Südafrika-Chronist - Berliner Fotograf Jürgen Schadeberg gestorben

Di 01.09.20 | 18:45 Uhr
Archiv - Der Fotograf Jürgen Schadenberg ist vor seinem Porträt von Nelson Mandela zu sehen. (Bild: dpa/UPPA/Photoshot)
Bild: dpa/UPPA/Photoshot

Der Fotograf Jürgen Schadeberg, der einige der wichtigsten Ereignisse der Apartheid in Südafrika dokumentierte, ist tot. Er sei am Samstag im Alter von 89 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben, sagte seine Ehefrau Claudia Schadeberg der Deutschen Presse-Agentur.

Schadebergs Bilder des Anti-Apartheid-Kämpfers und ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela (1918-2013), sind weltweit berühmt - unter anderem porträtierte er den Friedensnobelpreisträger in seiner ehemaligen Gefängniszelle auf Robben Island [artnet.com]. Die Aufnahme von 1994 wurde von The Photographers Gallery in London in die Liste der 50 denkwürdigsten Bilder des 20. Jahrhunderts gewählt.

Schlüsselereignisse in Südafrikas Geschichte festgehalten

Der Fotograf, Filmemacher und Journalist wurde 1931 in Berlin geboren und arbeitete für die Deutsche Presse-Agentur in Hamburg, bevor er 1950 nach Südafrika ging. Als leitender Fotograf und Bildredakteur des Lifestyle-Magazins "Drum" fotografierte er die blühende Jazz-Szene der Townships sowie Schlüsselereignisse in Südafrikas Geschichte, etwa das Massaker von Sharpeville 1960.

In den 1960er und 1970er Jahren lebte und arbeitete er unter anderem in London und New York sowie Spanien und Frankreich, bevor er 1985 nach Südafrika zurückkehrte. Zuletzt hatte er seinen Lebensschwerpunkt wieder in Spanien.

Schadebergs Lebenswerk wurde unter anderem in dem 2004 erschienenen Film "Drum - Wahrheit um jeden Preis" gewürdigt.

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