Berliner Online-Modehändler in Sorge um Wachstum -
Der Online-Modehändler Zalando reagiert mit Stellenstreichungen auf die nachlassende Konsumlaune seiner Kunden. "Mehrere hundert" der insgesamt rund 17.000 Jobs würden wegfallen, schrieben die Co-Chefs des in Berlin ansässigen Unternehmens, Robert Gentz und David Schneider, am Dienstag in einem Rundschreiben an die Zalando-Mitarbeiter. Dabei teilten die Manager nur grobe Details der Streichungen mit.
Streichungen in fast allen Geschäftsbereichen
Der Stellenabbau betreffe fast alle Geschäftsbereiche und umfasse auch das höhere Management. Ausgeschlossen seien aber Streichungen im Kundendienst, den Outlet-Stores und operative Funktionen in Zalando-Studios, wo unter anderem die angebotenen Produkte fotografiert werden. Da die Details des Personalabbaus noch unklar seien, könne sie bislang auch keine Größenordnung für die Kosten nennen, sagte eine Firmensprecherin am Dienstag.
Auch die Logistikzentren von Zalando - sie liegen in Erfurt, Mönchengladbach, Gießen und Lahr - seien von den Streichungen nicht betroffen, hieß es.
Schwaches Geschäft zeichnete sich bereits im Herbst ab
Zalando hatte bereits bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen im Herbst einen nüchternen Geschäftsausblick für die Jahresbilanz angekündigt. Das Gesamtjahresergebnis 2022 werde wohl am unteren Ende der einige Monate zuvor gesenkten Prognosespanne liegen, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Diese sah ein Umsatzplus von null bis drei Prozent und ein Betriebsergebnis von 180 bis 260 Millionen Euro vor.
Der Berliner Konzern hatte im November außerdem gewarnt, dass die mittelfristigen Ziele wohl nur mit Verzögerung erreicht würden. "Der Rückenwind durch die Pandemie hat seit 2022 nachgelassen und das makroökonomische Umfeld ist schwieriger geworden", zitiert Reuters die Zalando-Co-Chefs aus dem aktuellen Rundbrief an die Mitarbeiter. Während der Lockdowns hatten Verbraucher Waren bevorzugt im Internet gekauft. Inzwischen gehen sie wieder verstärkt in die Läden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 21.2.2023, 13:20 Uhr