November - Arbeitslosenzahl in Berlin minimal gesunken - leichter Anstieg in Brandenburg

Do 30.11.23 | 12:37 Uhr
  10
Symbolbild:Ein Tablet ermöglicht im Jobcenter Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf die Jobsuche.(Quelle:picture alliance/dpa/J.Kalaene)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.11.2023 | Bild: picture alliance/dpa/J.Kalaene

Die Arbeitslosigkeit ist in Berlin im November im Vergleich zum Vormonat minimal gesunken. Brandenburg verzeichnet einen leichten Anstieg. Positive Beschäftigungsaussichten würden weiterhin Chancen auf dem Arbeitsmarkt bieten.

Die Zahl der Arbeitslosen in Berlin ist im November leicht gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat aber leicht angestiegen. In der Hauptstadt sind derzeit 190.807 Menschen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte.

Quote liegt in Berlin bei 9,2 Prozent

Das waren 1.964 weniger als im Vormonat, aber 15.216 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 9,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,7 Prozent.

Den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden im November 5.046 neue offene Stellen gemeldet. Das waren 82 weniger als im Vormonat. Insgesamt waren in diesem Monat in der Hauptstadt 20.267 freie Arbeitsstellen gemeldet - 536 mehr als im November des Vorjahres.

Leichter Anstieg in Brandenburg

In Brandenburg ist die Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen. 77.795 Menschen waren im November arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion weiter mitteilte. Das waren 280 mehr als im Oktober und 3.336 mehr als im November des vergangenen Jahres. Zurzeit beträgt die Arbeitslosenquote 5,8 Prozent - im Vergleich zu 5,6 Prozent vor einem Jahr.

Den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden im November 4.081 neue offene Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 128 mehr als im Oktober. Insgesamt gab es im November in Brandenburg 24.754 freie Arbeitsstellen - und damit 2.791 weniger als ein Jahr zuvor.

Auch die Zahl arbeitsloser Jugendlicher (im Alter von 15 bis zu 25 Jahren) ist in beiden Ländern gegenüber dem Oktober gesunken - in Brandenburg stärker als in Berlin.

"Positive Beschäftigungsaussichten"

Die Beschäftigungsaussichten in der Metropolregion seien weiter positiv, teilte die Regionaldirektion mit. "Mit der Intensivierung unserer Betreuung von Sprachkursabsolventinnen und Sprachkursabsolventen mit grundständigem Sprachniveau in den Jobcentern und Agenturen für Arbeit mobilisieren wir Potenziale zur Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs in Berlin und Brandenburg", sagte Regionaldirektionschefin Ramona Schröder.

Sendung: rbb 88,8, 30.11.2023, 10:00 Uhr

10 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 10.

    Wenn sich Arbeit nicht lohnt, sollte man das Entgelt dafür erhöhen und nicht die soziale Grundabsicherung kürzen. Tragen sich dann bestimmte Tätigkeiten nicht mehr, sind sie bei gesellschaftlicher Relevanz zu subventionieren und ansonsten einzustellen. Wozu etwas tun, was niemand braucht und bezahlen will - wir leben schließlich im Kapitalismus. Aber im sozialen Kapitalismus und dann gibt es das Geld eben ohne Leistung, wenn die Leistung nicht benötigt wird.

  2. 9.

    "Wieso muss die Gesellschaft Beschäftigung "anbieten"?"
    Die Gesellschaft muss die Rahmenbedingungen schaffen, damit sich jemand für die Arbeitskraft oder selbst angebotenen Produkte oder Dienstleistungen interessieren kann. Und da wir uns für ein Wirtschaftssystem mit Arbeitskräfteüberschuss entschieden haben, sollten wir für diese "überflüssigen" Arbeitskräfte natürlich genauso sorgen, als wenn sie arbeiten würden. Alternaiv könnte man das System nachjustieren, beispielsweise mehr Teilzeit um bisher "überflüssige" Arbeitskräfte auf diese Stellen zu verteilen. Weselsky hat es verstanden.
    Und mit einer gewissen Anzahl fauler Menschen werden wir genauso klar kommen müssen, wie mit einer gewissen Anzahl blöder oder krimineller Leute. Die gehören halt dazu und die zwangsweise irgendwo irgendetwas tun zu lassen, mag vielleicht den Stammtisch beruhigen, kostet aber die Gesellschaft mehr, als die einfach in Ruhe zu lassen und mit zu versorgen.

  3. 8.

    Zu zivilisierten Umgang miteinander gehört auch, dass jeder seinen Beitrag an der Sozialversicherung zur Arbeit leistet.
    Das Bürgergeld wird weiteren Schaden auf dem Arbeitsmarkt anrichten.
    Es besteht die Gefahr, dass Menschen lange Zeit in Sozialleistungen gefangen bleiben und dann gar nicht mehr rauskommen.
    Wie soll man auch jemandem erklären, der 700€ Miete, bald 500€ Bürgergeld und Vergünstigungen erhält sowie noch 200-300€ dazuverdienen kann, dass er für 1.500-2.000€ netto 40 arbeiten gehen soll?
    Allein der Stress und der Verlust der Freizeit führt bei vielen zu der verständlichen Erkenntnis, dann lieber im Bürgergeld zu bleiben.
    Die Menschen können ja rechnen.
    Viele Menschen haben weniger Arbeitslosengeld oder Rente als die Bürgergeld + Miete -Zahlungen. Also macht es für viele gar keinen Sinn mehr durch Arbeit vorzusorgen.

  4. 7.

    Wieso muss die Gesellschaft Beschäftigung "anbieten"?
    Jeder Mensch kann sich selbst um Aus- und Fortbildung bzw. Arbeit bemühen.
    Das Menschenbild vom dauerbetreuten Menschen führt nur zum Erliegen persönlicher Entwicklung und Willenskraft.
    Zudem einfach mal Steuern auf Arbeit und das Bürgergeld senken.
    Dann suchen viele sich Arbeit, und finden höchstwahrscheinlich auch welche.
    Der rbb Bericht von Arbeitgebern gestern hat doch diesbezüglich Missstände aufgezeigt.

  5. 6.

    Die von uns gewählte Gesellschaftsform sieht das so vor, letztlich ist die Gesellschaft, also wir alle, für einen zivilisierten Umgang miteinander verantwortlich. Und dazu sollte m. E. eben auch ein vernünftiges Einkommen gehören und das eben auch leistungslos, wenn nicht genügend Beschäftigung für alle vorhanden ist. Wie sonst?

  6. 5.

    Unter den Arbeitslosen sind ca. 4 Millionen arbeitsfähige Menschen, die nicht arbeiten wollen Sie leben, wenn auch auf niedrigem Niveau, vom Bürgergeld oder Schwarzarbeit. Die Sanktionen gegen diese Menschen wirken gar nicht. Wer nicht arbeitet sollte auch kaum Geld vom Staat bekommen.

  7. 4.

    Nicht "die Gesellschaft" sondern private Unternehmen und der Staat als Arbeitgeber bieten Beschäftigungen an.

    Ich gebe ihnen aber recht: die Scham, Vater Staat um Geld anzubetteln, ist ins Bodenlose gefallen.

  8. 3.

    Die Zahl der einen Arbeitsplatz Suchenden ist ebenfalls deutlich größer, das viele Menschen aus verschiedenen Gründen nicht gezählt werden.
    Und natürlich sollte die Gesellschaft diesen 'freien' Menschen ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, wenn sie es nicht schafft, Beschäftigung anzubieten.

  9. 2.

    Die Anzahl der real freien Stellen ist deutlich größer als die den Jobcentern gemeldete Zahl. Für viele Betriebe ist diese Meldung absolut sinnfrei, denn sie bringt mehr Aufwand als Nutzen. Und selbst wenn am Ende noch immer Leute ohne Arbeitsstelle übrig blieben, so kann das ja wohl kaum für andere ein Argument sein, sich auf Kosten der sozial- und arbeitslosenersicherungspflichtig Arbeitenden alimentieren zu lassen. Aber dazu gab es ja gerade einen Beitrag ...

  10. 1.

    Über 200.000 Berliner und Brandenburger wären also auch dann arbeitslos, wenn alle freien Stellen besetzt wären. So viel zum Märchen des Fachkräftemangels..

Nächster Artikel