bevölkerungszahl hierzulande nicht schrumpft. Noch immer sterben mehr Menschen, als es Geburten gibt. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, sagte im vergangenen Jahr, dass Deutschland eine Zuwanderung von 400.000 Arbeitskräften im Jahr benötigen werde. Dieses Ziel halten Forscher wie Holger Seibert im Gespräch mit rbb|24 für illusorisch. IAB-Prognosen gehen von rund 100.000 Zuwanderern im Jahr aus.

Aber um zumindest die Lücke ein Stück zu schließen sei dringend nötig, Berufs- und Bildungsabschlüsse aus dem Ausland unkomplizierter anerkennen zu können - und den ganzen Prozess drastisch zu entbürokratisieren, sagt Seibert. Das hat der Bund eigentlich seit Jahren angekündigt, passiert ist außer vielen Worten bisher trotzdem kaum etwas.

Ein reformiertes Einwanderungsrecht - jetzt aber wirklich, verspricht die Regierung

Anfang Oktober hat die Bundesregierung einen neuen Anlauf versprochen, vor allem eine Reform des Einwanderungsrechts - nachdem seit Jahrzehnten ergebnislos darüber gestritten wird [tagesschau.de]. Deutschland werde alle Register für die Fachkräftesicherung ziehen müssen, sagte der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). "Das betrifft die Ausbildung, die Weiterbildung, die Frauenerwerbsbeteiligung und auch die notwendige qualifizierte Zuwanderung", sagte Heil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Regierung plant, den Arbeitsmarkt auch für Fachkräfte zu öffnen, die einen Arbeitsvertrag, aber noch keinen hierzulande anerkannten Abschluss haben. Diesen könnten sie dann mit Hilfe des deutschen Arbeitgebers nachholen.

Anders als bisher sollen für die Einreise der Nachweis eines Abschlusses und Berufserfahrung ausreichen. Das Anerkennungsverfahren könne dann nach der Einreise und parallel zur Arbeit betrieben werden. Es wäre ein erster Schritt, mehr nicht. Andere Staaten haben ein starkes Interesse daran, den "Brain Drain" zu bremsen, also den Wegzug ihrer besten und qualifiziertesten jungen Köpfe.

Es werden auch Stellen durch Automatisierung wegfallen - aber trotzdem ist die Nachfrage größer

In welchem Zeitraum wie viele Jobs durch Automatisierung und Digitalisierung wegfallen, Menschen durch Maschinen ersetzt werden, lässt sich noch nicht seriös einschätzen. Bis 2035 werde die Nachfrage von Unternehmen nach Fachkräften in Berlin, auch aus anderen Gründen als der Digitalisierung, um rund 100.000 Stellen sinken, prognostizierte die IHK im vergangenen Jahr. Das Defizit an geeigneten Arbeitnehmern sei trotzdem mehr als viermal so groß. Das trifft übrigens auch die Arbeitsagentur selber: Es werde nicht genug Leute geben, die die offenen Stellen überhaupt vermitteln können, sagt ein Sprecher rbb|24.

Eine vielleicht ermutigende Nachricht aber ist: Die Macht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sich menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Dumping-Löhne nicht mehr bieten lassen zu müssen, dürfte wachsen. Denn am Ende des Tages geht es natürlich um: Wertschätzung und Geld. Von einem Fachkräftemangel wird man längst nicht mehr sprechen können - es ist ein Arbeitskräftemangel.

Sendung: rbb|24 Brandenburg aktuell, 26.10.2022, 19:30 Uhr

Schwerpunkt Babyboomer

Beitrag von Götz Gringmuth-Dallmer und Sebastian Schneider, rbb|24

67 Kommentare

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  1. 67.

    Ich würde Sie herausfordern bei der demografischen Entwicklung vor zu rechnen wie Sie jedem eine Rente zahlen wollen ohne die Beiträge zu erhöhen.

    Das Problem ist das Sie davon ausgehen das die Rente aus einem unerschöpflichen Geldbrunnen sprudelt. Sofern nicht ein gesundes Maß an Verdienen zu Verbrauchern besteht können wir uns die Rente nicht leisten.

    Es geht keineswegs darum das ich irgendjemanden die Rente missgönne. Ich sehe es bloß nicht als realistisch das es dieses System noch lange geben wird. Daher ist es nur fair lieber jetzt auf Bürgergeld umzusteigen.

  2. 66.

    >"Diese Entwicklung legt offen weshalb die Abschaffung des Rentensystems immer wichtiger wird.... usw"
    Und Ihr Kommentar legt nahe, dass Schnabeltiere in Menschenform abgeschafft gehören.
    Wie stellen Sie sich ihre Zukunft denn so vor ab dem 65. Lebensjahr und von was leben Sie dann?
    Wenn Sie von Ihren Zinseinkünften leben können, dann verweigern Sie doch die Rente. Dann bleibt für andere ein bissl mehr übrig.

  3. 65.

    "Unsere Rente ähnelt einem Schneeballsystem."

    Blödsinn. Ein Schneeballsystem funktioniert nur solange, wie die Anzahl der Beteiligten wächst. Das ist jedoch mitnichten eine Voraussetzung für unser Rentensystem.

  4. 64.

    "Sie zahlen nicht für sich in die Rentenkasse ein, sondern für die Bestandsrentner. Für Ihre Rente zahlen dann andere Arbeitnehmer Beiträge usw."

    Quatsch. Meine Rente ergibt sich aus den Beiträgen, die ich bezahlt habe. Dass die RV meine Beiträge direkt an derzeitige Rentner weiterreicht, hat weder für meine Beiträge noch für meine zukünftige Rente irgendeine Relevanz.

  5. 63.

    Weiter zu arbeiten ist der richtige Weg. Da gibt es auch von mir meinen Respekt. Das ist auch besser für Ihre Gesundheit.

  6. 62.

    In den meisten Fällen werden Renten nicht ansatzweise dem entsprechen können was ein entspanntes Leben ermöglicht. Das hängt damit zusammen das man mehr Zeit hat aber weniger Geld. Das heißt obwohl man nun die ganze Zeit für sich selbst hat muss man seinen Lebensstil herunterschrauben.

    Das System richtet sich dabei nach der Leistungsfähigkeit der Gesellschaft. Damit jeder Rentenberechtigte auch sein versprochenes Stück abbekommen kann muss es Begrenzungen geben was man erhält.

    Wenn es die Rentenkasse nicht gäbe und man frei über das Geld verfügen könnte wäre es für die meisten besser. Sie können dann individuell ihren Austritt aus dem Arbeitsleben vorbereiten und so viel wie Sie selbst wollen zurück legen.

    So wie es jetzt läuft ist dieses Geld einfach weg ohne einen Mehrwert zu erhalten.

  7. 61.

    Genau so ist es.
    Ich vermute, dass deshalb auch über den Mangel so diskutiert wird von den Arbeitgrbern. Die Masse fehlt, um die Löhne zu drücken und unzumutbare Arbeitsverhältnisse beibehalten zu können.

  8. 60.

    Also, nach 50 Jahren Arbeit im Öffentl. Dienst finde ich die Rente, die ich bekommen werde, zu gering, um meinen Lebensabend zu genießen.
    Ich werde voll weiterarbeiten, so lange es mir möglich ist. Und außerdem macht es mir auch noch riesig Spaß! Wer hätte das gedacht :) !?

  9. 59.

    1963 geboren, war die jahrzehntelange Realität für meine Jahrgänge: Jobs waren die Mangelware, in meinem Beruf über 250 Bewerber pro Stelle. Ich habe zu ALLEN miesen Arbeitsbedingungen arbeiten müssen, befristet, mies bezahlt, miese Arbeitszeiten, ständige Verfügbarkeit, musste Demütigungen schlucken ohne Ende aus Angst um meine Jobs. Wir waren machtlos dagegen, weil wir immer zu viele waren, die Arbeit haben wollten.

    Es ist bitter für mich zu sehen, dass wir als Boomer bezeichnet werden, obwohl doch unsere Eltern aktiv mit dem Kinderkriegen geboomert haben. Weil im Westen das Geld der Väter meistens noch für die gesamte Familie reichte, im Osten die Kinderbetreuung organisiert war: die Leute konnten sich tatsächlich mehrere Kinder leisten. Die meisten meiner Freundinnen und ich sind weit unter ihren Wünschen geblieben, was eigene Kinder betrifft. In den "sozialen Medien" gilt Boomer längst auch als Schimpfwort: Leute, wir haben unsere eigene Zeugung nicht bestellt!

  10. 58.

    Na wenigstens fehlen keine Busfahrer und Lokführer ,denn die werden im Genderwahn gar nicht genannt.

  11. 57.

    Ein klasse Komentar Karin. Ich bin voll deiner Meinung. Ich komme aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung und beobachte schon über Jahre, wie die Qualität und die Rahmenbedingungen sich auf Grund von fehlendem Personal knd Finanzen sich verschlechtern.

  12. 56.

    "Und wieder jammert das Handwerk, bezahlt die Leute ordentlich und gut " Man hat es jahrzehntelang versäumt auszubilden und jetzt soll es der Staat richten.

  13. 55.

    Ein wunderbarer Kommentar, danke. Dem muss man wirklich nichts mehr hinzuzufügen.

  14. 54.

    "Na bin ja gespannt wie das dann von unseren autobahnklebern und Fridays for future Nachwuchs aufgefangen wird, so richtig arbeiten möchte ja keiner mehr von denen.
    Ist vielleicht ein bisschen pauschal, aber den Eindruck gewinnt man schon, gerade Handwerk will ja keiner und vor allem keine Frau wirklich machen. "

    Nein, das war nicht pauschal, das war unglaublich dumm. Dumme Menschen die nicht an die Zukunft gedacht haben haben uns in diese Lage gebracht. Hätten wir früher Menschen gehabt die weiter gedacht hätten wir LG und FfF hätten wir diese Probleme jetzt nicht.

  15. 53.

    Und wieder jammert das Handwerk, bezahlt die Leute ordentlich und gut

  16. 52.

    Im Prinzip funktioniert das so. Allerdings war der Geburtenberg doch bekannt und damit der zeitweise "Überhang" an Rentnern. Dieser "Rentnerberg" stirbt aber in genauso absehbarer Zeit nach Sterbetafel weg - etwas kalt fomuliert, ich weiß. Damit ist aber doch auch die Zeitspanne bekannt, in der evtl. Zuschüsse zum System notwendig wären bis die Alterpyramide wieder weniger bauchig ist, und es hätte dafür Vorsorge in Form von Rücklagen getroffen werden können.

  17. 51.

    Sie zahlen nicht für sich in die Rentenkasse ein, sondern für die Bestandsrentner. Für Ihre Rente zahlen dann andere Arbeitnehmer Beiträge usw.

  18. 50.

    Ihr Kommentar ist ja wohl Satire. Fast Jeder möchte nach Jahrzehnten Arbeit, seinen Lebensabend genießen.

  19. 49.

    Vielleicht sollte das Schnabeltier einfach den Schnabel halten. Wenn man fast 48 Jahre arbeitet und fleißig Beiträge gezahlt hat , dann möchte man auch etwas von dem Geld haben , was man eingezahlt hat.
    Haben Sie eigentlich nachgedacht oder soll das Ironie sein?

  20. 48.

    Ich gehöre zu den 1958er Jahrgängen, habe mein Leben lang Vollzeit gearbeitet und 2 Kinder groß ge- und erzogen, die beide einen Beruf ergriffen haben, der sinnvoll für die Gesellschaft und das Allgemeinwohl ist. Allerdings hatte ich das Glück, trotz jahrelanger Alleinerziehung, dass viel für Familien getan wurde und ich nicht einen Tag arbeitslos war, trotz mehrerer Jobwechsel. Heutzutage wird zuwenig für Bildung und Familien getan, so dass ich es gut verstehen kann, wenn sich Menschen gegen Kinder entscheiden. Zu unsicher und schwierig, Job (sofern man einen hat) und Familie unter einen Hut zu bringen. Fehlende gute Schulen, Kitaplätze, Wohnungsmangel haben ebenfalls einen Anteil daran. Ich würde mir wünschen, dass die Verantwortlichen unserer Regierung endlich mal nicht nur REDEN, sondern MACHEN. Es wird zuviel Geld in unsinnige Projekte investiert. Ein ständiger Zuzug von Menschen, die sich erst integrieren müssen, wird´s nicht richten.

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