Paul-Spiegel-Preis - Zentralrat der Juden ehrt "Omas gegen Rechts" und Tennis Borussia Berlin

So 03.07.22 | 17:02 Uhr
  6
Tobias Schulze, Vorstandsmitglied von Tennis Borussia Berlin (Mitte) zusammen mit Gerda Smorra (links) und Anna Ohnweiler (rechts) von der Gruppe "Omas gegen Rechts) vor der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises (Bild: dpa/Paul Zinken)
Bild: dpa/Paul Zinken

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Initiative "Omas gegen Rechts" und den Sportverein Tennis Borussia Berlin mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Die Preise wurden am Sonntag im Rahmen eines Festakts in Berlin überreicht.

Die bundesweite Initiative "Omas gegen Rechts" erhielt die Auszeichnung für ihre Kampagnen gegen Antisemitismus und Rassismus. Ihr war der Preis bereits 2020 zuerkannt worden. Die Auszeichnung konnte jedoch coronabedingt nicht zeitnah übergeben werden.

In jüngster Zeit habe sich die Initiative auch stark gegen die verschwörungsideologische Szene engagiert, betonte der Zentralrat der Juden.

Engagament für Trikowerbung gegen Hass

Tennis Borussia Berlin erhält den Paul-Spiegel-Preis nach Angaben des Zentralrats für sein langes Engagement gegen Homophobie, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus. Nach Angaben des Vereins hat die Abteilung Aktive Fans unter anderem die Initiative "Fußballfans gegen Homophobie" gegründet, die international in Fußballstadien und Medien für mehr Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben werbe.

Im vergangenen Jahr habe der Verein durch seinen Einsatz eine Änderung der Spielordnung des Nordostdeutschen Fußballverbands erreicht. Seitdem sei Trikotwerbung gestattet, die diskriminierenden oder verfassungsfeindlichen Bestrebungen entgegenwirken soll.

Präsident warnt vor wachsender Radikalisierung der Bevölkerung

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, betonte beim Festakt, dass es neben den Preisträgern "viele Millionen Menschen in unserem Land gibt, die für die Demokratie eintreten. Das sollten wir nicht übersehen, wenn die Gegner der Demokratie gerade besonders laut sind." Zugleich warnte Schuster vor einer wachsenden Radikalisierung der Bevölkerung durch die Corona-Pandemie. "Wir brauchen eine mutige Zivilgesellschaft, die Haltung zeigt und sich in ihrer demokratischen Überzeugung nicht beirren lässt", sagte er.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis für Zivilcourage wird seit 2009 in Erinnerung an den früheren Zentralratspräsidenten Paul Spiegel (1937 - 2006) vergeben.

Sendung: Inforadio, 03.07.2022, 17:00 Uhr

6 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 6.
    Antwort auf [Frank Wedekind] vom 04.07.2022 um 13:02

    Zitat: "Oder geht es Ihnen nur darum, etwas geschrieben zu haben, wie bei der Mehrzahl Ihrer Beiträge?"


    Na Frank, kommt Ihnen das bekannt vor?

    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/06/kz-wachmann-prozess-neuruppin-brandenburg-anwalt-freispruch.html

    PS. Natürlich habe ich mir den dort verlinkten Beitrag durchgelesen und im Gegensatz zu Ihnen auch verstanden.

  2. 5.

    Manchmal muss es diese Menschen geben, die klar und deutlich humanistische Standpunkte vertreten, wie Felsen in der Brandung. Menschen, die in wogenden Gewässern das Ruder halten. Macht alle mit, seid Vorbild, seid mutig, seid laut, gegen RECHTS. Tolle ältere Damen.

  3. 4.

    Die "Omas gegen Rechts" sprechen sich gegen jegliche Form von Stigmatisierung, Hetze und Gewalt aus. Und nur weil sie nicht explizit auch bsw. Islamismus oder linken Antizionismus im Namen tragen, bedeutet nicht, dass sie diese Formen des Antisemitismus ausklammern, Günther.

  4. 2.

    Mit der Ehrung von Omas gegen Rechts hat man aber heute nicht mehr unbedingt das ganze Spektrum gegen Antisemiten abgedeckt. Daher eine etwas unglückliche Entscheidung!

  5. 1.

    "Omas gegen Rechts" kann man nur voll und ganz unterstützen.

Nächster Artikel