Sicherheitsmängel - Ermittlungen gegen Lastenrad-Hersteller Babboe

Mi 03.04.24 | 13:12 Uhr
Archivbild: Ein "Babboe Go" Lastenbike, befestigt an einem Laternenpfahl in der Fussgaengerzone. (Quelle: dpa/Sukrow)
Bild: dpa/Sukrow

Sie sind auch bei jungen Familien in Berlin und Brandenburg beliebt: Lastenräder der Marke Babboe. Gegen den Hersteller wird nun aber wegen gravierender Sicherheitsmängel ermittelt. Und noch mehr Räder werden zurückgerufen.

  • strafrechtliche Untersuchung gegen den Hersteller der Lastenfahrräder Babboe
  • es geht um gravierende Sicherheitsmängel - Handel wurde bereits stillgelegt
  • insgesamt 22.000 Räder müssen zurückgerufen werden

Wegen gravierender Sicherheitsmängel hat die niederländische Warenaufsichtsbehörde NVWA eine strafrechtliche Untersuchung gegen den Hersteller der Lastenfahrräder Babboe eingeleitet. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Den Haag.

Die Staatsanwaltschaft und Inspektoren der Behörde würden nun prüfen, ob Babboe fahrlässig gehandelt habe.

Weitere Modelle werden zurückgerufen

Die Behörde hatte den Handel bereits im Februar stillgelegt. Außerdem waren einige Modelle zurückgerufen worden, nachdem gravierende Sicherheitsmängel festgestellt worden waren. Babboe kündigte jetzt an, dass weitere Modelle - insgesamt 22.000 Räder - zurückgerufen werden. Ab Mitte April würden diese zunächst in den Niederlanden und Deutschland abgeholt.

Es geht nach Angaben des Unternehmens um ein Drittel aller Modelle. Besitzern von Babboe-Rädern, die jünger als fünf Jahre sind, würde man ein neues Exemplar anbieten. Der Hersteller rechnet damit, dass der größte Teil der Räder nach Kontrolle und möglicher Reparatur wieder genutzt werden könnten. Der Direktor des Unternehmens, Gerard Feenema, bedauerte die Probleme. "Wir verstehen, dass das ärgerlich ist für unsere Kunden und haben daher auch unser Bestes getan, eine passende Lösung zu finden und sie zu entschädigen." Die Lastenräder sind besonders bei Eltern für den Transport kleiner Kinder populär - auch in Berlin und Brandenburg.

Hunderte Rahmen gebrochen

Nach Angaben der Aufsichtsbehörde waren hunderte Rahmen gebrochen, der Hersteller habe die Ursache nicht gut genug untersucht und auch keine Maßnahmen dagegen ergriffen. Dies habe die Sicherheit von Menschen gefährdet. Der Mutterbetrieb Accell sagte seine volle Mitarbeit zu. "Wenn die Signale, über die Medien berichten, wahr sind, dann missbilligen wir das entschieden und distanzieren uns davon", heißt es in einer Erklärung.

Sendung: Fritz, 3.4.2024, 14 Uhr

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