Geld aus Anleihe - Berlin will sich erstmals nachhaltig Geld leihen

Mi 25.01.23 | 16:14 Uhr
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Franziska Giffey (l, SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, und Bettina Jarasch (M, Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, sitzen nach der Sitzung des Berliner Senats während der Pressekonferenz nebeneinander, während Daniel Wesener (r, Bündnis 90/Die Grünen), Senator für Finanzen, spricht.
Audio: rbb24 Inforadio | 25.01.2023 | Bild: dpa/Soeren Stache

Das Land Berlin will künftig bei der Finanzierung seiner Ausgaben stärker ökologische und soziale Kriterien beachten. Dazu soll erstmals eine nachhaltige Anleihe auf den Markt gebracht werden. Laut Finanzsenator Daniel Wesener (B‘90/Die Grünen) soll diese Anleihe ein Volumen von 750 Millionen Euro haben.

Anders als bei herkömmlichen Anleihen sollen Investoren einen sozialen und ökologischen Mehrwert haben. Mit dem Geld aus der Anleihe werden gezielt bestimmte Projekte aus den Landeshaushalt finanziert. In diesem Fall handelt es sich um 36 Vorhaben. Eines davon ist die Beschaffung weiterer Elektrobusse. Dafür sind rund 38 Millionen Euro veranschlagt. Für die klimagerechte Umstrukturierung der Forste (Mischwaldprogramm) werden knapp 4,6 Millionen Euro gebraucht. Als ein Beispiel für ein in sozialer Hinsicht nachhaltiges Projekt nennt die Finanzverwaltung die Berliner Babylotsen (Kosten: 1,47 Millionen Euro).

"Finanzpolitik kann die Welt besser machen"

Finanzsenator Wesener bezeichnete die Nachhaltigkeitsanleihe als einen wichtigen Schritt zu mehr Zukunftsfähigkeit: "Finanzpolitik kann die Welt besser machen." Berlin sei das zweite Bundesland nach NRW, das diesen Weg beschreite. Man reagiere damit auch auf eine Nachfrage auf den Kapitalmärkten, da auch bei Investoren Nachhaltigkeit einen immer größeren Stellenwert einnehme.

Ob das Finanzierungsmodell Berlin womöglich Kostenvorteile bringt, ließ Wesener offen. Mit Blick auf ähnliche Anleihen sagte er: "Dass man draufzahlt, können wir nicht bestätigen." Die öko-soziale Berlin-Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Finanzsenator Wesener kündigte an, dass in zwei Jahren eine weitere Nachhaltigkeitsanleihe am Markt platziert werden soll.

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36 Kommentare

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  1. 36.

    Sie zählen alles das auf, was genau die Parteien, die man auf dem Bild sieht abschafen wollen und schon feste dabei sind. Straßen verhindern und einschränken, Infrastuktur verrottet, Schulen vergammeln, Investoren vergraulen, der Polizei nicht wohl gesonnen usw.

  2. 35.

    Schulden sind Schulden und die muss man zurückzahlen. Wenn die Zinsen genauso teuer sind wie die Preise im Bioladen... Es sei denn, man plant schon mit ...uhhh Verschwörungstheorie...kleen-Reset...Lastenausgleich... Last Generation eben.. die raffen echt gar nichts. Klima "gerettet", durch Schulden handlungsunfähig.

  3. 34.

    Sehr ich genauso. Nachhaltige Schulden bedeuten vielleicht das man die nie mehr los wird

  4. 33.

    Lesen Sie den Beitrag #27, der klärt auf.

    Keine Ahnung, "große Klappe", andere zu beleidigen etc., das ist überflüssig, wie ein Kropf.

  5. 32.

    Das zeugt von Unkenntnis volkswirtschaftlicher Grundzusammenhänge bei gleichzeitigem Selbstvertrauen.

  6. 31.

    Selten so einen Quatsch gehört. Jetzt weiß ich, warum die Bundesregierung plant, mehr wirtschaftliche Grundausbildung bereits in den Schulen anzubieten. Damit die Menschen wirtschaftliche Grundlagen und Zusammenhänge verstehen lernen und ich spreche nicht von besser verstehen, sondern überhaupt verstehen. Dieser Fall zeigt die Notwendigkeit gut exemplarisch.

  7. 30.

    "Nachhaltig Geld leihen" - Schuldenmachen im Grünsprech.
    Hauptsache "nachhaltig".
    Da schwant einem doch, was passiert, wenn die Augsburgerin Bürgermeister von Berlin wird.
    Das sollte verhindert werden.
    Berliner, geht zur Wahl!

  8. 29.

    "nachhaltig Geld leihen" - na das ist doch mal eine Ansage. Wozu gibt es sonst den Geldbaum?

    Den gibt es wirklich!

    "Was bringt ein Geldbaum?
    Laut Feng-Shui ist der Geldbaum eine Pflanze, die der Besitzer:in Glück und Wohlstand bringt. Praktizierende glauben, dass, stellt man ihn nur in die südöstliche Ecke eines Hauses, der Geldbaum zu einem ausgewogenen Gleichgewicht und Harmonie im Wohnbereich beiträgt."
    Quelle - Uni Leipzig

  9. 28.

    Oh Mann jetzt sind Sie indiesem Bericht schon wieder am hetzen mit Ihren Kommentaren.
    Nochmal, wenn Sie mit dem jetzigen Berlin nicht klar kommen, dann nehmen Sie die Frau Jarasch mit und ziehen nach Augsburg.
    Hier wird gepredigt, man solle es den Franzosen gleich tun und Tempo 30 setzen. Warum tut man es den Franzosen dann nicht gleich mit Kernenergie?
    Immer nur das Beste rausrücken, heißt die Devise der Grünen und der Linke.
    Aber Jan, vielleicht kommt ja die Straßenbahn in der Nonnendammallee.

  10. 27.

    Ach Herr Jan, seit wann ist Bildung und Infrastruktur hierzulande ein "sozialer Mehrwert"?
    Wir sind doch kein armes schwellen Land, das ist garantiert auch Ihnen nicht entgangen.

  11. 26.

    Ich habe vorige Woche gesagt bekommen, dass man sich um Finanzen keine Gedanken machen muss. Geld ist vorhanden.
    Also kann sogar Geld für Sinnloses verbrannt werden.Keiner überprüft es. Es gab Zeiten da wurde man sogar honoriert, wenn gespart werden kann.

  12. 25.

    Hat Berlin nicht schon genug Schulden, müssen noch weitere hinzukommen?
    Berlin muss endlich mal lernen mit Geld umzugehen und deshalb sollte Berlin vom Länderfinanzausgleich nichts mehr bekommen, denn das Geld wird für die falschen Dinge ausgegeben. Z.B. ist Kultur nicht so wichtig wie Schulbildung. Berlin muss lernen sich die Einnahmen von den richtigen Bereichen zu sichern.
    Parkplätze für Fahrräder kostenfrei, UNSINN. Die sollen genauso zahlen für Parkplätze, wie andere.

  13. 24.

    Da hier immer der gleiche Schwachsinn kommt erlaube ich mir mit p&c zu antworten.

    ie sind in eine Schule gegangen die andere vor ihnen gebaut haben. Sie fahren auf Straßen die andere vor ihnen gebaut haben. Sie benutzen eine Infrastruktur die andere vor ihnen vor ihnen gebaut haben. Sie benutzen...

  14. 23.

    Schulden machen per se als Investition in die Zukunft anzusehen, selten so ein Unsinn gelesen oder gehört, tja da muss man wohl bestimmten Zirkeln angehören..
    Ach, jetzt erinnere ich mich an den KBW - Zirkel in Frankfurt am Main, in den 70. Jahren der dem Mao zugetan war.aber ein paar Jahre später waren sie ganz anderer Meinung und hatten nach ihren BWL Studium bei Konzernen eine Kariere gemacht.

  15. 22.

    Dieser Fall zeigt sehr gut, dass Nachhaltigkeit anhand der sogenannten ESG-Kriterien den eigentlichen Zweck verfehlt... Gut gemeint, schlecht umgesetzt. Nun versucht hier der Grüne Finanzsenator auf den Zug aufzuspringen, angesichts der Projekte ist es "greenwashing". Auf den Zinssatz bin ich mal gespannt und wer Berlin Geld leihen wird ist auch fraglich, weil ein AAA Rating wird es wahrscheinlich nicht werden.

  16. 21.

    . . . . . und wiedereinmal, erklärt uns "Jan" die Welt!
    Ein "HOCH" auf die "Jan's" dieser Welt!

    Das war Sarkasmus!

    Nee, jetz ma im Ernst: kriegt man eijentlisch Koppschmerz'n, wenn man imma allet wees?
    Stell ick mia, sehr anstreng'nd voa?!

    Sarkastisch darf man doch sein, oder verstößt das wieder gegen irgendwas? (ernstgemeinte Frage!!!)

  17. 20.

    User „Jan“ hat doch komplett recht.
    Ja klar müssen Schulden zurückgezahlt werden und ja auch mit Zinsen. Aber unsere Möglichkeiten diese Kredite und Zinsen zu bedienen entwickeln sich doch mit.
    Angenommen wir investieren in Bildung, das führt zu besser ausgebildeten Arbeitskräften, höheren Löhnen, höheren Steuern womit wir dann Kredite zurückzahlen können.
    Das Problem unserer Zeit ist, dass uns permanent eingeredet wird wir dürfen unseren Kindern keine Schuldenberge vererben. DOCH! BITTE! Macht Schulden und investiert! In Bildung und Klimaschutz zum Beispiel. Da wäre das Geld gut angelegt und würde zu Wertsteigerungen führen, womit auch Kredite+Zinsen bedient werden können.
    Mfg,
    Ein gerade-so noch Kind

  18. 19.

    Gesunde Kinder wäre so eine spontane Variante die mir einfallen würde.
    Ob das stimmt ist eine andere Frage aber Geld für den Nachwuchs ist immer eine Investition, die auch im privaten sinnvoll ist.
    Ich möchte nicht dass meine Kinder uns auch als Erwachsene auf der Tasche liegen also helfe ich ihnen auch materiell so gut es geht. Auf Erbschaft spekulieren geht schief.
    Also ist das eine Investition in meine finanzielle Absicherung im Alter.
    Natürlich betrachte ich meine Kinder nicht als Wirtschaftsfaktor sondern als meine Kinder.

  19. 18.

    Ja, ein Staat ist kein Privathaushalt, ein Privathauhalt muss für seine Schulden geradestehen.
    Ein Grund, warum ein"sozialer Mehrwert" bei Privathaushalten nicht zu Gründen des Schuldenmachens gehört.

    An diesem angeblichen "sozialen Mehrwert" ist die DDR zu Grunde gegangen.


  20. 17.

    Gehen Sie noch zur Schule? Das Einmaleins ist unbestechlich. Privat wie Volkswirtschaftlich.
    Es gibt in der Tat Länder die verhalten sich wie kleine Kinder, die nie mit Taschengeld umgehen konnten. Das endet mit Inflation und Krieg. Immer „Jan“. Gegen Schulden ist nachhaltig, friedlich und vor allem preiswert.

    P.S. Mit Krieg lässt sich mehr verdienen als mit Frieden. Fragen Sie die Amerikaner. Die wissen das.

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