Gewinner des Goldenen Bären 1979 - Regisseur Peter Lilienthal im Alter von 95 Jahren gestorben

Fr 28.04.23 | 17:38 Uhr
Archivbild: Regisseur Peter Lilienthal nimmt am 23.06.2011 an einer Preisverleihung in München teil (Quelle: dpa/Ursula Düren)
Bild: dpa/Ursula Düren

Der Regisseur Peter Lilienthal ist tot. Laut seinem Betreuer starb er am Freitag friedlich in einem Pflegeheim in München, in dem er zuletzt lebte. Lilienthal wurde 95 Jahre alt. Bekannt wurde er durch preisgekrönte Filme wie die Trilogie "La Victoria" (1973), "Es herrscht Ruhe im Land" (1976) und "Der Aufstand" (1980).

Gewinner des Goldenen Bären

Für "David" erhielt Lilienthal bei der Berlinale 1979 den Goldenen Bären. Seine Geschichte über einen Vater und seinen geistig behinderten Sohn "Das Schweigen des Dichters" bescherte ihm 1987 ein Filmband in Gold. Im Jahr 2020 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

In den 1960er und 1970er Jahren gehörte Lilienthal zu den Mitbegründern des Neuen Deutschen Films. Mit Kollegen wie Wim Wenders und Rainer Werner Fassbinder rebellierte er gegen die "Allmacht der Produzenten und die Fremdbestimmung durch die Filmwirtschaft". In seinen Filmen beschäftigte sich Lilienthal unter anderem mit den Militärdiktaturen in Lateinamerika und später auch mit den Erfahrungen seiner jüdischen Abstammung.

Studium in Montevideo und Berlin

Peter Lilienthal war 1929 als Nachkomme des Flugpioniers Otto Lilienthal in Berlin zur Welt gekommen. Mit seiner jüdischen Mutter flüchtete er in der Nazizeit nach Uruguay und besuchte die Universität Montevideo. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück und studierte an der Berliner Hochschule der Künste. Später war er als freier Regisseur unter anderem für den Sender Freies Berlin tätig.

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