Umbau seit 2016 - ZOB soll laut Senatsverwaltung im Herbst fertig werden

Fr 12.05.23 | 16:37 Uhr
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Berliner ZOB mit Bauarbeiten (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Die Umbauarbeiten am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Berlin sollen im Spätsommer oder Herbst dieses Jahres fertiggestellt werden. Dies sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt dem rbb auf Anfrage.

Demnach machen die Arbeiten am ZOB einerseits Fortschritte – so wurde zuletzt laut Sprecher eine große Treppenanlage im neuen Empfangsgebäude eingebaut. Zudem habe der Innenausbau der Shops und Gewerbeeinheiten begonnen.

Bei anderen Punkten gebe es laut Sprecher "Herausforderungen" – zum Beispiel eine "mangelnde Angebotslage in den verschiedenen Ausbaugewerken und Lieferengpässe bei Komponenten". Dadurch seien Mehrfach- bzw. Wiederholungsausschreibungen oder die Anpassung von Bauabläufen nötig gewesen, hieß es. Zudem würden alle Baumaßnahmen weiterhin im laufenden Betrieb stattfinden.

Umbau begann schon 2016

Der ZOB am Messegelände in Charlottenburg wird seit 2016 umgebaut. Nach der Liberalisierung des Marktes 2013 verdreifachte sich die Zahl der Abfahrten, deshalb wurden dringend neue Haltestellen gebraucht.

Im Laufe der Planungen entschieden sich die Betreibergesellschaft IOB und der Senat, dass auch die alte Architektur aus dem Jahr 1966 dringend überholt werden muss. Statt Erweiterung und Erneuerung stand somit nun ein vollständiger Umbau auf dem Plan.

Planungsprozess "von Anfang an nicht optimal"

Die Kosten für den ZOB-Umbau haben sich daher den Angaben nach mehr als verdreifacht. Die Senatsverwaltung betonte aber gegenüber dem rbb: "Die ursprünglich veranschlagten Sanierungskosten von 14 Millionen Euro sind nicht mit den aktuell geplanten Gesamtkosten in Höhe von 44,2 Mio. Euro vergleichbar." Der ZOB werde nicht - wie ursprünglich geplant - "einfach saniert, sondern vollständig erneuert, umgebaut sowie erweitert", so der Sprecher.

Der Planungsprozess sei "von Anfang an nicht optimal" gewesen, allerdings seien mit den erhöhten Kosten auch zahlreiche Verbesserungen für Fahrgäste hinzugekommen, hieß es weiter. Insbesondere das Gebäude habe zu höheren Kosten geführt - dieses sei "aufgrund der schlechten Bausubstanz schlicht nicht sanierbar" gewesen.

Durch den Neubau werde das Empfangsgebäude nun "komplett barrierefrei", außerdem werde es mehr Sitzplätze, ein besseres gastronomisches Angebot, komplett neue WCs, verbesserte Fahrgastinformation und 33 statt bislang 27 Haltestellen geben. Darüber hinaus werde nun in eine bessere Wegeführung, optimierte Sichtbeziehungen, neue Beleuchtung und Videoüberwachung investiert, betonte der Sprecher.

Nur halb so viele Abfahrten wie noch vor Corona

Laut BVG gab es im Jahr 2022 am ZOB rund 88.000 An- und Abfahrten. Dies ist ein Anstieg gegenüber den Jahren 2020 (ca. 64.000) und 2021 (ca. 47.000). Allerdings wurden die Werte der Vor-Corona-Zeit von rund 160.000 An- und Abfahrten pro Jahr nicht erreicht.

Für 2023 geht die Prognose laut Senatssprecher von 103.000 An- und Abfahrten aus. Nach einer vollständigen Inbetriebnahme sei "aus heutiger Sicht" eine weitere Steigerung und Stabilisierung der An- und Abfahrten zu erwarten, hieß es von der Senatsverwaltung.

14 Kommentare

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  1. 14.

    Warum muss ein zob barrierefrei sein, wenn die Einstiege in die Busse nicht barrierefrei sind. Geld verbrennen ohne Sinn und Verstand. Das ist Berlin. ^^

  2. 13.

    "Bezüglich der Treppenanlage kam bei mir sofort die Frage auf...." wäre nicht aufgekommen, wenn Sie den Text gelesen hätten....

  3. 12.

    Bezüglich der Treppenanlage kam bei mir sofort die Frage auf: Ist die denn barrierefrei?

  4. 11.

    Danke für den Hinweis. Ich hatte den Artikel im Zug gelesen und fand 14 Millionen zu krass. Aber für über 40 Millionen... Ich bin jetzt richtig fassungslos.

    Gab es einen Untersuchungsausschuss? Gab es für diese Geldverschwendung Konsequenzen, damit so etwas nicht noch mal passiert?

  5. 10.

    Sowas bauen andere Länder in 14 Tagen. Und nicht nur China.

  6. 7.

    Sind denn bei den Millionen wenigstens ein paar 10 Tausend EUR für eine PV-Anlage auf den Bussteigdächern drin gewesen?
    Das Thema Parkplätze u.ä ist ja nun gerade das wo man in Städten auch mal etwas größere Anlagen bauen kann.
    Elektrische Busse dürften ja auch im Fernverkehr kein ferner Zukunfts-Hokuspokus mehr sein.

  7. 6.

    Solange wie die einfache Haltestelle am Südkreuz funktioniert ist mir dieser ach so zentrale und so toll an den Nahverkehr angebundene Protzbau vollkommen egal!

  8. 5.

    Sollte mit Steuergeldern nicht sparsam umgegangen werden? Die 14 Millionen hätte man lieber an die Arche überweisen sollen. Warum müssen sich mit Steuergeldern irgendwelche Leute verewigen? In meinen ist der aufgeblähte um- oder Neubau ein negativbespiel für Steuerverschwendung.

    Die sichtachsen, das seil und die neuen Klos sind dich keine 14 Millionen Euro wert. Hatten die Controller Urlaub?

    Baut lieber ne Straßenbahn oder u Bahn aus als einen verbrenner-zob für preisbewusste Berlin-touris...

  9. 4.

    Erst letzte Woche wieder aus Hamburg mit dem Bus angekommen und man ist nur noch fassungslos unteranderem auch über diese Baustelle. Vor allem viel hat sich dort auch nicht verändert. Bin es leider auch aus meinem Bezirk gewohnt , da dauern Strassenabschnitte bzw. deren Sanierung Jahrzehnte.

  10. 3.

    Vergessen Sie nicht: mehr Sitzplätze!!!! Und nicht nur einfach neue WCs, sondern komplett neue WCs!!!!
    Dafür konnte man schon mal ein paar Jährchen warten...

  11. 2.

    7 Jahre Bauzeit, 3x so teuer wie geplant, aber dafür sechs Haltestellen mehr und optimierte Sichtbeziehungen . Chapeau!

  12. 1.

    "...so wurde zuletzt laut Sprecher eine große Treppenanlage im neuen Empfangsgebäude eingebaut."
    Mensch, man hat aber auch wirklich an alles gedacht...!!
    Und nicht nur einfach Treppen - nein, eine ganze Treppenanlage, und grooooß!!! Hauptstadt eben... :-)

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