Tarifverhandlungen - Telekom-Beschäftigte sollen bis zu 13,6 Prozent mehr Gehalt bekommen

Fr 17.05.24 | 18:23 Uhr
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Streik von Beschäftigten und Auszubildenden und dual Studierenden bei der Deutschen Telekom (Quelle: IMAGO / Hanno Bode)
Audio: Radioeins | 17.05.2024 | Sebastian Tittelbach | Bild: IMAGO / Hanno Bode

Die Deutsche Telekom hat sich mit der Gewerkschaft Verdi auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Das teilten beide Tarifparteien am Freitag in Potsdam mit. Demnach sollen die Entgelte im Oktober um sechs Prozent steigen. Für August 2025 ist ein weiterer Aufschlag um 190 Euro pro Monat vorgesehen.

Je nach Entgeltgruppe steigt die Bezahlung nach Berechnung von Verdi insgesamt um 8,3 bis 13,6 Prozent. Hinzu kommt eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 1.550 Euro, die schon in diesem Juli 2024 gezahlt werden soll. Auch Azubis und dual Studierende erhalten mehr Geld. Der Tarifvertrag gilt nach Angaben der Telekom für rund 58.000 Mitarbeitende.

Mitgliederbefragung steht noch aus

Die Einigung ist noch nicht gänzlich sicher, da die Gewerkschaft erst noch ihre Mitglieder befragen will. Die Verdi-Tarifkommission empfiehlt die Zustimmung. Am 7. Juni will sie final entscheiden und dabei das Ergebnis der Mitgliederbefragung berücksichtigen.

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Warnstreiks gegeben, wodurch sich die Wartezeit bei der Service-Hotline mitunter verlängerte oder manche Techniker-Termine verschoben wurden. Tausende Beschäftigte demonstrierten für höhere Entgelte. Die vierte Verhandlungsrunde in Potsdam sollte eigentlich nur bis Dienstag dieser Woche dauern. Nachdem das Management ein nachgebessertes Angebot vorgelegt hatte, wurde sie bis Freitag verlängert - nun folgte die Einigung.

Abstriche auf beiden Seiten

Verdi forderte ursprünglich ein Plus von 12 Prozent bei einer zwölfmonatigen Vertragslaufzeit. Das erste Angebot der Telekom wiederum hatte bei einer 27 Monate dauernden Vertragslaufzeit ein Plus von zunächst 4,2 Prozent und einen späteren Monatsaufschlag von 150 Euro enthalten. Im Vergleich zu diesen beiden Positionen, die noch andere Komponenten enthielten, mussten beide Seiten Abstriche machen. Der neue Tarifvertrag gilt für einen Großteil der Beschäftigten der Telekom in Deutschland, für einige Tochterfirmen gelten allerdings andere Vereinbarungen.

"Das Ergebnis ist schmerzhaft, aber wir haben uns dazu durchgerungen, um Dauerstreiks auf dem Rücken unserer Kunden zu verhindern", sagte Telekom-Personalvorständin Birgit Bohle. Verdi-Verhandlungsführer Frank Sauerland sagte, es sei ein hart erkämpftes und sehr gutes Tarifergebnis. "Das stärkt die Position der Deutschen Telekom im Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft, und das begrüßen wir ausdrücklich."

Sendung: Radioeins, 17.05.2024, 19:00 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Es sei ihnen gegönnt. Tagein Tagaus die 'Kunden' per sollersichdochzutodeklickenaufunserenseiten oder Brief o. Telefon. Schwer zu ertragen diese enttäuschten Kunden. Daher ja auch der Krankenstand hoch, die Launen tief - schnief

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