Geschäftsbetrieb läuft weiter - Supermarkt-Kette Real meldet Insolvenz an

Fr 29.09.23 | 15:24 Uhr
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Einkaufswagen stehen am Mein Real Verbrauchermarkt (Quelle: imago images/Walter Fischer)
Audio: Radioeins | 29.09.2023 | Jörg Marksteiner | Bild: imago images/Walter Fischer

Die Warenhauskette Mein Real hat nach eigenen Angaben am Freitag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Einer Mitteilung der Real GmbH zufolge sind davon die Zentrale in Mönchengladbach sowie mehr als 5.000 Beschäftige in 62 Märkten deutschlandweit betroffen - darunter in Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder), Gosen-Neu Zittau (Oder-Spree) und Pritzwalk (Prignitz) in Brandenburg. Im Berliner Stadtgebiet gibt es keine Filiale von Mein Real mehr.

Löhne und Gehälter sollen weitergezahlt werden. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung werde es ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen, hieß es. Bei welchem Insolvenzgericht der Antrag gestellt wurde, teilte das Unternehmen nicht mit.

Viele Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben

Bei der Restrukturierung sollen den Angaben zufolge möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden. Das Unternehmen betonte, dass eine Insolvenz in Eigenverwaltung nur jenen Unternehmen offenstehe, "die zwar vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, aber einen tragfähigen Geschäftsplan vorlegen können". Zuvor hatte die "WirtschaftsWoche" über den Insolvenzantrag berichtet.

Der russische Finanzinvestor SCP hatte die Real-Kette mit ihren 276 Märkten im Jahr 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Die Konkurrenten Kaufland, Edeka, Globus und Rewe sicherten sich eine große Zahl der attraktivsten Filialen.

Das Unternehmen mit den verbliebenen 62 Standorten ging dann im Sommer 2022 an die Unternehmerfamilie Tischendorf, bevor es dann im Mai 2023 von SCP zurückerworben wurde.

Sendung: Radioeins, 29.09.2023, 15:00 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Na ja, wie viele schon schrieben: es lag am Preis. Real hat immer ein Discounter-Image gepflegt. Jedoch ohne Discountpreise.

  2. 22.

    Metro ist Geldgierig gewesen und Finanzinvestoren sowieso. Egal ob Russen oder Amerikaner. Thats Kapitalismus.

    Um die Mitarbeiter tut es mir leid.

  3. 21.

    Ich habe gern bei Real eingekauft. Leider sind die Preise hoch und meine Rente bleibt überschaubar. So wird es wohl vielen gehen.

  4. 20.

    Vielleicht zuwenig Kunden. Kaufland war schon immer im Vorteil gegenüber Real da die sauberer und besser aufgeräumt waren. Und preislich war Real nicht so der Knüller. Das Kassenpersonal war auch selten freundlich. Deswegen bin ich nur noch ab und zu mal in Real einkaufen gegangen. Ich sprech jetzt aber nur von den Filialen Berlin Seestraße und Gesundbrunnen.

  5. 19.

    Wie kann der russische Finanzinvestor SCP das Unternehmen im Mai 2023 zurückerwerben? Ich denke, es gibt Sanktionen seit Beginn des Ukraine-Krieges!? Verstehe ich leider nicht!

  6. 18.

    Im LEH arbeitet ein Großteil in Teilzeit oder Minijob. Das sind vlt. 25 Vollzeitäquivalente.

  7. 17.

    Weil alle immer rund um die Uhr arbeiten? Von Mo bis Sa von 6-22 Uhr?
    Mehr als 25-30 pro Schicht wären das dann nicht.

  8. 16.

    Was denken Sie denn, wieviele Mitarbeitende da so beschäftigt sein dürfen bei von 8-21Uhr Öffnungszeit?
    Die Fleischtheke kann dann gleich noch mit kassieren und die Käsetheke Waren verräumen?
    Das sind keine Pennymärkte! Allein in Gosen bekommen Sie mindestens 6 von denen auf die Verkaufsfläche.

  9. 15.

    meinreal war/ist REWE - Zumindest in Gosen-NeuZittau hat man sich nicht einmal die Mühe gemacht das REWE von den Auspreisschildern zu entfernen. Das Kassensystem - also die gesamte Buchungssoftware - war Stand REW; ich glaub Anfang Q2/23 wurden die Kassen gemacht.
    .
    Wenn die Märkte alle so aufgehübscht wurden, wie da, dann ist schon klar, das SCP jetzt einfach die Lasten loswerden will.... Ein Schelm....

  10. 14.

    Danke Jana für eure Arbeit, es war immer gut bei euch! Und ich stimme dir zu, dass ist eine Entscheidung und ich denke das kann man sich auch so hin rechnen, um an so einen Punkt zu kommen. Dir und euch viel Durchhaltevermögen!

  11. 13.

    5000 Beschäftigte auf 62 Märkte -> habt Ihr für jeden Kunde einen beschäftigt? Das ist hochgradig ineffektiv! Bei 80 Leuten in einem Markt was könnte man da für eine Markthalle mit Einzelhändlern bauen!

  12. 12.

    Läuft doch alles nach Plan. "Der russische Finanzinvestor SCP hatte die Real-Kette mit ihren 276 Märkten im Jahr 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen."

    Nach dem Verkauf der guten Märkte und Abschöpfung der daraus resultierenden Gewinne, müssen halt die "Ladenhüter" auch noch losgeschlagen werden. Im Insolvenzverfahren hat man mehr Handlungsspielraum z.B. Kündigungen / Abfindungen usw.

  13. 11.

    Göttingen hatte einen Klasse Real Markt,gut sortiert, preisgünstig,es ist nicht nachvollziehbar das dieser Markt platt gemacht wurde.

  14. 10.

    Riesengroß und überteuert. Dieses Konzept scheint dann wohl doch nicht aufzugehen. Ich fand Real mal toll, riesige Auswahl, leider so teuer wie ReWe. Viele Produkte, die ich bei Real liebte, gibt es bei Kaufland leider nicht :-(

  15. 7.

    Ja, das steht oben im Artikel: "Der russische Finanzinvestor SCP hatte die Real-Kette mit ihren 276 Märkten im Jahr 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen."

  16. 6.

    So 'ne Marke, die haut nicht einfach ab wie'n Boxer in der zwölften Runde. Das passiert nur, wenn jemand von oben das so will. An den Produkten, den Gehältern und den Standorten kann das jedenfalls nicht liegen, das könnt ihr mir glauben. Hier am Treptower Park haben wir immer alles gegeben und uns reingehängt. Aber wenn die da oben entscheiden, dass Schluss ist, dann ist Schluss. Da können wir hier unten machen, was wir wollen. Aber eins sag ich euch: Wir lassen uns nicht unterkriegen!

  17. 5.

    Ein schleichender, aber vorauszusehender Tod.

    Vielleicht gar eine Insolvenzverschleppung?

  18. 4.

    Würde ganz gut eingegliedert werden können bei EDEKA oder ReWe oder eventuell sogar Kaufland. Die waren doch schon einmal tot.

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