Mehrstufige Anhebung - Tarifparteien im Baugewerbe einigen sich auf Ost-West-Angleichung bis 2026

Mi 29.05.24 | 14:16 Uhr
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Symbolbild: Geruestbauer arbeiten an einer Hausfassade in der Chausseestrasse, Berlin Mitte. (Quelle: dpa/Schoening)
Bild: dpa/Schoening

Im Tarifstreit im Bauhauptgewerbe ist eine Einigung erzielt worden: Wie die Tarifvertragsparteien am Mittwoch mitteilten, sieht der Einigungsvorschlag unter anderem eine dreistufige Lohnerhöhung bei einer Laufzeit von drei Jahren vor. Die zuständigen Gremien haben nun bis zum 14. Juni Zeit, diesem Vorschlag zuzustimmen - bis dahin soll es keine Streiks geben.

Ost-West-Angleichung soll vollzogen werden

Nach Angaben der Gewerkschaft IG Bau und des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie sowie des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe sind mit dem Vorschlag Anhebungen der Löhne und Gehälter zum Mai dieses Jahres, zum April kommenden Jahres sowie zum April 2026 vorgesehen. Damit soll am Ende auch die Ost-West-Angleichung vollzogen werden. Auch die Ausbildungsvergütungen sollen steigen.

Der Chef der IG Bau, Robert Feiger, erklärte, er könne "mit Überzeugung unseren Gremien empfehlen, dem neuen Vorschlag zuzustimmen". Es seien die Baubeschäftigten gewesen, die sich dieses Ergebnis erstreikt hätten. Auch die beiden für die Arbeitgeber verhandelnden Verbände zeigten sich erfreut über den Kompromiss. Landesweit hatte es in den vergangenen Wochen Streiks auf Baustellen gegeben, um die Forderungen im Tarifstreit zu untermauern.

Sendung: rbb 88.8, 30.05.2024, 21:30

5 Kommentare

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  1. 5.

    Die tschechischen und polnischen Arbeitnehmer werden für die gleiche Arbeit noch viel niedriger entlohnt als die ostdeutschen Arbeitnehmer, wobei die Startposition miit dem Fall des "Eissernen Vorhangs" in die Marktwirtschaft für alle Arbeitnehmer gleich war.

  2. 4.

    Die Angleichung erfolgt also 36 Jahre nach der Maueröffnung. Diese war dagegen nur 28 Jahre geschlossen... In keinem westlichen Land würde soetwas möglich sein. Diese Angleichung gilt dann in den Lohngruppen. Die Angleichung gilt nicht bei den Lohngruppeneinstufungen für gleiche Arbeit. Diese Angleichung gilt nicht für die Arbeitszeiten? Wieviel Jahre hat ein Maurer dann mehr gearbeitet im Osten? 2 oder 5 Jahre bis zur Rente...

  3. 3.

    Beispielsweise in Tschechien und Polen lässt die Angleichung an die Westlöhne noch viel viel länger auf sich warten, trotz Fleiß und längerer Wochenarbeitszeit.

  4. 2.

    Die Angleichung erfolgt also 36 Jahre nach der Maueröffnung. Diese war dagegen nur 28 Jahre geschlossen... In keinem westlichen Land würde soetwas möglich sein. Diese Angleichung gilt dann in den Lohngruppen. Die Angleichung gilt nicht bei den Lohngruppeneinstufungen für gleiche Arbeit. Diese Angleichung gilt nicht für die Arbeitszeiten? Wieviel Jahre hat ein Maurer dann mehr gearbeitet im Osten? 2 oder 5 Jahre bis zur Rente...

  5. 1.

    Bei einer Laufzeit von drei Jahren ab dem 1. April 2024 sieht der Einigungsvorschlag eine dreistufige Lohn- und Gehaltserhöhung vor.
    In der ersten Stufe werden die Löhne und Gehälter mit Ausnahme der Lohngruppe 1 (Ost und West) ab dem 1. Mai 2024 um 1,2 % im Westen und um 2,2 % im Osten angehoben. Die Lohngruppe 1 soll bundeseinheitlich um 2,2 % erhöht werden. Alle Lohn- und Gehaltsgruppen erhalten zusätzlich einen tabellenwirksamen Festbetrag von 230 Euro monatlich.
    Ab dem 1. April 2025 ist in der zweiten Stufe eine weitere prozentuale Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,2 % im Westen und 5,0 % im Osten vorgesehen. In der 1. Lohngruppe erfolgt die Erhöhung bundeseinheitlich in Höhe von 5,0 %.
    Die dritte Stufe sieht ab dem 1. April 2026 eine Erhöhung aller Lohn- und Gehaltsgruppen um 3,9 % im Westen und die Anhebung der Löhne und Gehälter im Osten auf das Niveau des Tarifgebietes West vor. Damit soll die Ost-West-Angleichung vollzogen werden.
    Q: ZDF

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