Tarifkonflikt - Nach der Lufthansa-Technik wird nun der Frachtbetrieb bestreikt

Fr 01.03.24 | 15:46 Uhr
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Symbolbild: Eine Fracht Palette wird in eine Lufthansa Cargo Maschine geladen. (Quelle: dpa/Andreas Arnold)
Bild: dpa/Andreas Arnold

Im Tarifkonflikt beim Bodenpersonal der Lufthansa verschärft die Gewerkschaft Verdi noch einmal die Gangart. Für Samstag hat sie die rund 2.500 Tarifbeschäftigten der Frachttochter Lufthansa Cargo zum Warnstreik aufgerufen, wie Verhandlungsführer Marvin Reschinsky am Freitag mitteilte. Lufthansa Cargo betreibt auch eine Station am Flughafen BER in Schönefeld.

Der dreitägige Warnstreik bei den verschiedenen Technik-Gesellschaften soll derweil um Mitternacht enden. Wie schon während des Warnstreiks der Technik-Mitarbeiter soll auch diesmal der Passagierbereich geschont werden, erklärte der Gewerkschafter. "Die Streiks sollen wirtschaftlichen Druck erzeugen und nicht in erster Linie Passagiere in Mitleidenschaft ziehen." Die Lufthansa müsse mit einem verbesserten Angebot an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Im Frachtgeschäft gibt es große Rückstände

Die Lufthansa hat bereits den Warnstreik bei der Technik scharf kritisiert und schnelle Verhandlungen gefordert. Konkret wollte das Unternehmen am Montag die Gespräche vorzeitig wieder aufnehmen. Bisher ist die nächste Verhandlungsrunde für den 13. und 14. März angesetzt.

Die Auswirkungen des am Mittwoch gestarteten Streiks bei der Technik auf den Passagierverkehr waren nach übereinstimmender Darstellung beider Seiten gering. Die vor allem am Drehkreuz Frankfurt tätigen Cargo-Mitarbeiter sollen am Samstag von 6.00 bis 23.10 Uhr die Arbeit ruhen lassen. Laut Verdi gibt es im Frachtgeschäft noch aus den beiden vorangegangenen Warnstreikwellen große Rückstände.

Verdi fordert für die rund 25.000 Beschäftigten der Lufthansa AG, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro monatlich, bei zwölf Monaten Laufzeit. Neben weiter gestiegenen Lebenshaltungskosten ist die hohe Arbeitsbelastung aufgrund von Personalmangel ein Argument der Gewerkschaft.

3 Kommentare

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  1. 3.

    Hallo rbb-Team, könnt ihr nicht bitte einmal Beispiele für den jetzigen Verdienst in den verschiedenen Bereichen veröffentlichen?
    Damit könnte man die Forderungen besser einordnen.

    Was bedeutet dies z.B. für den Kofferschlepper?
    Momentan ca. 14-Euro und dann 16-Euro-Stundenlohn plus Zuschläge?

  2. 2.

    Na endlich - ich bin dabei. mein Freund Bernd arbeitet auch da als Kofferschlepper!

  3. 1.

    Angesichts der nachgeschickten Koffer könnte man denken, es wird jeden Tag gestreikt...Aber das wäre den Mitarbeitern gegenüber ungerecht, die die Gewichte bewegen müssen. Die Flughafengesellschaft spart durch die aufgeteilte Auslagerung von Mitarbeitern unanständig viel ein, dass sie nun die Teilbereichbestreikung als Kehrseite aushalten müssen.

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