Flugverkehr - Ost-Länder fordern bessere Anbindung und mehr Langstreckenflüge vom BER

Do 29.02.24 | 15:18 Uhr
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Symbolbild: Ein Flugzeug fliegt über den Wolken am Himmel. (Quelle: dpa/Robert Michael)
Bild: dpa/Robert Michael

Die ostdeutschen Ministerpräsidenten fordern eine bessere Anbindung ihrer Länder an Berlin und internationale Destinationen.

Um Hauptstadt-Effekte besser nutzen zu können, sollten Züge auf allen Bahnstrecken zwischen Berlin und den ostdeutschen Zentren bis zum Jahr 2030 mindestens mit Tempo 160 unterwegs sein können. Das steht in einer gemeinsamen Erklärung zum Treffen der Ost-Ministerpräsidenten in Berlin am Donnerstag.

Außerdem fordern die Regierungschefs mehr internationale Langstreckenflüge über die Flughäfen Berlin-Brandenburg und Leipzig/Halle.

Wegner: Region fast komplett abgeschnitten

"Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es untragbar, dass von westdeutschen Flughäfen täglich 172 Langstreckenflüge starten, während es in ganz Ostdeutschland lediglich drei sind, die über den Flughafen Berlin-Brandenburg abgewickelt werden", sagte der Berliner Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). "Damit ist die Region fast komplett vom interkontinentalen Luftverkehr abgeschnitten. Das darf nicht sein."

Berlin habe besondere Bedeutung für die ostdeutschen Länder, man habe ein Interesse daran, dass sich die Stadt gut entwickele, betonte auch Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Die geringe Zahl von Langstreckenflügen sei eine historische Unwucht, nötig sei eine bessere internationale Anbindung Berlins.

Mehr Geld vom Bund für ÖPNV 2025

Wegner zufolge setzen sich die Ost-Regierungschefs gegenüber der Bundesregierung dafür ein, das Langstreckenangebot in Ostdeutschland auszubauen und zusätzlich Start- und Landerechte im Frachtverkehr zu schaffen. Zudem gehe es darum, "hemmende Faktoren für den Luftverkehr zu minimieren".

Wichtig ist den ostdeutschen Ländern zudem eine verlässliche Finanzierung des Bus- und Bahnverkehrs in der Fläche. Sie fordern "eine zeitnahe Verständigung über eine weitere Anhebung und langfristige Dynamisierung der Regionalisierungsmittel" sowie kurzfristig mehr Geld vom Bund für den öffentlichen Personennahverkehr 2025. Der Bund müsse auch "seiner Verantwortung für eine dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets nachkommen", hieß es in der Erklärung.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.02.2024, 14:22 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    In der Tat ärgerlich, dass die Bundesregierung westdeutscge Flughäfen vor ungewolltem Wettbewerb aus dem Osten schützt!

  2. 18.

    Na, diese Erklärung lässt die Tatsache der wirtschaftlichen Erwägung durch die Airline außen vor. Bis hat sich keine Verbindung lange gehalten. Den Rest halte ich für reine Spekulation.

  3. 17.

    „Wegner... das Langstreckenangebot ... auszubauen und zusätzlich Start- und Landerechte... "hemmende Faktoren für den Luftverkehr zu minimieren".

    Hm, weniger Nachtruhe?

    „nötig sei eine bessere internationale Anbindung Berlins.“
    Hm, das bestimmen doch die Kunden statt die Ministerpräsidenten?

  4. 16.

    Ich nutze auch andere Flughäfen, genau wie viele Bekannte, Freunde und viele viele Andere, Viele Grüße.

  5. 15.

    Irrtum, nicht die Airlines entscheiden, denn wäre dies so, hätten wir viel mehr Langstreckenverbindungen, es gibt einige Interessenten. Vielmehr liegt alles an den Genehmigungen, Start- und Landerechte für willige Fluggesellschaften werden für den BER nicht erteilt, weil man ja dann die Standorte Frankfurt, München, Düsseldorf schädigen würde und ganz nebenbei schützt man auch noch die Lufthansa, vor unliebsamer Konkurenz. Also müssen Berliner und Brandenburger immer wieder umständlich zu den o.g. Flughäfen fahren/fliegen, um weiter als nach Europa zu fliegen.....

  6. 14.

    Und lt. Herrn Woidke eine Erfolgsgeschichte. ;-(
    Das passt..
    zu ihm.
    Wie erfolgreich wäre eine ganze Region mit einer klugen Standortwahl geworden?

  7. 13.

    Airlines entscheiden nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, ob und wo sie Flüge anbieten. Da helfen auch politisch geprägten Wunschvorstellungen. Wenn der Wunsch nach internationalen Flugverbindungen so groß ist, dann sollten dies Landesregierungen zu Subventionen greifen, wie es ja gern bei Nicht zwingend erforderlichen Regionalflughäfen gemacht wird.

  8. 12.

    Was wurde nicht alles schon über den BER geschrieben?? Dieser Flughafen ist wie ein ungewolltes Kind, man erträgt ihn. Die Anwohner maulen über jeden Flug und die Airlines nutzen ihn weil er halt eben da ist. Für eine Hauptstadt ist er völlig unwürdig. Seitens der Politik tut man auch nur das Nötigste. Ich habe immer mehr den Eindruck dass das auch so gewollt ist, man nirgends anecken möchte, weil viele erkannt haben, dieses Objekt ist eine völlige Fehlplanung. Ich nutze andere Flughäfen.

  9. 11.

    Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung weiterhin für den BER keine weiteren Landerechte freigibt, um die Flughäfen Frankfurt und München vor Wettbewerb zu schützen. Damit wird auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutschland benachteiligt.

  10. 10.

    Halten Sie sich bitte in Ihrer Wortwahl ein bisschen bedeckt. Oder auch: Seien Sie höflicher.

    Was ich schrieb, stimmt sehr wohl.

  11. 9.

    Das ist völliger Unsinn. Die LH hat schon vor der BER Planung angekündigt, den BER nie zum HUB auszubauen. FRA und MUC neben Wien und Zürich reichen aus.

  12. 8.

    Und man sollte zwischen Airwayslots und Flughafenslots zu unterscheiden wissen.
    Warum sollte die Lufthansa z.B. ihre Maschinen kostenintensiv nach Berlin karren, wenn man sich für die funktionierende Struktur von Frankfurt entschieden hat?

    In Berlin klappt bei Eurowings/Lufthansa nicht mal der Vorabend-Checkin, weil die Automaten falsch programmiert sind und die Angestellten der Gesellschaft am 17 Uhr Feierabend haben. Der Kunde steht doof da und darf sich mit seinem Gepäck wieder trollen, weil natürlich auch die Gepäckaufbewahrung bereits geschlossen oder man am nächsten Morgen erst so spät öffnet, dass man seinen Flug entweder verpassen oder ohne Koffer fliegen muss.

    Jaa, Berlin ist überall und in jeder Hinsicht was Besonderes.

  13. 7.

    Man sollte vor allem wissen, dass zwischen Verkehrsrechten gemäß zwischenstaatlichen Luftfahrtabkommen und der Zuteilung von Slots dann doch ein Unterschied besteht. Letztere sind am BER noch leicht zu bekommen. Dennoch gibt es kaum Langstreckenflüge.

  14. 6.

    British Airways fliegt 6-7 mal pro Wochentag nach London-Heathrow, also mit nur einmal Umsteigen kommt man von dort bequem und zuverlässig zu allen Zielen weltweit.

    Zumindest solange die linken Gewerkschaften den Flughafen nicht mit immer neuen Streiks lahmlegen.

    Die Lufthansa wird den BER auf Langstrecken auch weiterhin ignorieren um die beiden vorhandenen Drehkreuze FRA und MUC auszulasten.

  15. 5.

    In einer Marktwirtschaft kann jeder Teilnehmer frei entscheiden, wie und in welchem Umfang er am Markt teilnimmt,
    im Luftverkehr werden die Slots durch staatliche Behörden (also unter politischem Einfluss) in begrenzter Menge vergeben.
    Sollte man wissen, bevor man pöbelt...

  16. 4.

    "Die geringe Zahl von Langstreckenflügen sei eine historische Unwucht, nötig sei eine bessere internationale Anbindung Berlins."
    Das hat man doch beim Bau und der Nicht-Fertigstellung des BER selbst versemmelt.

    Sogar die Lufthansa hat sich, weil der BER einfach nicht fertiggestellt wurde, ein anderes Drehkreuz gesucht und sich aus Berlin zurückgezogen.

    Was vom BER aus an Flügen - egal wohin - angeboten wird, kann man nur als Witz bezeichnen. Sogar der kleine Tegel-Flughafen war besser.

  17. 3.

    Das stimmt so nicht! Die Entscheidung der Lufthansa vor Jahren sich nur auf Frankfurt und München zu konzentrieren, hat alle anderen Flughäfen in Deutschland vom Internationalen Flugverkehr abgeschnitten. Das hat für die Konkurrenz der Fluglinien natürlich Auswirkungen und alles dreht sich dadurch nur um diese beiden Flughäfen. Jetzt werden alle Fluggäste aus Deutschland mit Zubringerflügen zu diesen Flughäfen geflogen. Es braucht dringend Konkurrenz zur Lufthansa und den starren Flugrechten!

  18. 2.

    Schon wieder? Dabei kann man doch längst vom BER nach Dubai fliegen. Auch der Rest der Flugpläne folgt oft ganz einfach Angebot und Nachfrage. Corona hatte hier erneut für ein beschleunigtes Einstellen von Flügen geführt.

  19. 1.

    30 Jahre rum und immer die Marktwirtschaft noch nicht verstanden. Wenn es eine ausreichende Nachfrage nach internationalen Langstreckenflügen zu auskömmlichen Konditionen gäbe, würden diese stattfinden. Da dem nicht so ist, bleibt alles so, wie es ist.
    Ist doch alles nicht so schwer zu verstehen, Herr Haseloff und Herr Wegner.

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