Reaktion auf Energiekrise -

Sauna-Freunde müssen umplanen, falls sie demnächst ihrer Leidenschaft in den Berliner Bädern nachgehen möchten: Die Bäder-Betriebe reagieren auf die Energiekrise und lassen ihr Sauna-Angebot vorerst ruhen.
Die Sauna-Anlagen der Berliner Bäderbetriebe (BBB) bleiben in diesem Herbst geschlossen. Zu diesem Schritt habe man sich gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport entschlossen, teilten die Bäder-Betriebe am Freitag mit.
Begründet wird der Schritt mit der drohenden Gasmangel-Lage, zudem wolle man möglichst viel fossile Energie einsparen, heißt es in der Mitteilung weiter. In den öffentlichen Bädern der BBB gibt es 13 Saunen beziehungsweise Sauna-Anlagen.
Wassertemperaturen wurden abgesenkt
Die Berliner Bäder-Betriebe hatten schon während der Freiluft-Saison auf die angespannte Energielage reagiert. So wurde das Wasser in den Sommerbädern nur noch auf 24 Grad erwärmt, seit August überhaupt nicht mehr - bis auf die Bäder mit Solaranlagen. Auf Dächern in den Freibädern Mariendorf, Kreuzberg, Pankow, Spandau Süd und Gropiusstadt werden Solarenergieanlagen genutzt.
In den Hallenbädern beträgt die Wassertemperatur seit Öffnung im August und September 26 Grad. Das sind zwischen zwei und vier Grad weniger als im Normalbetrieb. Ausnahmen gibt es für Therapiebecken und Kleinkindschwimmbecken.
Hoher Energieverbrauch vor allem in Hallenbädern
Zwischen 10 Millionen und 63.000 Kilowattstunden Energie verbrauchen die Berliner Schwimmbäder gewöhnlich im Jahr für Wärme. Den höchsten Verbrauch hat die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Prenzlauer Berg mit 10,3 Millionen Kilowattstunden im Jahr, teilten Senat und Bäder-Betriebe kürzlich auf eine CDU-Anfrage mit. Am wenigsten verbraucht das kleine Kinderbad im Monbijoupark (63 000 Kwh/Jahr).
Zum Vergleich: In einem Zwei-Personen-Haushalt mit einer 80-Quadratmeter-Wohnung werden jährlich laut offiziellen Berechnungen etwa 15.000 Kilowattstunden Energie für Heizung, Strom und heißes Wasser verbraucht, also pro Person 7500 Kwh.
Hallenbäder verbrauchen wegen des hohen Heizbedarfs für Räume und Wasser im Winter deutlich mehr Energie als die Freibäder, bei denen nur das Wasser im Sommer erwärmt wird.
Sendung: rbb 88,8, 30.09.2022, 15:30 Uhr