Ursache des Feuers weiter unklar - Berlin will Sprengplatz Grunewald trotz Großbrandes weiter betreiben

Mo 17.10.22 | 14:15 Uhr
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Archivbild: Schild "Feuerwehrzufahrt" zum Sprengplatz Grunewald aufgenommen am 28.05.2019. (Quelle: dpa/Bildagentur-online)
Video: rbb24 Abendschau | 17.10.2022 | F. Drescher | Bild: dpa/Bildagentur-online

Obwohl unklar ist, was den verheerenden Großbrand auf dem Sprengplatz Grunewald Anfang August dieses Jahres ausgelöst hat, wollen sowohl Polizei als auch Senat an dem Ort unweit der Avus festhalten. Denn es gibt schlicht keine Alternative.

Trotz des Großbrandes im Sommer halten die Senatsverwaltung für Inneres und die Polizei Berlin am Sprengplatz im Grunewald weiter fest. Das sagte der zuständige Staatssekretär Torsten Akmann am Montag im Abgeordnetenhaus. Die Ursache für das Feuer Anfang August ist noch immer nicht geklärt.

Der Sprengplatz im Grunewald sei derzeit der einzige Ort, an dem Kampfmittel gelagert und kontrolliert entsorgt werden können, so Akmann. "Andere genehmigungsfähige Standorte in Berlin sind nicht ersichtlich." Bereits Ende August hatte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) angekündigt, dass der Sprengplatz weiter benötigt werde, da sonst unter Umständen direkt am Fundort gesprengt werden müsse, was umfangreiche Einschränkungen und Sperrungen zur Folge hätte.

Gespräche mit Brandenburg gescheitert

Die Ermittlungen zu den Brandursachen des Brandes im Sommer dauerten noch an, so Akmann. Dennoch solle der Sprengplatz möglichst bald vom Not- in den Regelbetrieb überführt werden. Dafür soll der TÜV Rheinland mit einem Gutachten beauftragt werden.

Notsprengungen wie zuletzt am 12. Oktober werde es allerdings auch weiterhin geben müssen, die nächste sei für den 21. Oktober avisiert. Weitere sollen bis Jahresende folgen. Bei der Sprengung Mitte Oktober musste die Avus zwischenzeitlich voll gesperrt werden.

Gespräche mit dem Land Brandenburg über eine Zusammenarbeit hinsichtlich eines Ortes seien bislang gescheitert, weil dort unter anderem Lagerkapazitäten fehlen würden, so Akman. Auch die langen Transportwege seien ein relevantes Risiko. Allerdings habe Berlin bislang bereits rund 1.700 Kilo Mengen (kleinere) Kampfmittel im Rahmen der Amtshilfe in Brandenburg entsorgen können.

Großfeuer hat drei Gebäude zerstört

Bei dem Brand Anfang August seien drei Gebäude auf dem Sprengplatz komplett zerstört worden, so Akmann, das Munitionsarbeitshaus und das Untersuchungshaus mit Lager. Weitere Lager und hölzerne Munitionsbunker wurden zum Teil stark beschädigt.

Am 4. August war auf dem Sprengplatz ein großes Feuer ausgebrochen. Es gab zahlreiche Explosionen, weil die Polizei dort die meist bei Bauarbeiten gefundenen Bomben-Blindgänger, Granaten und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg sowie illegales Feuerwerk lagert. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage.

Sendung: Radioeins, 17.10.2022, 14 Uhr

3 Kommentare

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  1. 1.

    Nicht TROTZ des Brandes, sondern WEGEN … Denn der Platz hat sich da bewährt und als gut und richtig herausgestellt … Keiner kam zu Schaden ... Abgesehen vom Verkehr 2 Wochen lang, ja, ja.

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