Mann festgenommen - Versuchter Brandanschlag auf iranische Botschaft in Berlin

Di 04.10.22 | 15:31 Uhr
Versuchter Brandanschlag auf iranische Botschaft in Berlin (Quelle: TV-NewsKontor)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.10.2022 | Swetlana Oheim | Bild: TV-NewsKontor

Ein Mann hat offenbar am Montag versucht, einen Brandanschlag auf die iranische Botschaft in Berlin-Dahlem zu verüben.

Wie eine Polizeisprecherin dem rbb am Dienstag sagte, hatte der 34-jährige Iraner am Montagnachmittag eine brennbare Flüssigkeit am Zaun des Botschaftsgeländes verschüttet und diese angezündet. Objektschützer der Polizei hätten den Mann dabei beobachtet und ihn festgenommen.

Zusammenhang mit Protesten gegen die iranische Regierung

An einem steinernen Betonsockel des Zauns und einem daran befestigten Schild blieb Ruß zurück. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand. Der 34-Jährige wurde nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Das Mobiltelefon des Mannes, mit dem er die Tat gefilmt haben soll, wurde beschlagnahmt. Die weiteren Ermittlungen übernahm der Staatsschutz.

Im Iran gibt es seit dem Tod der Kurdin Mahsa Amini anhaltende Proteste. Die 22-Jährige wurde am 13. September in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen, offenbar weil sie das islamische Kopftuch nicht den Regeln entsprechend trug. Amini brach nach ihrer Festnahme unter ungeklärten Umständen auf der Polizeiwache zusammen und wurde drei Tage später im Krankenhaus für tot erklärt.

Bei den Protesten wurden nach Angaben der in Oslo ansässigen Organisation Iran Human Rights bisher mindestens 92 Menschen getötet. Angesichts des gewaltsamen Vorgehens der iranischen Behörden kündigten die USA bereits weitere Sanktionen gegen den Iran an. Deutschland und weitere EU-Länder bereiten Berichten zufolge ebenfalls Sanktionen gegen den Iran vor.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.10.2022, 08:25 Uhr

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