Kliniken in Berlin und Brandenburg - Hunderte Ärztinnen und Ärzte beteiligen sich an Warnstreik

Di 21.03.23 | 18:02 Uhr
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Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Warnstreiks der Gewerkschaft Marburger Bund nehmen an einer Demonstration teil (Quelle: DPA/Christophe Gateau)
Audio: radioeins | 20.03.2023 | Tatiana Brasching | Bild: DPA/Christophe Gateau

Einige Hundert Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken haben am Dienstag in Berlin und Brandenburg die Arbeit niedergelegt. Sie demonstrierten in dem bundesweiten Tarifkonflikt für eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft Marburger Bund hatte am Dienstag in zahlreichen Bundesländern zu Warnstreiks aufgerufen.

Nach Angaben des zuständigen Landesverbandes versammelten sich zu einer Kundgebung am Helios-Klinikum Berlin-Buch rund 150 Ärztinnen und Ärzte. Auf Protestschildern war etwa zu lesen "Ärzte am Limit, Patienten in Gefahr", "Come in and Burn out" oder "Sparen bis kein Arzt kommt".

Trillerpfeifen und Plakate

Etwa 100 Mediziner demonstrierten laut Marburger Bund auch in Potsdam am Klinikum Ernst von Bergmann. Zudem war das Universitätsklinikum in Brandenburg an der Havel vom Warnstreik betroffen. Planbare Eingriffe mussten wegen der Arbeitsniederlegungen verschoben werden. Die medizinische Notfallversorgung sollte aber gewährleistet sein.

Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte aus Berlin und Brandenburg fuhren zudem zur zentralen Kundgebung nach Hamburg, wie die Gewerkschaft mitteilte. Dort zogen laut Marburger Bund rund 4.000 Ärztinnen und Ärzte mit Trillerpfeifen und Plakaten durch die Stadt.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hatte die Forderungen im Vorfeld als überhöht kritisiert. Inflationsausgleich plus zusätzlicher Entgelterhöhung ergäben zusammen fast zwölf Prozent. Dies sei für kommunale Krankenhäuser nicht leistbar, hieß es. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 3. und 4. April vorgesehen.

Sendung: radioeins, 20.03.2023, 19:00 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Ist bei Ihnen noch alles i.O? Wollen Sie so die Diskussion voranbringen?"
    Mit Verlaub, Sie haben meinen Beitrag 1 entweder nicht gelesen, 2 nach der ersten Zeile abgebrochen (das war dass Zitat des Vorposters auf welches ich mich bezogen habe oder 3. nicht verstanden.
    Wie dem auch sei-ich verbitte mir, von Ihnen in dieser Weise angepöbelt zu werden.

  2. 26.

    Ist bei Ihnen noch alles i.O? Wollen Sie so die Diskussion voranbringen? Wollen Sie anderen den Mund verbieten? Sie sind, entgegen den Angegriffenen, hier schon öfter aufgefallen: Mit Neid und Missgunst. Diejenigen, die Sie hier jedesmal unnötig angreifen aber bisher noch nicht.

  3. 25.

    verdienen genug? Weil Sie es so FINDEN? Was berechtigt Sie zu dieser Aussage? Was können Sie?"
    Tja, so ist das eben mit den moralischen Problemen, welche "Wossi" so trefflich festgestellt hat.
    Es sind immer nur die anderen, denen man moralisches Versagen vorwerfen kann. Dabei schreckt man auch nicht von Fragen nach der Berechtigung bzw. dem Können des jeweiligen anderen zurück.
    Es ist halt richtig komfortabel, wenn man immer im alleinigen Besitz der absoluten Wahrheit ist.

  4. 24.

    Liebe Lydia, „Karla“ hat ein gehöriges moralisches Problem. Mit sich selber und der Bewertung anderer.
    Da Mediziner sehr leidensfähig sind bevor sie die Arbeit am Patienten aussetzen, muss gehörig etwas schieflaufen im System. Viel Erfolg!

  5. 23.

    verdienen genug? Weil Sie es so FINDEN? Was berechtigt Sie zu dieser Aussage? Was können Sie?
    Für die Anstrengungen, die für eine solche Tätigkeit nötig ist, muss eine Bezahlung her, die diese Anstrengungen auch gerechtfertigt. Viele Jahre müssen zurückverdient werden plus eine Belohnung oben drauf.
    Wollen Sie von einem ausgeruhten oder ausgepowerten Mediziner operiert werden?

  6. 21.

    Wobei schon bezeichnend ist: Patienten und Kassen, die tragen alleine die Schuld an der Misere. Man liest so gar kein Wort der Selbstkritik von den Damen und Herren Medizinern
    Im Gegenteil: Mit schöner Regelmäßigkeit wird bei solchen Anlässen immer schön tapfer in die Opfer-Trompete geblasen.
    Mir fällt auf- die Verächtlichung, mit denen von diesem Berufsstand immer wieder von Patienten geschrieben wird, bei gleichzeitigem Gejammer über den fehlenden Respekt vor ihrer jahrzehntelangen Aufopferung für dieses undankbare Volk- vielleicht wäre es doch besser, wenn der eine oder die andere einen anderen Beruf gewählt hätte. Einen, in dem sie weniger Kontakt zur Plebs hätten.

  7. 20.

    Das war ein Zitat aus dem Post, auf den ich geantwortet habe.

  8. 19.

    Fakt ist das Gesundheitssystem in Deutschland gehört dringend reformiert.
    Nur mit mehr Lohn ist die Sache nicht erledigt.
    Dazu gehört auch die Bequemlichkeit der Patienten, Ärztehopping, nur nichts selbst für seine Gesundheit tun, wegen jeder Kleinigkeit muss gleich ein Facharzt her. Mit Schnupfen und muskulären Verspannungen in die Notaufnahme
    Geldverschwendung bei Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen .... und noch vieles mehr. Die Liste ist unendlich lang.

  9. 18.

    Lieber Ivo, bitte auch die Antwort auf Lydia würdigen.

  10. 15.

    Siehe meine Antwort an Lydia… die 1990er sind schon lange vorbei

  11. 14.

    Dem stimme ich zu, bsp. 10 Jahre Berufserfahrung und beim 24h Praesenz- Dienst 24 Euro Netto pro Stunde für die Zeit von 0-6 Uhr und für den nächsten Tag -8h auf dem Arbeitskonto ; im ambulanten Bereich waren es bsp. bei einer Leichenschau inkl Hin und Rückfahrt 15 Euro brutto pauschal für manchmal mehr als 1 h … Wenn ein 20 jaehriger bei bsp. Blinddarmentzündung insgesamt 6x beim Hausarzt war, jedes Mal ca 10 min plus 5-10 min fuer Vor-und Nachbearbeitung erhält die Praxis insgesamt … 30-40 Euro, bei 90-120 min sind wir bei mind. 15 Euro pro Stunde Umsatz …

  12. 13.

    Alle sind am Limet in den Krankenhäusern, fragt doch mal in den Laboren nach. Die MTL haben gar keine Stimme und ohne sie keine Diagnose! Zu wenig, stets unterbesetzt, kein Nachwuchs, zu schlecht bezahlt und auch 24/7!

  13. 12.

    " Die Bequemlichkeit der Patienten muss auch ein Ende haben "

    welche Bequemlichkeit meinen Sie ?

  14. 11.

    " Wer noch nie 1cm im schuh eines schuftenden klinikarztes gelaufen ist, "

    kann ich bestätigen, in den 70er Jahren war ich Stations-und später Oberarzt an einer Abteilung des Virchow Klinikums . Allerdings gab es damals nicht diese heutigen Probleme

  15. 10.

    Ja, ja, die Ärzte. Sind mit ihrem Netto ja in der Armutsfalle gefangen. Ich verstehe daher vollkommen, wenn sie als einzige Berufsgruppe mehr als den Inflationsausgleich fordern. Wir leben ja in volkswirtschaftlich rosigen Zeiten. (Seht ihr alle das Sarkasmusschild?)

  16. 9.

    Ja, siehst du total falsch! Unfassbar, wenn man sich hier diese bösen kommentare von missgünstigen leuten anschaut, müssten wir ärzte gleich nochmal und heftiger streiken! Für die deprivation durch unzählige, unbezahlte überstunden, das gesundheitsrisiko durch schichtdienst imd immer mehr tätliche übergriffe von aggressiven patienten ist gefälligst der lohn deutlich zu erhöhen und nicht auf dem niveau zu halten, "dass es zum überleben reicht". Wer noch nie 1cm im schuh eines schuftenden klinikarztes gelaufen ist, hat sich ohnehin nicht das urteil anzumaßen, wie viel lohn uns ärzten zusteht!

  17. 8.

    Was für ein dummes Argument, hierzulande gibt es genug Geld zum Überleben auch für den nicht arbeitenden Teil der Bevölkerung.
    Für gute verantwortungsvolle Arbeit rund um die Uhr muss es gute Löhne geben.

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