Wetterbilanz des DWD - Warmer Oktober kratzt in Berlin und Brandenburg an Rekordwerten

Mo 31.10.22 | 15:45 Uhr
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Der Möwensee im Volkspark Rehberge, aufgenommen am 31.10.2022. (Quelle: imago images/Jürgen Ritter)
Bild: imago images/Jürgen Ritter

T-Shirt-Wetter Ende Oktober: Der goldene Herbst hat den Menschen in Berlin und Brandenburg zuletzt viel Wärme und Sonne geschenkt. Bundesweit wird der abgelaufene Monat wettertechnisch in die Geschichte eingehen.

Der Oktober 2022 war in Berlin und Brandenburg nach vorläufigen Daten der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Berlin wurden durchschnittlich 12,8 Grad erreicht. Nur im Oktober 2001 war es mit 12,9 Grad noch wärmer, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dem rbb sagte. In Brandenburg wurden im Oktober durchschnittlich 12,4 Grad gemessen - auch hier wurde im Oktober 2001 mit 12,5 Grad die höchsten Durchschnittswerte gemessen.

Es könne aber sein, dass diese Höchstwerte noch eingeholt werden, erklärte der DWD-Sprecher weiter. Die Temperaturen für den 31. Oktober müssten noch nachgetragen werden, dadurch könne es zu Verschiebungen um Zehntelgrade kommen. Eine endgültige Auswertung wurde für Mittwoch (2. November) angekündigt.

Für ganz Deutschland meldet der DWD durchschnittlich 12,5 Grad, was dem bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2001 entspricht. Da es auch hier um Zehntelgrade gehe, sei noch offen, ob der bisherige Oktober-Spitzenwert eingestellt oder sogar noch übertroffen werde. In Deutschland werden Temperaturen und Niederschläge seit 1881 kontinuierlich aufgezeichnet.

175 Stunden Sonne pur

Berlin lag mit 12,8 Grad über dem Bundesschnitt, ist damit aber nicht Spitzenreiter. Im Saarland wurden durchschnittlich 13,3 Grad gemessen, gefolgt von Hamburg und Baden-Württemberg (jeweils 13,2 Grad). In Sachen Sonnenscheindauer hat Berlin mit 175 Stunden im Oktober bundesweit aber die Nase vorn. Mit einer Regenmenge von rund 30 Litern pro Quadratmeter war es in Berlin im abgelaufenen Monat erneut sehr trocken.

In Brandenburg fielen im Oktober bei durchschnittlich 12,4 Grad nur 25 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Mit nahezu 160 Stunden war Brandenburg das zweitsonnigste Bundesland.

"Klares Indiz für den Klimawandel"

"Wir haben einen Oktober erlebt, dessen Temperaturen eher dem hierzulande typischen Mai entsprechen. Wieder ein Blick in unsere Klimazukunft", sagte DWD-Pressesprecher Uwe Kirsche. Mit einer bundesweiten Durchschnittstemperatur von 12,5 Grad liegt der diesjährige Oktober den Angaben zufolge um 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 beträgt die Abweichung 3,1 Grad.

Laut DWD fallen die vier wärmsten Oktobermonate der letzten rund 140 Jahre alle in dieses Jahrtausend (2001, 2006, 2014, 2022). "Dass sich die extrem warmen Oktobermonate häufen, ist ein klares Indiz für den Klimawandel", sagte Meteorologe Andreas Friedrich. Dass es nach einem kühlen Start in den Oktober nun so spät regional noch einmal Sommertage - also Tage mit Werten über 25 Grad - gegeben hat, sei schon sehr selten.

Ab Mittwoch wird es kühler

Bereits der diesjährige Sommer fiel besonders warm aus: Mit einem Temperaturdurchschnitt von 19,2 Grad zählt er zu den vier wärmsten seit 1881. Und mit fast 820 Stunden Sonnenschein war es zudem der sonnenreichste Sommer seit 1951, also seit der DWD damit begonnen hat, die Sonnenscheindauer zu erfassen.

Ab Mittwoch wird in Berlin und Brandenburg dann herbstlicheres Wetter erwartet mit Höchstwerten von 15 Grad. Zum Wochenende hin sinken dann die Höchstwerte auf 11 Grad ab, zudem kann es immer mal regnen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 31. Oktober 2022, 19:30 Uhr


28 Kommentare

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  1. 28.

    „In welcher politischen Ecke die zu verorten sind dürfte klar sein“ - Passen Sie besser auf was Sie sagen/suggerieren oder sonst noch bezwecken wollen... Ein sehr gefährlicher Weg. Dieses Forum ist für Solche nicht gemacht.

  2. 27.

    „die Folgen des Klimawandel solchen Typen klarzumachen“ — um Nutzloses zu rechtfertigen? Solche Typen wie Sie könnten über Ziele die wie erreicht werden auch mal was sagen. „Feststellertypen“ hat das Land genug.

  3. 26.

    Sind Sie noch ganz bei Trost? Wer leugnet hier was? Können Sie lesen? Und seit wann ist Sinnloses eine Strategie, die die Bundesregierung beeinflusst? Wie passt Ihr Link hierher? Was haben Sie mit diesen Lügen vor?

  4. 25.

    Auf der anderen Seite baut gerade China Hunderte neue Kohlekraftwerke !
    Da fragt man sich schon was China mehr macht

  5. 24.

    Ist das so schwer nach Ausbau EE in China, USA zu googlen oder wollen Sie es nicht wissen?
    Das Verbrenner Verbot hat übrigens die EU und nicht Deutschland beschlossen.
    Vollkommen unnötig denn die Industrie ist längst viel weiter als Politiker die noch von der mit Abstand teuersten Atomenergie träumen.

  6. 23.

    Was soll Deutschland ausser Atomausstieg, Kohleausstieg, Verbrennermotoren verbieten, die Stromgewinnung vollständig auf erneuerbare Energien umbauen noch tun ??
    Wir alleine können den Klimawandel nicht aufhalten
    Das sie Länder wie China und die USA als Länder betrachten, die mehr als wir gegen den Klimawandel tun ist wohl ein schlechter Scherz

  7. 22.

    Ich unterstelle Ihnen nicht "rechts" zu sein. Trotzdem bedienen Sie das Narativ dieser Lügner.
    Richtig ist das Deutschland viel weniger tut als die meisten Länder.
    Sehen Sie sich die Fakten...USA, China etc. an.
    Das aber die am meisten betroffenen Länder gar nicht die Möglichkeit haben umzusteigen dürfte auch klar sein. Die sind aber auch nicht die Verursacher.
    Auch anpassen können Sie bei drei Grad vergessen, dann wird es in den jetzt gemäßigten Gebieten sehr eng. Ob da dann noch etwas wächst......???

  8. 21.

    Leider müssen wir uns an den Klimawandel gewöhnen, und sie haben Recht das es eine Clobale Katastrophe ist
    Aber solange viele Länder nichts dagegen tun, und es auch in Ländern wie Deutschland Menschen gibt die die Situation Leugnen können wir leider den Klimawandel nicht verhindern oder Stoppen
    Solche Leute, die sich auch hier zu Wort melden , sollten sich Gedanken machen in welche Welt wir unsere Kinder und deren Kinder schicken .
    In eine Klimakathastrophe
    Sorry für den etwas falsch geschriebenen Kommentar von gestern

  9. 20.

    Daran sollten wir uns aber nicht gewöhnen, sondern was dagegen tun, und das sofort, weil es ist jetzt dchon zu spät

  10. 19.

    Sie kapieren es einfach nicht. Weite Teile der Erde sind schon oder werden bald unbewohnbar.
    Wohin werden die Menschen wohl gehen?

  11. 18.

    "Halt Klimawandel
    Und fast jeder nimmt es nicht ernst"
    Und ob!! Manche kämpfen sogar richtig dagegen und haben dafür zum Glück ein Mittel gefunden - sie kippen Kartoffelbrei auf Gemälde...

  12. 16.

    "Eine endgültige Auswertung wurde für Mittwoch (2. November) angekündigt."
    Dann läge es doch nahe, an DEM Tag zu berichten... Statt heute eine Bilanz für einen Oktober mit dreißig Tagen zu ziehen. Verstehe ich irgendwie nicht...

  13. 15.

    Daran werden wir uns gewöhnen müssen das jeder Monat zu Warm und zu trocken wird. Klimawandel eben

  14. 14.

    "Ich bin jeden Tag in der Natur als Förster und ich sehe die Probleme zb. In den Wäldern in ganz Deutschland "
    Endlich ein Kollege - endlich.

  15. 13.

    Wenn Ihnen die Kinder und Enkel wichtiger als Alibimaßnahmen, wie T.limit oder Friedrichstraße sperren sind, dann ist es besser dafür zu werben, was dem Ernst der Lage gerechter wird. Schauen Sie auf den Zukunftspreis des Bundespräsidenten oder aber ob PV -Anlagen montiert werden sollen. Festkleber, Greenwasher und Feststellende „Lenis“ haben wir genug. Es reicht eben nicht mehr aus, Zeit totzuschlagen oder anzumahnen, was andere zu tun haben.

  16. 12.

    " Leni " versucht auch immerwieder die Folgen des Klimawandel solchen Typen klarzumachen, mit dem selben überschaubaren Erfolg wie ich auch. Leider

  17. 10.

    Macht keinen Sinn auf diese Typen zu reagieren. Die provozieren ganz bewusst, kann man gut in dem von Leni geposteten Link nachlesen. In welcher politischen Ecke die zu verorten sind dürfte klar sein.

  18. 9.

    Sie hätten hier doch durchaus die Möglichkeit, auch was zum eigentlichen Thema des Artikel – nämlich dem Klimawandel bzw. der sich fortwährend schneller anbahnenden Klimakatastrophe – zu schreiben und warum wir dieses Problem ernst nehmen sollten, wenn wir selbst, unsere Kinder und Enkel nicht in einer komplett lebensfeindlichen Umwelt bzw. überhaupt noch auf diesem Planeten leben wollen oder sollen. Stattdessen kommt von Ihnen irgendein Gesülze über Frau Jarasch … Ich frage mich wirklich, was das soll und kann nur den Kopf schütteln. Könnte es eventuell sein, dass Ihr gern erwähnter „kenntnisreicher Bürger / Wähler“, für den Sie sich ja zu halten scheinen, bei diesem Thema doch relativ schnell an seine Grenzen stößt?

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