Juli-Wetter in Berlin und Brandenburg - Zu heiß und zu trocken

Fr 29.07.22 | 14:51 Uhr
Wegen des Wassermangels führt die Plane bei Brandenburg/Havel am 29.07.2022 kaum Wasser und kann die benachbarten Fischteiche nicht mehr mit Wasser speisen. (Quelle: dpa/Kevin Dettlaff)
Audio: Radioeins | 30.07.2022 | Inge Paulini, Präsidentin des Amtes für Strahlenschutzi | Bild: dpa/Kevin Dettlaff

Im Juli war das Klima in der Region eher mediterran als mitteleuropäisch. Das bilanziert der Deutsche Wetterdienst für den Juli. Gleich mehrfach wurden Rekorde gebrochen. Eine Tendenz, die noch mal deutlich den Klimawandel vor Augen führt.

Der Juli stellt sich auch in Berlin und Brandenburg als ein Monat einiger Wetter-Rekorde dar. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag mitteilte, hat es in Brandenburg einen Hitzerekord für den Monat Juli gegeben. In Langenlipsdorf wurden am 20. Juli 39,1 Grad gemessen.

Auch stieg die Durchschnittstemperatur für den Juli an: Mit 19,3 Grad lag sie 2022 deutlich über den 17,9 Grad, die den Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990 darstellen. Die Julisonne schien 260 Stunden (vieljähriger Mittelwert: 223 Sonnenstunden).

Rekordwert auch in Berlin-Buch

Im Nachbarland Berlin zeigte sich ein ähnliches Bild: Auch hier war der Juli ungewöhnlich heiß und trocken. Die Wetterstation in Berlin-Buch registrierte am 20. Juli mit 38,3 Grad laut DWD sogar einen Stationsrekord.

Auch stieg die Durchschnittstemperatur für den Juli in der Hauptstadt an: Mit 20 Grad lag sie 2022 fast 2 Grad höher als der Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990 - und das bei 265 Sonnenstunden (vieljähriger Mittelwert: 224 Sonnenstunden).

Noch weniger Regen in Berlin als in Brandenburg

In puncto Regenmenge sah es im Juli sowohl in Brandenburg als auch in Berlin alles andere als üppig aus. In Brandenburg fielen nur 35 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Schnitt der Jahre 1961 bis 1990 waren es 54 Liter pro Quadratmeter. In Folge der Dürre brach im Landkreis Elbe-Elster ein Großbrand von mehr als 800 Hektar Fläche aus.

In Berlin fielen zeitgleich sogar nur 30 Liter pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Im Schnitt der Jahre 1961 bis 1990 waren es 53 Liter pro Quadratmeter, also fast doppelt so viel.

Juli 2022 fühlt sich mediterran an

In ganz Deutschland erleben die Menschen den sogenannten Heumonat in diesem Jahr eher mediterran als mitteleuropäisch: Der Juli 2022 sei "deutlich zu warm, erheblich zu trocken sowie sehr sonnig" ausgefallen, so der DWD.

Diese Werte zeigen laut DWD deutlich den Klimawandel. Nach dessen Angaben ist die Lufttemperatur im Jahresdurchschnitt in Deutschland zwischen 1881 und 2021 um 1,6 Grad gestiegen. Die fünf wärmsten Jahre traten in Deutschland demnach alle nach dem Jahr 2000 auf.

Für die verbliebenen Tage des Monats Juli verwendet der DWD nach eigenen Angaben Daten, die auf Prognosen basieren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.7.2022, 12 Uhr

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