Rückstau nach Lockdowns -

Fahrschüler warten in Berlin derzeit bis zu etwa vier Monate auf eine praktische Prüfung. "Die Lage ist prekär und spitzt sich immer mehr zu", sagte der Vorsitzende des Berliner Fahrlehrer-Verbands, Stephan Ackerschewski, am Dienstag der Nachrichtenagentur DPA. Das Interesse an Führerscheinen und einer vom öffentlichen Nahverkehr unabhängigen Mobilität sei groß.
Laut Verkehrsverwaltung bieten die Prüfstellen nicht weniger Prüfungen an. "In den Jahren 2020 und 2021 konnten jedoch während der Lockdown-Zeiten keine praktischen Fahrerlaubnis-Prüfungen durchgeführt werden", erklärt Staatssekretärin Meike Niedbal in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Johannes Kraft (CDU).
Verkehrsverwaltung im Austausch mit Fahrlehrerverband
In diesem Jahr wurden laut Verkehrsverwaltung bis Ende Juli bereits rund 35.700 praktische Fahrerlaubnisprüfungen abgenommen. 2020 waren es insgesamt rund 59.600 und im Jahr 2021 rund 53.600 Prüfungen. Im Jahr vor der Pandemie - 2019 - wurden rund 63.300 Prüfungen abgenommen. Dabei handelt es sich sowohl um Erst- als auch um Wiederholungsprüfungen.
Der Verkehrsverwaltung sei bekannt, dass die aktuelle Nachfrage nach Prüfungsterminen das Angebot übersteige, das die Technischen Prüfstellen aufgrund ihrer personellen Ausstattung machen könnten, heißt es. Die Verwaltung befinde sich hierzu mit dem Fahrlehrerverband im Austausch, um gemeinsam Lösungen zu finden, so Niedbal. Ackerschewski bestätigte, dass bereits Gespräche stattfanden. Allerdings hätte diese noch keine konkreten Lösungen ergeben.
Sendung: rbb24 Abendschau, 20.09.2022, 19.30 Uhr