Berliner Museen - Erste "Benin-Bronzen" werden nach Nigeria zurückgebracht

Fr 16.12.22 | 13:09 Uhr
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Carsden Brosda (SPD, l-r), Kultursenator Hamburgs, Abba Isa Tijani, Generaldirektor der Nationalen Behörde für Museen und Denkmäler in Nigeria, und Yusuf Matama Tuggur, Botschafter der Bundesrepublik Nigeria, vollziehen die symbolische Übergabe eines Zeremonialgefässes auf der Unterzeichnungsveranstaltung zur Rückgabe von Benin-Bronzen an die Republik Nigeria. (Quelle: dpa/Markus Scholz)
Video: rbb24 Abendschau | 16.12.2022 | Bild: dpa/Markus Scholz

Rund 20 geraubte Kunstwerke, die sich bisher in Deutschland befanden, werden in Kürze an nigerianische Behörden übergeben. Es handelt sich um Stücke, die 1897 aus dem Königspalast von Benin entwendet worden waren. Viele davon lagerten in Berlin.

Die ersten sogenannten Benin-Bronzen aus Deutschland werden am Sonntag an ihren Herkunftsort Nigeria zurückgebracht.

Die insgesamt 20 Objekte werden in Benin City im Beisein von Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Bündnis90/Die Grünen) übergeben, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Die Exponate kommen aus Museen in Berlin, aber auch aus Köln, Stuttgart und Hamburg.

Weitere Rückgaben sollen folgen

Die Rückgabe basiert auf Verhandlungen, die das Auswärtige Amt und Roth seit vergangenem Jahr mit nigerianischen Vertreterinnen und Vertretern führten. Anfang Juli unterzeichneten Politiker aus Deutschland und Nigeria eine Absichtserklärung zur Rückgabe der Kunstwerke.

Weitere Rückgaben sollen folgen. Viele der "Benin-Bronzen" werden allerdings als Dauerleihgaben in Deutschland bleiben.

Die britische Armee hatte 1897 den Königspalast in Benin im heutigen Nigeria eingenommen, ihn mitsamt seiner Hofkunstwerke ausgeplündert und niedergebrannt. Die geraubten Kunstwerke werden als "Benin-Bronzen" bezeichnet. Es handelt sich um ein Ensemble von rund 3.000 Skulpturen und anderen teils jahrhundertealten Objekten, von denen sich allein in Deutschland rund 1.000 befinden.

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Sendung: rbb24 Abendschau, 16.12.2022, 19:30 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Seien Sie versichert: Um außerdeutsche und außereuropäische Kultur hautnah anzusehen, bedarf es nicht inflationär viele davon, vielmehr ausgesuchte einige Exemplare. Das ist sensibel verhandelt worden. Wer denn das "ganze Programm" sehen möchte, sollte sich dann schon weit auf den Weg machen.

    Das betrifft übrigens auch viele Tierarten, die in anderen Gefilden heimisch sind.

  2. 4.

    Mal sehen wann die ersten Teile davon auf dem Schwarzmarkt landen, bei einem 154. Platz von 180 in der aktuellen Korruptions-Rangliste.

  3. 3.

    Ähem, Rückerstattung eines verzinsten Kaufpreises für Hehlerware? Wohl eher nicht, Icke.

  4. 2.

    Na dann ist ja nun Platz für Kunst aus Deutschland, oder deutsche Kunst, Da gibt es bestimmt sehr viele Exponate im Keller. Und eine Büste von der Roth als Nofretete kann man auch hinstellen.

  5. 1.

    Ah ja, vom Vereinigten Königreich geplündert, von Deutschland gekauft, gibt es jetzt von GB den verzinsten Kaufpreis und die Erhaltungs- und Aufarbeitungsbemühungen ersetzt? No, sicher, Aber Frau Roth hat für ihre alters-, auto- und fussängerfeindliche Partei einen super Pressetermin.

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