Netzentgelte - Bundesnetzagentur will Stromkunden in Brandenburg entlasten

Fr 01.12.23 | 19:27 Uhr
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Windkraftanlagen in einem Windpark bei Trebbin in Brandenburg. (Quelle: dpa/Rainer Keuenhof)
Bild: dpa/Rainer Keuenhof

Wo viel Strom durch Windkraft erzeugt wird, waren die Netzentgelte bisher überdurchschnittlich teuer. Nach den Plänen der Bundesnetzagentur soll sich das bald ändern. Profitieren werden davon vor allem Netzbetreiber in Brandenburg.

Die Bundesnetzagentur will Bewohner und Firmen in Regionen mit hoher Windenergie-Produktion entlasten. Dazu hat sie am Freitag nach monatelangen Diskussionen ihre Pläne vorgelegt. Demnach würden vor allem Netzbetreiber in Brandenburg (217 Millionen Euro), Schleswig-Holstein (184 Millionen Euro) und Sachsen-Anhalt (88 Millionen Euro) entlastet werden. Größere Einsparungen für Verbraucher gäbe es außerdem in Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Niedersachsen.

Finanziert werden soll dies durch eine Umlage auf alle Stromkunden, die dann ein Netzentgelt von 0,64 statt 0,4 Cent pro Kilowattstunde an Netzentgelt zahlen müssten. Damit reagiert die Bundesnetzagentur auf die Klagen gerade in Regionen mit hoher Ökostromproduktion aus Wind. Die Kosten für den Anschluss neuer Windräder und für neue Stromleitungen wurden dort bisher nur auf lokale und regionale Netze verteilt. Deshalb zahlen etwa Bewohner und Firmen in Norddeutschland im Schnitt mehr als im Süden. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Jahr wird nach Angaben der Netzagentur durch die Reform um etwa 120 Euro im Jahr entlastet werden.

Die Forderungen der nördlichen Bundesländer waren zunächst auf erbitterten Widerstand in Baden-Württemberg und Bayern gestoßen. Allerdings hatte sich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) dann hinter die Pläne der Ampel-Bundesregierung gestellt. Denn durch den wachsenden Zubau von Windkraftanlagen gab es plötzlich auch in Bayern einige Gebiete, in denen der Strompreis durch die Ökostromproduktion steigt. Die von der Bundesregierung ausdrücklich unterstützte Reform gilt als wichtiger Beitrag, um die Nutzung der Windkraft in betroffenen Gemeinden attraktiver zu machen.

Sendung: Radioeins, 01.12.2023, 16:30 Uhr

32 Kommentare

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  1. 31.

    Die Brandenburger haben so ihre Erfahrungen gemacht mit Ihrer ständigen Meckerei. Mit nichts geben Sie sich zufrieden. Die Netzentgelte sind den Bundesländer unterschiedlich, ja sogar vis hinter zum örtlichen Verteilnetz. Sie begreifen einfach nicht, dass eine detaillierte Aufschlüsselung deshalb in einem kurzen Artikel nicht möglich ist. Würde es die geben, würden Sie meckern, dass es ein unübersichtlicher Zahlenwust sei, weil man Ihnen aus Prinzip nichts recht machen kann.

  2. 30.

    Wir drehen uns, bis auf Ihre persönlichen Angriffe, im Kreis. Siehe #24
    „Genau diesen Punkt habe ich kritisiert: Die Belastung (!) ist genau definiert. Die Entlastung nicht. Ahnen Sie Was? Zumindest das ich dies erkannt habe. Durch das richtige Lesen!“
    Die Brandenburger haben so ihre Erfahrungen gemacht. Auch mit der Zu/Nichtzulassung von Klagen. Siehe die abgewiesenen Kommunen rund um Schönefeld....
    Wie kommen Sie darauf, wenn ich Rechtssicheres anmahne, dass „Klagewut“ dann von Ihnen gewählt wird? In einer Diskussion? Es gibt nur einen Grund dafür. Und der ist nicht von den Netiquetten gedeckt.

  3. 29.

    Zu Ihrer Klagewut. Das vorliegende ist ein Eckpunktepapier der Bundesnetzagentur. das ist weder ein Gesetzentwurf noch ein Gesetz oder Verordnung.
    Sie können gern versuchen gegen Gedanken und Modellberechnungen zu klagen.
    Berichten Sie bitte hier öffentlich was der Staatsanwalt Ihnen geantwortet hat.

  4. 28.

    Was wollen Sie da einklagen? Klagen Sie auch ein, dass die Umsatzsteuer beim Brötchenkauf an den Staat abgeführt wird?
    Energieversorgungsunternehmen als auch Netzbetreiber werden von Wirtschaftsprüfern geprüft und müssen nachweisen, dass sie die Einnahmen aus den Rechnungen für ausgewiesene Umlagen strikt vom Energiegeschäft trennen und an die jeweiligen Stellen weiterreichen. Die Abrechnungssysteme sind ebenfalls zertifiziert.
    Die Netzbetreiber holen sich das Geld von dem EVU was für die Messlokation als Lieferant eingetragen ist. Wenn keines angemeldet ist, wird abgestellt bzw. auf Grundversorger umgestellt. Die Zahlen finden Sie auf Ihrer Rechnung.
    Sie scheinen aber immer noch gedanklich Netzbetreiber, Stromhändler und Stromerzeuger in einen Topf zu werfen.
    Da man den Mechanismus der individuellen Netzentgelte als "Vorbild" sieht, wird die Abrechnung der Erstattung auch transparent erfolgen.
    Den Rest ihres Kommentars leg ich erneut in die Rundablage.

  5. 27.

    Ich sehe mal darüber hinweg, dass die Brandenburger mit den hinteren Plätzen benachteiligt sind, warum das so ist, dagegen Spitzenplätze bei den Verbraucherpreisen für Medien zahlen müssen und habe nachgeschaut:
    „Die reichen diese Gelder 1:1 weiter“
    Dazu gibt es nichts, aber auch gar nichts verbindlich Einklagbares. Sie behaupten wiederholt!
    Ob BER, Abstandsregeln u.a. Wollen Sie verstehen, warum manche Umfragen so sind wie sie sind?

  6. 26.

    Lesen Sie doch einfach an der Quelle, der Webseite der Bundesnetzagentur, selbst nach.
    Ich ziehe mir das alles doch nicht aus den Fingern.
    Ist das so schwer zu begreifen. Die haben das so gut aufbereitet, dass jeder der ein wenig mit Strom und seinen Kosten zu tun hat das versteht. Inklusive regionalen Bezügen.
    Wenn Sie fachlich fundiert diskutieren wollen, reichen die Informationen bei rbb24 nicht aus.

  7. 25.

    Machen Sie das. Woher Sie die Behauptung nehmen Brandenburg suggeriere hier irgendetwas erschließt sich nur wenn man ihre ewigen Nörgeleien über die Unfähigkeit in unserem Land kennt.
    Aus dem Text als auch aus dem Eckpunktepapier der Bundesnetzagentur hingegen überhaupt nicht.
    Also bleibt Ihr Kommentar in der Rundablage auch wenn Sie ihn nochmal wiederholen.
    Nochmal extra für Sie.
    Alle Stromkunden sollen eine leicht erhöhte Umlage zahlen und die Netzbetreiber die besonders durch den Ausbau EE belastet sind davon durch Wälzung profitieren. Die Netzentgelte dieser Netzbetreiber werden durch die Bundesnetzagentur kontrolliert. Somit ist eine Entlastung der Stromkunden einfach nachweisbar. Die Stromproduzenten als auch Verkäufer haben damit gar nichts zu tun. Die reichen diese Gelder 1:1 weiter. Gucken Sie einfach mal auf Ihre Stromrechnung unter Umlage §19NEV.
    Wenn das so kommt wie die BNA es vorschlägt ist das der beste Weg für die betroffenen Regionen.

  8. 24.

    Genau diesen Punkt habe ich kritisiert: Die Belastung (!) ist genau definiert. Die Entlastung nicht. Ahnen Sie Was? Zumindest das ich dies erkannt habe. Durch das richtige Lesen!

  9. 23.

    Das Back-Up Kraftwerke für dieses System benötigt werden, haben auch alle verstanden. Nur das niemand 40 Gaskraftwerke privatwirtschaftlich baut, scheint Ihnen entgangen.
    Muss dann Vater Staat und Sie ahnen mit welcher Kohle...

  10. 22.

    Bissel verwirrend alles im Artikel.
    Die §19NEV Umlage (Teil jedes Strompreises in diesem Land) soll für alle von 0,4 auf 0,64 ct/kWh erhöht werden und die Mehreinnahmen auf die Netzbetreiber umgewälzt werden die besonders viele EE-Anlagen zu verarbeiten haben. Da dort relativ wenige Verbraucher angeschlossen sind, ist die Entlastung je nach VNB deutlich größer als die Belastung der Nutzer in anderen Regionen. Unterm Strich also eine sehr gute Idee der Bundesnetzagentur. Geringe Mehrbelastung für viele, große Entlastung für die Härtefälle (BRB, SH, Sachsen-Anhalt, MV, Niedersachsen) die aber den relativ und teilweise absolut größten Beitrag zur Energiewende leisten.
    Quelle Bundesnetzagentur mit umfassenden Informationen und Beispielen.

  11. 21.

    Ich werde mir das was Sie sagen merken. Und mich freuen, wenn Sie rechtbehalten. Umgedreht müssen Sie dann aber auch aushalten können. Wenn die 120€/Haushalt nicht angekommen sind. Was ich befürchte: Es gibt nirgends Gewinner. Außer die Netzbetreiber und Stromanbieter.



    Brandenburg scheint hier Vorreiter zu sein: Im suggerieren von einer Entlastung von 120€ im DURCHSCHNITT. Wahnsinn. Wird hier etwa das ganz große Rad gedreht? Für die Verbraucher, die schon jetzt einen Spitzenplatz innehaben. Bei den Preisen.

  12. 20.

    Da machen Sie sich keine Sorgen, die Verhandlungen laufen gerade.
    Hoffentlich kommt eine deutliche Erhöhung des CO2 Preises dabei raus.

  13. 19.

    Erhöhung in Berlin um 0,24 ct/kWh um es genau zu machen. dafür in Großteil von Brandenburg eine Senkung um 2,87 ct/kWh.
    Der Unterschied der Netzentgelte in den beiden Regionen ist jedoch bisher deutlich größer. Berlin zahlt also endlich einen Teil der Netzkosten in den Gebieten wo der Strom für Berlin erzeugt wird.
    Gerecht? Ja ohne Fragezeichen.

  14. 18.

    "Bundesnetzagentur: 919 MW neue Photovoltaik-Anlagen allein im September 23"
    Sieht so aus das immer mehr verstanden haben wie man sich hohen Stromkosten entzieht.
    Ist auch in der Nachbarschaft zu beobachten.

  15. 17.

    Artikel nicht gelesen, mit den Hintergründen nicht beschäftigt? Offensichtlich.
    Die Bundesnetzagentur hat den Vorschlag auf den Tisch gelegt. Sitz in Bonn.
    Ihre Bemerkung Brandenburg und Vorreiter ist also die übliche pauschale Nörgelei.
    Größte Einsparung im übrigen Schleswig-Holstein Netz dann WEMAG und dann die e-dis mit Ihrem Netz in BRB und MV.
    Und ja bis zu 120 EUR Entlastung sind ein signifikanter Betrag für eine Familie.
    Interessanter und soweit haben Sie offensichtlich nicht gedacht. Der Nachteil für lokales Gewerbe und Industrie wird deutlich gemindert. Da geht das ganz schnell in einige Tausend EUR/a je Entnahmestelle, die der lokalen Wirtschaft für andere Dinge als Strom zur Verfügung stehen.

  16. 16.

    Ich bin da nicht auf aktuellem Stand. Hat denn Habeck seine "Industriestrompreis" Subventionierung durchbekommen, damit die energieintensive Industrie nicht aus Deutschland verschwindet? Oder wird das nichts mehr mit der Subventionierung, weil das Verfassungsgericht der verfassungswidrigen Schließung der Subventionslöcher einen Riegel vorgeschoben hat?

  17. 15.

    Bei einem Wechsel des Stromversorgers könnten Sie leicht 10 Cent/kWh sparen - falls Sie nicht auf die Grundversorgung angewiesen sind. Im Neuand gibt es dazu verschiedene verschiedene Vergeichsportale.

  18. 14.

    "über 38Cent pro kWh"

    Welcher Anbieter verlangt denn so viel? Ich zahle 35,80 ct/kWh und 13,40€ Grundpreis

  19. 13.

    Oh mann das ist ja ein Richtige Entlastung für Bürger! Sorry aber das ist nichts und überhaupt nicht spürbar bei einem Strompreis hier in Brandenburg von über 38Cent pro kWh. Die Gemeinde und Bürger die die Energiewende machen brauchen eine Richtige Entlastung von 15 Cent pro kWh. Das wäre Akzeptanz und eine Lösung!

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