Nach 22 Jahren -
Der Direktor des Internationalen Literaturfestivals Berlin, Ulrich Schreiber, gibt seinen Posten ab. Er werde zum 31. März zurücktreten, hieß es in einer Mitteilung am Montag. Die Senatskulturverwaltung und Schreiber bestätigten die Angaben.
Schreiber hatte das Literaturfestival vor mehr als zwei Jahrzehnten gegründet. Das Festival bringt jährlich Autorinnen und Autoren etwa für Lesungen und Gesprächsrunden in die Hauptstadt.
"Ich habe das jetzt 22 Jahre gemacht", sagte Schreiber der Deutschen Presse-Agentur (DPA). "Irgendwann ist es, glaube ich, auch gut." Auch die 23. Ausgabe habe er noch wesentlich vorbereitet. Nun habe er noch etwas mehr Zeit zu lesen und für andere Projekte.
Zu Gast: Atwood, Evaristo, Rushdie und Vargas Llosa
Das Festival gibt es seit 2001. Seitdem waren bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu Gast, etwa Margaret Atwood, Bernardine Evaristo, Salman Rushdie und Mario Vargas Llosa. Die nächste Ausgabe ist im September geplant.
Im vergangenen Jahr hatte es Diskussionen über Arbeitsklima und Führungsstil gegeben, darüber hatte die "taz" berichtet. Schreiber wies damals etwa in der "Berliner Zeitung" Vorwürfe zurück und räumte auch Fehler ein. "Ich habe mein Wort hin und wieder erhoben", sagte er auch am Montag. Kündigungsdrohungen seien aber "mitnichten an der Tagesordnung" gewesen. "Das Arbeitsklima ist entschieden besser geworden." Auch auf die Arbeitsbelastung hätten sie geachtet. Seine jetzige Entscheidung habe eher nichts mit der Diskussion zu tun, sondern er denke schon einige Jahre darüber nach.
Sendung: rbbKultur, 20.03.2023, 17:00 Uhr