790 Millionen Euro weniger ausgegeben - Berlin kam 2022 ohne neue Schulden aus

Di 17.01.23 | 14:13 Uhr
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Symbolbild: Die Flagge von Berlin mit den Farben Weiß-Rot zeigt den Berliner Bären (Quelle: dpa/Michael Kuenne)
Audio: rbb24 Inforadio | 17.01.2023 | Angela Ulrich | Bild: dpa/Michael Kuenne

Trotz zahlreicher Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg und die Energiekrise hat das Land Berlin im vergangenen Jahr keine zusätzlichen Schulden gemacht. Finanzsenator Daniel Wesener präsentierte im Senat einen ausgeglichenen Haushalt für 2022.

Der Landeshaushalt habe sich als "robust" erwiesen, erklärte der Grünen-Politiker zum vorläufigen Jahresabschluss. Dass zusätzliche Hilfen für Privathaushalte und Unternehmen ohne neue Schulden möglich waren, sei eine "gute Nachricht", so Wesener.

Durch die anhaltend hohe Inflation und die Zinswende bleibe das Umfeld allerdings kritisch und finanzpolitisch sei weiterhin Vorsicht angesagt.

Zwei Milliarden Euro Rücklagen

Mit knapp 37,4 Milliarden Euro sind die bereinigten Einnahmen um rund 2,2 Milliarden höher ausgefallen als ursprünglich gedacht. Zugleich hat Berlin mit gut 36,6 Milliarden Euro knapp 790 Millionen Euro weniger ausgegeben als geplant. Dadurch blieb laut Finanzsenator ein Überschuss in der Landeskasse, der es möglich machte, keine neuen Schulden aufzunehmen.

Außerdem konnte die rot-grün-rote Landesregierung – wie vom Haushaltsgesetz vorgesehen – Rücklagen in Höhe von rund zwei Milliarden bilden. Diese sollen zum Beispiel dabei helfen steigende Energiekosten oder höhere Baukosten abzupuffern.

Die hohe Inflation hatte für Berlin im vergangenen Jahr auch einen positiven Effekt: Das Land konnte hohe Zuwächse bei der Umsatzsteuer verbuchen. Außerdem spülte die vergleichsweise gute Situation auf dem Arbeitsmarkt zusätzliche Einnahmen durch Lohn- und Einkommenssteuer in die Kasse.

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.01.2023, 14:00 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Wie man es macht, macht man es falsch. Berlin ist wie ein großer Verein. Das ist sehr schwierig allem gerecht zu werden. Aber machen und nicht quatschen würde ich raten. Gruß aus Senzig von Ronny

  2. 10.

    Wenn Berlin nicht viel Geld aus dem Länderfinanzausgleich erhalten würde wäre es angesichts der Verschwendungen in die Wahlgeschenke der RGR-KOALITION - das Geld hätte besser in den Wohnungsneubau oder die Schulrenovierungen investiert werden sollen - garantiert schon pleite.

  3. 9.

    Hm - na ja. Dein Kommentar - so wie Du ihn verfasst hast - spiegelt genau die „letzte Generation“ wieder. So wird das nichts … ihr müsst schon versuchen irgendwie auch etwas sinnvolles beizutragen … oder einfach verkrümeln

  4. 8.

    Der Finanzsenator spricht wohl über den Kernhaushalt und nicht über die Extrahaushalte in denen noch weitere Milliarden aus den vergangenen fetten Jahren schlummern. Insgesamt dürfte für den Gesamthaushalt (Kern- + Extrahaushalte) die Bilanz noch wesentlich besser aussehen. Bin auf die Veröffentlichung von Destatis gespannt in etwa 3 Monaten!

  5. 7.

    Wie m/w rrg oder die davor es macht - es ist falsch!
    Will eigentlich heute o. morgen die 64 Mrd zurüchaben?
    Es werden immer Wohnungen im soz. Bereich benötigt es wir darüber geredet - und?
    Die Fußwege, bald beschweren sich auch die Radfahrer, oftmals nicht sicher benutzbar.
    Ach ja, Radfahrer wollen ja sicherere Verkehrswege.
    Der ÖD soll mehr Personal in den Bürgerämtern Schulen Soz.amtern etc. etc haben. aber nicht mehr kosten.
    Wenn wir der Letzten Generation, die ja jetzt schon erwachsen ist, was hinterlassen ist wohl die nachletzte G. gemeint u. die spielt dann wieder auf Abenteuerspielplätzen - nur eben stadtweit -, die Mountain Bikes haben wie die SUv (soweit noch erlaubt) ihre Existenzberechtigung .....und der Stadtkämmerer stöhnt 'das bißchen Haushalt' :-)

  6. 6.

    Zig Millionen wurde von der Immobilitätssenatorin nicht für die Planung des ÖPNV abgerufen. Tolle Leistung!

  7. 5.

    Genau! So sieht die Stadt auch aus! Ein Loch an dem anderen in Gehwegen und Straßen. Kaputt sparen ist das Motto :-(

  8. 4.

    2022 hat Berlin immer noch Schulden in Höhe von 62,94 Milliarden Euro!

    Die Senatsverwaltung Berlin sagt selbst: "Die Haushalts- und Finanzpolitik müssen darauf ausgerichtet werden, Arbeitsplätze, Unternehmen und damit die Steuerkraft zu sichern, Ausgaben auf Notwendiges zu konzentrieren und den Haushalt generell an die engeren Spielräume anzupassen."

    Fundstelle: https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/haushaltsueberwachung/schuldentilgung/artikel.475316.php

    Da bin ich mal gespannt, wie und ab wann das Berliner Abgeordnetenhaus hier an dem obigen Ziel arbeiten wird.

  9. 3.

    Abbau von Schuld ist Vernichtung von Vermögen, denn des einen Vermögen ist des anderen (Privat/Bank/Staats-) Schuld. Eine Kommune/Stadt/Land ohne Schuld, ist arm an Infrastruktur – so wie auch Berlin.

  10. 2.

    Das ist kein Grund zum feiern. Erst der Schuldenabbau ist nachhaltig... für die Nachfolgenden.

  11. 1.

    Das ist kein Grund zum feiern. Erst der Schuldenabbau ist nachhaltig... für die Nachfolgenden.

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