Tobias Morgenstern verlässt das Theater am Rand in Zollbrücke (Märkisch-Oderland). Das gab die kleine Bühne auf ihrer Homepage bekannt. In 2024 seien keine weiteren Vorstellungen oder Konzerte mit dem Theatergründer geplant.

Mehrere Jahre habe man versucht, trotz unterschiedlicher Meinungen nebeneinander zu arbeiten, doch das gelinge nun nicht mehr, teilte die Geschäftsführerin Almut Undisz mit.

Schon vor drei Jahren sei die künstlerische Zusammenarbeit zwischen Theatergründer Thomas Rühmann, bekannt aus der ARD-Fernsehserie "In aller Freundschaft", und Morgenstern beendet worden. "Beide Künstler prägten eigene Veranstaltungsreihen am Theater. Hintergrund waren unterschiedliche Auffassungen zu gesellschaftspolitischen Fragen", hieß es weiter.

Unter anderem sollen sie auch unterschiedliche Haltungen gegenüber den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung gezeigt haben. Den Gründern sollte im Jahr 2021 das Bundesverdienstkreuz verliehen werden. Kurz davor wurde die Verleihung des Ordens an Morgenstern abgesagt. Eine Sprecherin erklärte dazu, es seien "konkrete Hinweise" bekannt geworden, dass Morgenstern der Querdenker-Szene angehöre, hieß es damals von einer Sprecherin des Bundespräsidialamts.

Das Theater bedauere den Abschied. "25 Jahre lang haben die beiden Gründer Tobias Morgenstern und Thomas Rühmann das Theater am Rand entworfen, entwickelt, mit Leben erfüllt und unzählige Vorstellungen gespielt. Sie haben dabei gerade auch von ihrer Verschiedenheit profitiert", so Geschäftsführerin Undisz.

Thomas Rühmann werde das Programm nun allein verantworten. Die Saison startet am 29. März. Am 18. April gibt es die erste Premiere, "Nie oder jetzt" mit Rühmann.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.01.2024, 14:30 Uhr