Festgefahrene Tarifverhandlungen -
Die Gewerkschaft IG Metall will in der kommenden Woche mit weiteren Warnstreiks in Berlin den Druck auf die Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen erhöhen. Das kündigte Andrea Weingart, Sprecherin für die Gewerkschaft in Berlin, am Freitag an.
In den ersten beiden Warnstreik-Wochen legten der Gewerkschaft zufolge 20.000 Beschäftigte aus der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen die Arbeit nieder, allein in Berlin waren es mehr als 5.100 Beschäftigte in 42 Betrieben. "Sie treten damit ein für ihre Forderung nach acht Prozent mehr Lohn in den nächsten zwölf Monaten", teilte die Gewerkschaft mit.
Arbeitgeber bieten Inflationsausgleich von 3.000 Euro an
Die dritte Verhandlungsrunde für Sachsen endete am Freitag der IG Metall zufolge "ohne konkretes Lohn-Angebot" der Arbeitgeberseite und ohne Einigung.
Die IG Metall fordert acht Prozent höhere Löhne und Gehälter. Die Arbeitgeber haben unter anderem eine steuer- und abgabenfreie "Inflationsausgleichsprämie" von 3.000 Euro sowie eine spätere, noch unbezifferte Erhöhung in den Gehaltstabellen in Aussicht gestellt. Die Gewerkschafter beharren aber auf ihren Forderungen.
Während die IG Metall auf hohe Gewinne und eine gute Auftragslage vieler Unternehmen verweist, warnen die Arbeitgeber vor einer Überforderung vieler kleinerer unter Druck stehender Betriebe.
Sendung: Inforadio, 11.11.2022, 18:00 Uhr